Toter "DSDS"-Star Alphonso Williams darf online weiterleben
Der US-amerikanische Sänger Alphonso Williams starb 2019 im Alter von 57 Jahren an den Folgen seiner Prostatakrebserkrankung. Bekannt wurde er als Sieger der 14. Staffel der Castingshow "Deutschland such den Superstar" (DSDS).
Sein Künstlername "Mr. Bling Bling", der im Laufe der Show entstanden ist, wurde zum Symbol seiner glitzerndes Outfits sowie seiner mitreißenden Energie.
Nun hat die Familie des verstorbenen TV-Stars vor Gericht einen beachtlichen Erfolg gegen den Meta-Konzern, zu dem auch Instagram gehört, errungen.
Urteil: Instagram-Account ist vererbbar
Über 81.000 Fans hat das Instagram-Profil des verstorbenen Musikers. Um die Erinnerung an ihren Mann aufrechtzuerhalten, wollte seine Witwe Manuela den Account ihres Gatten auf seinen Wunsch hin weiterbetreiben. Doch ihr wurde der Zugang entzogen, da Meta Maßnahmen ergreift, um die Privatsphäre der verstorbenen Person in den sozialen Netzwerken zu sichern. Fans könnten denken, der verstorbene Sänger selbst würde antworten, so die Argumentation von Meta.
Klage gegen Meta eingereicht
Mehr als zwei Jahre hat Manuela einen Rechtsstreit gegen den Internetkonzern geführt – mit Erfolg, wie sich nun herausstellte. Das Oberlandesgericht Oldenburg hat ein wegweisendes Urteil erlassen, das besagt: Sowohl Zugang als auch Nutzung des Social-Media-Accounts sind vererbbar. Laut dem Gerichtsurteil würde es anhand Profilbeschreibung und Schwarz-Weiß-Fotos deutlich ersichtlich sein, dass Williams nicht mehr am Leben ist und dass sein Account als Andenken von seiner Familie weiterbetrieben wird.
Gegenüber RTL erklärte Manuelas Anwältin Larissa Rus: "Frau Schreyeck-Williams konnte es gar nicht glauben. Sie war sehr emotional und hat sich sehr gefreut."
Die Witwe kann nun mit Fans ihres verstorbenen Mannes interagieren und unangemessene sowie rassistische Kommentare löschen. Rus bezeichnet das Urteil als "wegweisend", da es sich um einen Präzedenzfall handeln würde.
Dennoch sieht es die Anwältin als wahrscheinlich an, dass Meta die Entscheidung des Gerichts anfechten wird.
Kommentare