ChatGPT merkt sich jetzt alles: Sollten Nutzer vorsichtiger sein?

Erinnerungsleistung verbessert: ChatGPT führt eine neue Funktion ein
Der Chatbot bekommt eine neue Erinnerungsfunktion und kann künftig sämtliche persönliche Informationen abrufen.

OpenAI hat eine Neuerung für ChatGPT vorgestellt: Der KI-Chatbot kann sich künftig an Details aus vergangenen Gesprächen erinnern. Diese neue Funktion soll laut OpenAI die Interaktion mit dem Bot noch hilfreicher und persönlicher gestalten.

Wie funktioniert der Mechanismus konkret und wie behält man die Kontrolle? Was Nutzer nun wissen sollten.

Wie funktioniert das neue Gedächtnis?

Die bisherige Erinnerungs-Funktion von ChatGPT erlaubte es Nutzern bereits, gezielt Informationen zu speichern. Dies konnte etwa über die Registerkarte "Erinnerungen verwalten" oder im Verlauf, der sich links befindet, gesteuert werden. Nun geht OpenAI noch einen Schritt weiter: Der Chatbot kann Informationen nun auch automatisch aus dem Gespräch aufnehmen – ohne dass Nutzer aktiv etwas speichern müssen.

ChatGPT merkt sich Vorlieben und Hobbys

So merkt sich der Bot zum Beispiel, den eigenen Namen (wenn man ihn nennt), ob jemand Fan einer bestimmten Sportart ist, gerne Spinat isst oder sich persönlich weiterbilden möchte – und bezieht diese Informationen dann in zukünftige Antworten ein.

Persönlichere Antworten – aber um welchen Preis?

Laut OpenAI handelt es sich bei dem Gedächtnis um eine Funktion, die langfristig zu einem "extrem nützlichen und personalisierten KI-System" führen soll. CEO Sam Altman beschreibt dies als einen Meilenstein auf dem Weg zu digitalen Assistenten, die einen im Leben kontinuierlich begleiten. Doch damit stellen sich auch Fragen zum Datenschutz und zur Privatsphäre. Denn je mehr Informationen ChatGPT speichert, desto mehr verschmelzen die Grenzen, die nur noch mit großer Schwierigkeit auseinanderdividiert werden können. 

Kann man das Gedächtnis deaktivieren?

Ja – OpenAI betont, dass Nutzer jederzeit die Kontrolle über die Gedächtnis-Funktion behalten. Über die Einstellungen lässt sich die Funktion deaktivieren oder gezielt anpassen. Nutzer können vergangene Erinnerungen einsehen und einzelne oder alle Einträge löschen.

Was macht ChatGPT mit den Infos

OpenAI kann deine Gespräche (anonymisiert) auch nutzen, um das Modell weiterzuentwickeln. Das betrifft vor allem Nutzungen ohne deaktivierte Datenfreigabe. Du kannst aber in den Einstellungen festlegen, dass deine Unterhaltungen nicht für Trainingszwecke verwendet werden.

  • So schaltet man die Datenfreigabe ab:
    In den ChatGPT-Einstellungen unter "Dateneinstellungen" → "Chatverlauf & Trainingsdaten" kann man den Schalter auf Aus stellen. Dann werden die Chats nicht mehr zur Modellverbesserung verwendet.

Wer bekommt Zugriff?

Die neue Gedächtnis-Funktion wird ab sofort für ChatGPT Plus- und Pro-Nutzer freigeschaltet – allerdings nicht in allen Ländern. Nutzer in Großbritannien, der Schweiz, Norwegen und Island müssen noch warten. Für Team-, Enterprise- und Bildungs-Konten soll die Funktion in den kommenden Wochen folgen.

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