Betrugsmasche am Bahnhof: Polizei warnt vor perfidem Geld-Trick

Bahnsteig am Wiener Hauptbahnhof mit Anzeigetafeln, rotem ÖBB-Zug und moderner Überdachung.
Die Polizei warnt vor einer Betrugsmasche namens Stranded Tourist Scam, auch bekannt als Stranded Traveller Scam: Betrüger nutzen eine Fake-App, um Reisende abzuzocken.

Ferien, Urlaub, Weihnachten und Silvester: In der Weihnachtszeit hat das Reisen Hochsaison. Viele verbringen die Feiertage bei ihren Familien und reisen mit dem Zug an. Stark frequentierte Bahnhöfe sind ein idealer Nährboden für Betrüger, die sich unter die Menge mischen und die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft der Reisenden ausnutzen. 

Besonders perfide ist der sogenannte Stranded Traveller Scam, auch als Stranded Tourist Scam bekannt, bei dem Opfer bis zu vierstellige Geldbeträge verlieren. 

19-Jährige wurde Opfer des Trickbetrugs: 1.000 Euro weg

Zuletzt ereignete sich der Fall im November am Nürnberger Hauptbahnhof. Wie BR24 berichtet, wurde eine 19-Jährige Opfer des Trickbetrugs. Ein Unbekannter sprach sie an und gab vor, sich in einer Notlage zu befinden. Er bat sie, 1.000 Euro in bar von am Automaten abzuheben und versicherte der Reisenden, ihr den Betrag per Sofortüberweisung zurückzuzahlen. Die Betrüger führen die vermeintliche Transaktion vor den Augen der Opfer aus und zeigen eine Buchungsbestätigung her, um den Scam glaubwürdig erscheinen zu lassen. 

Was für die Betroffenen jedoch nicht sofort erkennbar ist: Die Betrüger verwenden eine manipulierte Banking-App, die eine echte Transaktion auf dem Handybildschirm simuliert. Laut der deutschen Bundespolizei war die 19-Jährige nur eines von mehreren Opfern des Stranded Traveller Scams.

Stranded Traveller Scam: Was ist das genau?

Ziel dieser Betrugsmasche, die insbesondere an Bahnhöfen, Flughäfen oder stark frequentierten Touristengebieten vorkommt, ist es, den Opfern drei- bis vierstelligen Geldbeträge abzunehmen. Die Täter treten häufig seriös sowie freundlich auf und stellen ihre angebliche Notlage (etwa den Verlust oder Diebstahl ihres Geldbeutels oder Ausweispapiere) überzeugend dar. 

Nachdem die Opfer das Bargeld übergeben haben, führen die Betrüger eine vermeintliche Online-Überweisung vor, um Vertrauen zu erwecken, ehe sie sich anschließend hastig verabschieden. Doch das Geld wird niemals zurücküberwiesen. Meist bemerken die Opfer erst später, dass sie betrogen wurden. 

Vorfälle auch in Wien bekannt

Mehrere Polizeistationen in Deutschland warnen vor der perfiden Betrugsmasche. In einer Aussendung des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen wird eindringlich geraten, niemals große Bargeldsummen an unbekannte Personen zu übergeben. Im Zweifelsfall sollte man unverzüglich die Polizei kontaktieren. 

Auch in Wien wurden bereits Fälle des "Stranded Traveller Scams" gemeldet, wie Vienna Online berichtet. Ein Betrüger sprach Passanten in der Innenstadt und im Bezirk Rudolfsheim an und gab sich als ausgeraubter Tourist aus. Er ergaunerte so hohe Geldbeträge für seine angebliche Rückreise. 

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