Kuriose Maßnahme gegen Touristen: Barcelona verbietet Pub Crawling

Pub Crawls sind in Barcelona in Zukunft gänzlich verboten.
Barcelona sagt mit einer weiteren fragwürdigen Maßnahme dem Massentourismus den Kampf an. Am 6. August 2025 beschloss die Stadtverwaltung der zweitgrößten Stadt Spaniens, organisierte "Pub-Crawls", also geführte Kneipen- und Bar-Touren, im gesamten Stadtgebiet und rund um die Uhr zu verbieten.
Exzessiver Partytourismus außer Kontrolle
Die Stadtregierung begründet den Schritt mit der "Notwendigkeit, die nächtliche Ruhe der Bewohner zu schützen und die negativen Auswirkungen des exzessiven Partytourismus auf die Nachbarschaften einzudämmen“. Stadtrat für Sicherheit, Albert Batlle, erklärte gegenüber der spanischen Zeitung El Pais, man habe in den vergangenen Jahren eine stetige Zunahme von Beschwerden über Lärm, Vandalismus und Alkoholexzesse verzeichnet. Man müsse die Stadt einfach wieder "bewohnbar machen".
Bar-Hopping-Anbieter enttäuscht
Die Anbieter dieser speziellen Touren reagieren mit Kritik. In einem Interview mit dem spanischen Sender Cadena Ser betonte die Firma E-Volve, ihre Angebote seien keine "Sauf-Touren", sondern soziale Veranstaltungen in kleinen Gruppen mit Sicherheitskonzept. Man sei bereit, mit der Stadt zu kooperieren, statt völlig aus dem Stadtbild verbannt zu werden.
Große Debatte auf Social Media
In sozialen Medien zeigt sich ein gemischtes Bild: Einige Reisende begrüßen das Verbot als überfälligen Schritt, während viele andere die Maßnahmen als zu übertrieben abstempeln. "Ja, viele Touristen sind Idioten – betrunken, schreien, urinieren… Aber man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Ohne Tourismus wäre die Wirtschaft nie so stark gewachsen", gibt ein Reddit-User zu Bedenken. Sogar einige Einheimische stehen dem Verbot kritisch gegenüber: "'Tourists go home' ist ein falscher Ansatz. Wir sollten Touristen willkommen heißen, aber dann halt richtig managen".
Buslinie von Google Maps entfernt
Das Pub-Crawling-Verbot ist nur ein Teil einer wachsenden Liste ungewöhnlicher Eingriffe Barcelonas in das touristische Geschehen. Bereits 2024 ließ die Stadt die Buslinie 116, die den Park Güell mit Wohngebieten verband, aus Google Maps und Apple Karten entfernen, um den Ansturm von Besuchergruppen zu bremsen. Diese Maßnahme hatte spürbare Auswirkungen: Anwohner berichteten, dass sie erstmals seit Jahren wieder problemlos in den kleinen Minibus einsteigen konnten.
Weitere Maßnahmen im Überblick:
Barcelona hat im Jahr 2025 bereits mehrere neue Maßnahmen gegen Massentourismus umgesetzt:
- Strengere Regelungen für Ferienwohnungen (Airbnb & Co.) – Limitierung von Lizenzen, stärkere Kontrollen.
- Erhöhung der Kurtaxen – Ziel: Abschreckung von Massentourismus, Finanzierung lokaler Infrastruktur.
- Begrenzung von Kreuzfahrtschiffen – zeitliche und zahlenmäßige Beschränkungen für Hafenanläufe.
- Sperrung bestimmter Straßen für Touristengruppen – z. B. in Ciutat Vella zu Spitzenzeiten.
- Lärmschutz- und Nachtruhe-Regelungen – verschärft in stark besuchten Stadtteilen wie Eixample und Ciutat Vella.
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