Wissen tanken: OMV Konzern ist neuer "Aktion Lernhaus"-Sponsor

Wissen tanken: OMV Konzern ist neuer "Aktion Lernhaus"-Sponsor
Die Qualitätszeitung und der Energie-Multi finanzieren weltweit Lernprojekte. Denn Reich muss Arm helfen.

Der Ernergie-Riese OMV ist neuer Sponsor des KURIER-Aid-Austria Lernhauses in Wien. Für OMV-Vorstandsvorsitzenden Gerhard Roiss ein Gebot der Stunde, in die Bildung von Kindern und Jugendlichen zu investieren. Für KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter erst der Beginn einer Bildungsoffensive der Qualitätszeitung.

KURIER: Warum hat sich die OMV bei dem KAA-Lernhaus engagiert?
Gerhard Roiss:
Weil das Projekt auf einem Qualitätskonzept basiert. Das Lernhaus hat eine soziale Hebelwirkung. Es wird fokussiert geholfen. Der Nutzen ist messbar. Und ich habe mir das Lernhaus angesehen und bin von dem Projekt überzeugt.

KURIER: Wie wichtig ist Integration im Schul- und Bildungswesen?
Roiss:
Beispiel OMV. Wir haben weltweit Mitarbeiter aus 60 Nationen. Hier in der Zentrale arbeiten Menschen aus 38 Nationen. Englisch ist in Wien die Unternehmenssprache...
Helmut Brandstätter: Und Menschen, die nach Wien kommen, müssen Deutsch lernen. Offene und ehrlich gelebte Integration aller Beteiligten ist der einzige Weg für ein intaktes, harmonisches Zusammenleben.

KURIER: Sie sind der Chef eines großen heimischen Arbeitgebers. Welchen Ausbildungsweg, welche Fachrichtungen würden Sie jungen Menschen empfehlen?
Roiss:
Die Ausbildung sollte in Richtung Naturwissenschaften und Technik gehen. Zwar hat unser Konzern noch keinen Facharbeitermangel, aber er ist generell absehbar. Darum müssen auch unbedingt Traditionen aufgebrochen werden. Wir versuchen etwa in einem unserer aktuellen Projekte, Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Und wir haben jährlich zusätzlich 600 Praktikanten.

KURIER: Welche Schritte plant die meistgelesene Qualitätszeitung Österreichs in diese Richtung?
Brandstätter:
Es wird wieder eine KURIER-Lehrredaktion geben. Ein Drittel der Teilnehmer soll Migrationshintergrund haben. Und als KAA-Präsident erinnere ich an die Tsunami-Aufbauhilfe. Der KURIER hat Dörfer, Lehrwerkstätten und Schulen in Sri Lanka errichtet. Durch unsere Kampagne Wir verbessern Österreich entstehen mit Lesern und Experten moderne Ideen und Lösungsansätze, etwa in den Bereichen Integration und Bildung. Diese Vorschläge überreichen wir dem Bundeskanzler.

Wissen tanken: OMV Konzern ist neuer "Aktion Lernhaus"-Sponsor

KURIER: Um im OMV-Konzern Karriere zu machen, müssen von Ihren Mitarbeitern eher unübliche Herausforderungen absolviert werden...
Roiss:
Sie sprechen hier das soziale Engagement unserer zukünftigen leitenden Mitarbeiter an. Jeder der in leitender Position tätig werden will, muss zwei Jahre eines unserer Sozialprojekte leiten. Unsere Chefin der Konzern-Kommunikation etwa führt zwei Jahre lang ein Projekt in Pakistan. Die soziale Komponente ist im OMV-Konzern wichtig. Einfach einen Scheck zu überreichen ist uns zu wenig. Wir brauchen Nachhaltigkeit. Und soziales Engagement muss zielführend und messbar sein .

KURIER: Wird in der aktuellen Politik genug für erfolgreiche Integration getan?
Roiss:
Zu dem Thema der gesellschaftlichen Verantwortung hatte ich ein Gespräch mit dem ehemaligen deutschen Außenminister Joschka Fischer. Er sagte damals zu mir: "Verlassen Sie sich in diesen Belangen in Zukunft mehr auf die Wirtschaft, weniger auf die Politik."
Brandstätter: Österreich hat als aufnahmefreundliche Nation eine Tradition. Ich erinnere an Ungarn, oder an die Flüchtlingsströme nach dem Jugoslawienkrieg. Unser Land hatte eine europäische Vorreiterrolle. Aktuell gibt es aber Luft nach oben.

KURIER: Zurück zum wirtschaftlichen Tagesgeschäft. Denkt ein Vorstandsvorsitzender nur an die Dividende, oder auch an die Stimmung im Unternehmen und an die menschliche Komponente?
Roiss:
Finanzieller Erfolg ist der Grundnutzen eines jeden Unternehmens, auch um wachsen zukönnen. Mit diesem Erfolg im Rücken können wir aber auch auf das gesamte Potenzial des Konzerns zugreifen. Wir sind in der Lage, weltweit Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und Ausbildung, wie auch Jobs zu bieten. Das verstehen wir unter Messbarkeit des sozialen Engagements.

KURIER: Das Engagement der OMV im Lernhaus freut die KURIER-Familie besonders. Daher eine Frage, die auch Schüler interessiert; In welcher Erinnerung behielten die Herren ihre Schulzeit?
Brandstätter:
Ich war ganz gerne im Internat. Die Schule war für mich eher belastend. Und ich war ein mittelmäßiger Schüler. Aber ich hab` im Sommer immer gearbeitet und 25-Liter-Fässer geschleppt, der Versicherungsvertreter-Job war nichts für mich. Ich finde aber, dass die Sommerjobs sehr zur Orientierung in Richtung Studium beigetragen haben.
Roiss: An die Schulzeit habe ich kaum positive Erinnerungen. Von den Leistungen her würde ich mich mittel bis schlecht einstufen. Aber ich hatte Potenzial. Lernen war eine Frage der Motivation. Ab 16 musste auch ich in den Ferien arbeiten. Und zwar 16 Stunden-Schichten in der Voest. Solche Schichten sind heute, und das ist gut so, gar nicht mehr erlaubt.

Die zweite Philosophie der OMV

Wissen tanken: OMV Konzern ist neuer "Aktion Lernhaus"-Sponsor

Der Konzern OMV ist den meisten Konsumenten durch ein dichtes Tankstellennetz und somit der regelmäßigen Tankfüllung vertraut.

Doch das Unternehmen engagiert sich – neben gewaltiger Auslandsprojekte auf dem Energiesektor – auch in Aus- und Weiterbildung von zukünftigen und aktuellen Mitarbeitern. Das zeigt auch die Unterstützung beim KURIER-Lernhaus. "Das Projekt Lernhaus reflektiert unsere gesellschaftliche Haltung und die Überzeugung, dass besonders Bildung der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft ist", skizziert OMV-Chef Gerhard Roiss die Konzernphilosophie abseits der Erdölmärkte.

Beispiel Technikqueens: Die OMV AG startete am 18. Oktober ein Online-Lernprogramm, indem 14 bis 16-jährige Mädchen ihre technischen Talente und Begabungen ausloten können (www.technikqueen.at). Das Programm wurde von Experten der Karl-Franzens-Universität erarbeitet. Auf die 50 besten Teilnehmerinnen warten ein OMV-Förderprogramm und Bildungsschecks von je 5000 Euro. Szenenwechsel: Im tunesischen Tataouine sucht die OMV nach Erdöl. Um die Fahrzeuge in Schuss zu halten , wurden lokale Handwerker engagiert. Werkstätten werden finanziert, Mechaniker sowie Lehrlinge ausgebildet. In mehreren Ländern, darunter auch in Pakistan (siehe Foto) ermöglicht der Konzern die Ausbildung.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Interview

Kommentare