Schwimmstar als Schirmherrin

Schwimmstar als Schirmherrin
Mirna Jukic im Lernhaus. Sie war Meisterschwimmerin, tanzt im ORF und engagiert sichfür bessere Bildung.

Sie macht in allen Lebenslagen eine gute Figur - ob im Badeanzug, in Jeans oder im Tanzkostüm. Ja, auch ungeschminkt, auf einer Leiter balancierend: "Das ist
nix Fremdes für mich. Zu Hause wechsle ich immer die Glühbirnen." - Mirna Jukic besichtigt die Baustelle des ersten KURIERLernhauses in der Wiener Schwendergasse. Sie ist die Schirmherrin des Hauses, das Kindern mit und ohne Migrationshintergrund dienen und am 21. März in Betrieb gehen wird.

Die ehemalige Profi-Schwimmerin bekommt viele Anfragen, doch sie wählt ihr karitatives Engagement gezielt aus. Warum engagiert sie sich im Lernhaus? "Mir sind Schule und Bildung sehr wichtig. Das haben mir meine Eltern mit auf den Weg gegeben. Sie haben viel mit mir geübt. Aber ich bekomme mit, dass es nicht überall so gut läuft." Daher ist es Mirna Jukic wichtig, "dass es eine Einrichtung geben wird, wo nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, sondern auch österreichische Kinder aus ärmeren Verhältnissen eine zusätzliche Lernhilfe bekommen."

Die 24-Jährige weiß, wovon sie redet. Sie wuchs in Kroatien auf, kam mit 13 Jahren nach Wien und dort erstmals mit der deutschen Sprache in Berührung. In der Schule hatte es die spätere Leistungssportlerin nicht leicht: "Ich wurde von Mitschülern belächelt und gehänselt. Ich hab` mich gar nicht mehr getraut zu sprechen - einfach aus Angst, etwas falsch zu sagen."
Im Lernhaus wird bei solchen Problemen geholfen. Herbert Habersack vom Roten Kreuz ist der Projektleiter: "35 Kinder in zwei Gruppen sollen hier in die Lage versetzt
werden, die Pflichtschule zu bestehen."

Christoph Kotanko, Präsident der KURIERHilfsaktion, möchte langfristig in jedem Bundesland ein Lernhaus: "Bildung ist der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensverhältnisse. Den Bedarf gibt es überall." Mirna Jukic hat es mit Talent und Einsatzfreude weit gebracht. Sie ist die erfolgreichste Schwimmerin Österreichs. Und
beginnt heute einen neuen Karriere-Abschnitt: Als "Dancing Star" im ORF. Zuletzt waren mehrere Mittänzer verletzt. Was hat sie? "Nix, außer Glücksgefühle. Eine Profisportlerin hat eben intus, dass man vor dem Training aufwärmt und nachher ausläuft. Das unterschätzen viele."

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