KURIER Lernhaus: Großer Ausflug vor den langen Ferien

KURIER Lernhaus:  Großer Ausflug vor den langen Ferien
Die EVN lud Lernhaus-Kinder aus Bruck an der Leitha ins Kraftwerk Theiß – zu einem lehrreichen Ausflug, der viel Spaß machte.

Die Kinder sind gerade ein bisschen ungeduldig und darum legen zwei von drei erst einmal einen Frühstart hin. Es ist ja auch zu verlockend, hier gleich loszustrampeln. Im Raum, in dem wir uns gerade befinden, stehen drei Ergometer nebeneinander und davor: eine große Carrera-Bahn. Die Energie, die die Kinder erzeugen, während sie in die Pedale treten, treibt die kleinen Rennautos an. Dann geht es los – beim dritten Versuch starten alle gleichzeitig.

Diese Station der Tour durch das EVN-Kraftwerk Theiß ist ein Highlight, aber es ist nicht das einzige. Bevor die Kinder aus dem KURIER Lernhaus Bruck an der Leitha um die Wette geradelt sind, haben sie nämlich schon einiges erlebt. Und ebenso viel liegt noch vor ihnen. Zum Beispiel werden sie später noch Hasen streicheln, Pizza essen, in der Disco tanzen, aber vor allem viel über die Energie, die sie jeden Tag brauchen, erfahren.

14 Kinder sind heute angereist, um über Energieerzeugung in ihrem Bundesland zu lernen. Aber nicht zuletzt geht es hier um den gemeinsamen Ausflug.

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Den Strom für die Autorennbahn erzeugten die Kinder selbst

Dichtes Programm

Elf der Kinder, die allesamt die Volksschule besuchen, werden im Lernhaus in Bruck betreut und bekommen dort wichtige Hilfe bei der Arbeit für die Schule. Drei waren bis vor einem Jahr dabei, sind aber mittlerweile in die Mittelschule aufgestiegen. Und da im vergangenen Jahr Ausflüge nicht möglich waren, haben die Lernhaus-Betreuerinnen Lisa Klammer und Kathleen Obermann die drei Alumni diesmal einfach miteingeladen. Eine kleine Abschlussfahrt sozusagen, bei der spielerisch gelernt werden soll – so wie in den KURIER Lernhäusern.

Das Programm an diesem Tag ist dicht. Aber zunächst einmal brauchen die Kinder nach der Busfahrt ein bisschen Bewegung. Also geht es in den Garten beim Besucherzentrum des Kraftwerk Theiß, wo sie herumtollen und Fußball spielen.

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Gemeinsam Neues lernen

Dann folgt ein Programmpunkt, bei dessen Ankündigung die Kinder erst einmal schlucken. Martin Fries von der EVN, der in Theiß für Kinderführungen zuständig ist, will theoretisch erklären, was Energie ist und woher sie kommen kann.

So lang wie eine Schulstunde soll das dauern, sagt er. Aber eine Schulstunde – heute, am ersten Tag der Sommerferien? Echt jetzt?

Dann folgen die Kinder dem Vortrag aber gebannt, reden mit und bringen sich ein. Kein Wunder, so unterhaltsam und voller Elan, wie Martin Fries seinen Stoff durcharbeitet. Gut, nicht jede Frage der Kinder hat unmittelbar mit dem Vortragsthema zu tun: „Wann gibt es etwas zu trinken, und wann Pizza“, will beispielsweise Mohammed wissen. Nachdem also diese und weitere wichtige Fragen (Welche Energie gibt es? Wie kann man sie sparen?) geklärt sind und es eine kleine Stärkung gegeben hat, verlässt die Gruppe das Infocenter Richtung eigentliches Kraftwerk.

Die Attraktion am Weg zur ersten Station ist Martin Fries Kamera, die sich Mohammed jetzt erklären lässt. Dann darf ein Kind nach dem anderen sie sich auf der Tour umhängen und selbst ein paar Schnappschüsse machen. Zum Beispiel bei der Gasturbine Cordula. Die heißt so, weil der Sänger Josh vergangenes Jahr hier war, um die neue Maschine nach seinem Hit „Cordula Grün“ zu taufen. Cordula, erzählt Martin Fries, sei riesig, aber das kann man nur erahnen, denn man sieht sie nur durch ein kleines Glasfenster.

Eine alte Turbinenschaufel, die im Schauraum davor ausgestellt ist, vermittelt aber einen guten Eindruck der Dimensionen so einer Turbine. Und die Turbinenschrauben, die man hier anheben kann, ebenso. Gut 60 Kilogramm hat eine Schraube. Aber zu fünft, zu sechst schaffen die Kinder es, die schweren Metallteile zu bewegen. Gemeinsam geht es eben einfach leichter.

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In der Forscherwelt tüftelten die Kinder - bis ihnen das ein oder andere Licht aufging.

Forschen und entdecken

Das Gemeinsame ist während der Corona-Pandemie auch für die Lernhaus-Kinder sehr oft zu kurz gekommen, erzählt Lisa Klammer vom Roten Kreuz. Auch in Bruck an der Leitha wurden die Kinder im vergangenen Jahr nur teilweise vor Ort betreut – je nachdem wie die Schulen geöffnet waren. Die restliche Betreuung fand über digitale Kanäle statt. Das funktionierte zwar auch, aber wenn man sich nicht treffen könne, fehle einfach etwas, sagt Betreuerin Klammer.

Bei einem Abstecher auf eine Plattform auf über 40 Metern Höhe lernen die Kinder dann noch über die Donau als wichtige Energiequelle – manche finden aber auch heraus, dass sie Höhenangst haben. Häufiger Kommentar, als sie über die Metallgitter zwischen Lift und Plattform spazieren: „Oh mein Gott.“

Nach dem kleinen Nervenkitzel dürfen die Kinder in der Forscherwelt noch einmal selbst experimentieren. Mit kleinen Kurbeln erzeugen sie mittels Dynamos Strom, etwa um Lampen zum Leuchten zu bringen, oder sie setzen Miniturbinen mit Wasser in Bewegung.

Emma und Magdalena, haben das gerade gut hinbekommen. Was ihnen hier am besten gefallen hat? „Die Forscherstation und das Radfahren“, sagen die beiden Schwestern, aber eigentlich alles, wo es etwas zu tun gab. Nachdem alle Lämpchen mindestens einmal geleuchtet haben, gibt es endlich die versprochene Pizza. Auch Kinder brauchen schließlich Energie.

Lernhilfe für Kinder
KURIER-Lernhaus bietet Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 15 Jahren  kostenlose Lernhilfe und Nachmittagsbetreuung. An neun Standorten in Niederösterreich, Tirol und Wien bekommen rund 200 Kinder wichtige Unterstützung bei der Arbeit für die Schule. Das Österreichische Rote Kreuz betreibt die Lernhäuser mit hauptberuflichen  und freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Jetzt mithelfen – und spenden!

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