Zu schön, um wahr zu sein
Der Mann emanzipiert sich – schön langsam. Jedenfalls wurde die Ankündigung, dass wir uns zu Zwecken der Recherche in den Schönheitssalon begeben, von unseren sonst nicht schmähstaden Kolleginnen relativ relaxed zur Kenntnis genommen. Wie viel intensiver wurden unsere Diät-, Badehosen- und Kloreiniger-Tests diskutiert!
Das heftige Buhlen der Kosmetikindustrie um die Männer zeigt Wirkung: Warum sollen nicht auch sie mehr Sorge für ihre Falten tragen? Wird einem ständig unter die Nase gerieben.
Tun wir ja eh. 84 Prozent der österreichischen Männer sind davon überzeugt, dass ihr äußeres Erscheinungsbild heute eine größere Rolle spielt als noch vor zehn Jahren. Immerhin zwei von drei Männern lassen laut einer Integral-Umfrage im Auftrag des Henkel-Konzerns im Badezimmer auch nachhaltig Taten folgen.
Jetzt entdecken die Männer auch den Schönheitssalon für sich, nicht zuletzt deshalb, weil es auch für sie maßgeschneiderte Angebote gibt. Vorbei die Zeiten, als man befürchten musste, beim Betreten eines Schönheitssalons von fünf neugierigen weiblichen Augenpaaren gescannt zu werden.
Inzwischen gibt es auch in Wien Kosmetiker, die von der Gesichtspflege bis zur Intimrasur nur uns bedienen. Klar sind deren Wellnessoasen bei Weitem nicht für jedermann leistbar, von billig sind sie so weit entfernt wie die Wiener Herrengasse von der äußeren Mongolei, aber zum Vatertag wenigstens, da leisten wir uns das!
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