Yeezy Boost: Lange Warteschlangen und überlastete Websites

Yeezy Boost: Lange Warteschlangen und überlastete Websites
Einst waren Sneakers außerhalb des Fitness Centers tabu - heute gilt vor allem ein Modell als Statussymbol der Modebegeisterten.

Jedes Jahr erwarten Schuhfans mit Spannung, wann die beliebtesten Turnschuhe der Welt namens Yeezy Boost wieder nachproduziert werden – und jedes Mal ist der Andrang kaum bewältigbar. Der bisherige Höhepunkt: Als der Onlineshop mrporter.com eine limitierte Anzahl der von Kanye West designten Sneakers anbot, war die Website minutenlang nicht erreichbar.

Nach zehn Minuten waren 9000 Paar weg

Diesem Hype vorangegangen war eine von Adidas clever aufgezogene Marketing-Kampagne. Ende 2013 holte der Sportartikel-Hersteller den berühmten Rapper ins Boot und kündigte die Lancierung einer gemeinsamen Kollektion an. Die mit dem Athleisure-Trend einhergehende Nachfrage nach stylishen Sneakers machte man sich zunutze, indem das von Kim Kardashians Ehemann entworfene Schuhwerk in begrenzter Stückzahl angeboten wurde. 9000 Paar waren bei der Markteinführung im New Yorker Flagship-Store erhältlich – und nach nur zehn Minuten ausverkauft.

Ein halbes Jahr später hatte man auch in Wien mit Menschenmassen zu kämpfen. Mehrere hundert Adidas-Fans standen stundenlang vor dem Steffl Department Store Schlange, um sich eines der 200 Lose zu sichern. 60 Gewinner konnten ein Paar mit nach Hause nehmen.

Yeezy Boost: Lange Warteschlangen und überlastete Websites
Schlange zum Kauf von Kanye West-Sneakers

„Der Hype um die Kanye West-Kollektionen ist selbst als Insider nur schwer nachzuvollziehen“, sagt Steffl-Einkäufer Florian Kampelmühler. Das Prinzip der künstlichen Verknappung funktioniert auch heute noch. „Der Andrang wird von Mal zu Mal größer. Hunderte Interessenten kommen auf ein Paar. Da muss man sich etwas einfallen lassen“, so der Sneakers-Experte. Vergangenen Sommer wurde eine virtuelle Schnitzeljagd durch ganz Wien veranstaltet, an deren Ende die Verlosung eines Kaufrechts für die ersten 220 Teilnehmer stattfand.

Ins Fitnesscenter werden die ab 200 Euro erhältlichen Sportschuhe freilich nicht getragen – sondern lieber zu zerrissenen Jeans oder Blumenkleidern kombiniert. Schließlich will das Statussymbol der Stunde auch gezeigt werden. Und sollten die Yeezys irgendwann doch nicht mehr gefallen, gibt es noch eBay. Dort sind Fans bereit, bis zu 1500 Euro für den Kultschuh auszugeben.

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