Oscar-Outfits: Diese Unsummen verlangen Stylisten
Top oder Flop? Der Moment, in dem die Stars den roten Teppich der Oscars betreten, entscheidet darüber, ob sie es am kommenden Tag auf die "Best Dressed"-Listen schaffen. Oder aber mit ihrem Outfit für Negativ-Schlagzeilen sorgen. Um Letzteres zu verhindern, werden Stylisten engagiert, die sich bereits Monate vor der Preisverleihung auf die Suche nach dem perfekten Kleid machen. "Promis fühlen sich mit dem Rat eines Experten sicherer", weiß die deutsche Stylistin Jana Krentzlin. "Außerdem kann sich ein Stylist besser vorstellen, wie ein Kleid auf Fotos wirkt."
Eine, die für ihren guten Geschmack bezahlt wird, ist Elizabeth Stewart. Ihre Auswahl wird heute Nacht besonders im Fokus stehen – sie ist für das Outfit der nominierten Cate Blanchett verantwortlich. Auch für Leslie Fremar gehört die Award-Saison zu den stressigsten Zeiten des Jahres. Zu ihren Kunden zählen Julianne Moore, Charlize Theron und Reese Witherspoon. Sie zahlen der New Yorkerin ein Vermögen, um auf dem roten Teppich zu glänzen.
Wie viel genau, wollen die meisten Stylisten nicht verraten. Zu den Top-Verdienern der Branche zählt zweifelsfrei Rachel Zoe: Die Kalifornierin wurde 2008 dank ihrer Reality TV-Show "The Rachel Zoe Project", die Einblicke in ihren Arbeitsalltag bot, weltberühmt. Bis zu 10.000 Euro ist es Schauspielerinnen wert, von ihr eingekleidet zu werden – ein lukratives Business, vor allem, wenn pro Event mehrere Prominente beraten werden. Mittlerweile ist Zoe auch als internationale Designerin und Autorin erfolgreich.
Clevere Vermarktung
Weil ein perfekt sitzendes Traumkleid nur die halbe Miete ist, finden sich am Tag der Oscar-Verleihung zusätzlich Beauty-Experten bei den Stars ein. Charlotte Tilbury gehört zu den bestgebuchten Make-up-Artists und hat von Penelope Cruz bis zu Nicole Kidman die gesamte Hollywood-Riege in ihrer Kunden-Kartei. Auf ihrem YouTube-Channel gibt die Britin ihr Wissen über Eyeliner & Co. an mehr als 300.000 Fans weiter – und macht damit ganz nebenbei auch Werbung für sich selbst. Auch Jen Atkin ist Profi in Sachen Selbstvermarktung: Mehr als eine Million Fans folgen der Haarstylistin von Jessica Alba und dem Kardashian-Clan auf Instagram. Für Haarprofis wie Atkin ist die Award-Saison ebenfalls sehr erträglich – ihr Kollege Frederic Fekkai verlangt mehr als 500 Euro für einen Haarschnitt.
Erst bei genauem Hinschauen erkennbar, aber von ebenso großer Bedeutung wie Make-up und Frisur, sind makellose Nägel. Deborah Lippmann ist bei den diesjährigen Oscars im Dauereinsatz, um für ihre Kundinnen die perfekte Maniküre zu kreieren. Warum diese so wichtig ist? "Der Look darf nicht aufdringlich wirken" verriet die Expertin dem KURIER. "Wenn sie gewinnen, werden sie mit ihrer Statue fotografiert. Ich möchte nicht, dass die Nägel zu stark herausstechen, sondern das Highlight zum Award sind." Erst am Tag der Verleihung entscheidet sie in Abstimmung mit dem Stylisten und Beauty-Team über die Nagellack-Farbe. Diese sucht Lippmann aus ihrer eigenen Produktlinie aus, die sie vor fast 17 Jahren auf den Markt gebracht hat.
Denn genau wie Rachel Zoe nützen auch Beauty-Profis ihren steigenden Bekanntheitsgrad nicht nur für noch mehr Celebrity-Jobs, sondern auch für die Vermarktung ihrer eigenen Beauty-Produkte. Der Erfolg gibt ihnen recht: Charlotte Tilburys Puder und Lippenstifte sind in den USA ständig ausverkauft, der Luxus-Onlineshop Net-à-Porter hat ihre Linie sogar in sein Sortiment aufgenommen. Jen Atkin hat ihre Haarsprays zwar erst vor wenigen Monaten lanciert, Stars lieben ihre Produkte aber schon jetzt. Deborah Lippmann hat mit ihren Nagellacken in 24 Ländern Kult-Status erreicht. Ihre Kundinnen können sich somit einen Hauch Oscar-Glamour nach Hause holen.
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