Make-up: Ein altes Produkt wird zum neuen Trend

Make-up: Ein altes Produkt wird zum neuen Trend
Übetriebenes Make-up kommt beim Gegenüber nicht gut an. Ein alter Bekannter für den schönen Teint feiert ein Comeback.

Die Geschichte von Make-up und Körperdekoration beginne schon mit der Steinzeit, sagte der Attraktivitätsforscher Gernot Gerger vom Psychologie-Institut der Universität Wien bei einem Termin der Markenhersteller-Plattform Kosmetik transparent. Ein attraktives Gesicht signalisiere dem Gegenüber Gesundheit und gute Gene. Make-up könne diese biologischen Faktoren unterstreichen.

Stärkere Kontraste werden als angenehm empfunden

Basis für die Außenwirkung sei "die eigene, individuelle Attraktivität", betonte Gerger. Make-up könne nur als Verstärker wirken. Frauen als Hauptanwenderinnen könnten "mittels Augen-, Lippen- und Haut-Make-up ihr Erscheinungsbild in Richtung mehr Weiblichkeit, Jugendlichkeit, Gesundheit oder Reife- bzw. Fertilitätsmerkmale beeinflussen". Je nach Stil "erscheinen sie als attraktiver, femininer, sexier, kompetenter, dominanter oder vertrauenswürdiger". Als zu viel oder unpassend empfundene Schminke lasse die Trägerinnen in den Augen anderer aber auch "weniger warm" oder "promiskuitiver" wirken.

Populäre Schminktechniken ließen sich durch die verbreiteten Attraktivitätsstandards, die laut Gerger quer durch viele Kulturen gelten, erklären. Anders als bei Männern werden demnach in Frauengesichtern stärkere Kontraste als angenehm empfunden. Hier kommen beliebte Schminkutensilien wie Lippenstift und Augenbrauenstift ins Spiel.

Rouge kommt wieder

Was man falsch machen kann, zählte die oberösterreichische Visagistin Nicole Bozso auf: zu helle oder zu dunkle

Foundation
, zu großer Kontrast von Lippenstift mit der Lippenkontur, zu viel Puder, unnatürliche Augenbrauenformen und "zu viel von allem". Obwohl das aus den USA gekommene Contouring - dreidimensionales Schminken mit starken Schattierungen à la Kim Kardashian - weiter in sei, bevorzugten Europäerinnen eher subtiles Styling mit Betonung der gesunden Ausstrahlung.

Für Trendsetterinnen interessant seien der japanische Look Momoko Blush mit zur Augenpartie "verrutschtem" Rouge sowie "Sunstripping", das die Trägerin aussehen lässt wie ein bisschen zu sehr von der Sonne "geküsst". Die Botschaft, die "Normalanwenderinnen" daraus ziehen dürften: "Rouge kommt wieder, das ist auf jeden Fall der nächste Trend", sagte Bozso.

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