Nicht jede Creme passt
Purer Stress für das sensible Organ Haut. "Sie braucht rund 60 Prozent Luftfeuchtigkeit, um im Gleichgewicht zu bleiben", weiß Dermatologin Charlotte Grillitsch. Um die Haut auf die Mehrbelastung in der Kabine vorzubereiten, empfiehlt die Expertin bereits in der Nacht vor dem Abflug eine intensivere Creme oder Maske aufzutragen. Wer zu besonders trockener Haut neigt, kann einige Wochen vor dem Urlaub mit einer Ampullenkur, die die Haut mit konzentrierten Aktivstoffen versorgt, arbeiten.
An Bord gilt: Make-up ist ein absolutes No-Go, gute Feuchtigkeitspflege Pflicht. "Bitte nicht zu fettigen Cremen greifen", warnt Grillitsch. "Lipide tun der Haut im Flugzeug nicht gut, sie muss atmen können. Leichte Konsistenzen mit Hyaluronsäure sind ideal."
Immense UV-Belastung
Damit die Pflege ihre Wirkung voll entfalten kann, sollte die Haut vor dem Eincremen gereinigt werden. "Einfach etwas Gesichtswasser und Wattepads mitnehmen", rät Vera Pöllbauer, Besitzerin des Babor Beauty Spa. Um die trockene Umgebung auszugleichen, produziert die Haut laut der Kosmetikerin vermehrt Talg, der erst einmal weg muss.
Nicht zu unterschätzen ist die UV-Belastung im Flugzeug. "Dessen sollte man sich vor allem bei einem Fensterplatz bewusst sein", sagt Pöllbauer. Eine im Jahr 2015 im Fachblatt Jama Dermatology veröffentlichte Studie ergab, dass eine 56-minütige Bestrahlung im Cockpit ähnlich schädlich ist wie ein 20-minütiges Sonnenbad im Solarium. Flugzeugfenster können zwar UVB-Strahlen abhalten, UVA-Strahlen können jedoch durchdringen. Letztere verursachen zwar keinen Sonnenbrand, tragen jedoch zu frühzeitiger Hautalterung bei und erhöhen das Risiko für Melanome.
Deshalb sollten nicht nur Piloten, sondern auch Passagiere auf eine Hautcreme mit Lichtschutzfaktor zurückgreifen – und während des Flugs das Nachcremen nicht vergessen.
Kommentare