Prinzessinnen kämpfen gegen Zwangsverheiratung
An die 14 Millionen Mädchen werden jedes Jahr noch vor ihrem 18. Geburtstag mehr oder weniger freiwillig verheiratet. Damit werden sie ihrer Jugend und Ausbildung beraubt, tragen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko und haben keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben für sich und ihre Kinder.
In der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur begann am Dienstag ein dreitägiger Frauenkongress, der wieder einmal darauf aufmerksam machen möchte, dass die in vielen Ländern immer noch tolerierte Verheiratung minderjähriger Mädchen ein riesiges gesellschaftliches Problem ist. Nach UN-Schätzungen werden täglich 39.000 Mädchen unter 18 Jahren vor allem in Afrika, in Bangladesch und in Indien zwangsverheiratet. „Es herrscht die Meinung, dass die Ehe Mädchen irgendwie schützt“, sagte Lakshmi Sundaram von der Organisation „Girls Not Brides“.
Ich war 50 Schafe wert
Nur wenige Fälle von Kinderehen werden bekannt: Im Vorjahr heiratete ein 75-jähriger saudischer Scheich eine Minderjährige, ihr Vater musste Strafe zahlen, weil die Tochter geflohen war. Bekannt wurde ein UNICEF-Foto von einem 40-jährigen Afghanen mit 12-jähriger Braut. Nima Sarvestani prangerte in ihrer Dokumentation „Ich war 50 Schafe wert“ den Mädchenhandel an. In den ärmeren Regionen Indiens, besonders in Bihar und Rajasthan, wird jede zweite Frau unter 18 verheiratet.
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