Prinzessinnen kämpfen gegen Zwangsverheiratung

Prinzessinnen und Töchter von Präsidenten kämpfen um die Rechte der Frauen.

An die 14 Millionen Mädchen werden jedes Jahr noch vor ihrem 18. Geburtstag mehr oder weniger freiwillig verheiratet. Damit werden sie ihrer Jugend und Ausbildung beraubt, tragen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko und haben keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben für sich und ihre Kinder.

In der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur begann am Dienstag ein dreitägiger Frauenkongress, der wieder einmal darauf aufmerksam machen möchte, dass die in vielen Ländern immer noch tolerierte Verheiratung minderjähriger Mädchen ein riesiges gesellschaftliches Problem ist. Nach UN-Schätzungen werden täglich 39.000 Mädchen unter 18 Jahren vor allem in Afrika, in Bangladesch und in Indien zwangsverheiratet. „Es herrscht die Meinung, dass die Ehe Mädchen irgendwie schützt“, sagte Lakshmi Sundaram von der Organisation „Girls Not Brides“.

Der charismatischen Inderin applaudiertenChelsea Clinton, die Tochter von Hillary und Bill, Barbara Bush, die Tochter von George W. und Enkelin des 43. US-Präsidenten, die Kronprinzessin von Norwegen Mette-Marit, die Kronprinzessin von Dänemark Mary und die niederländische Prinzessin Mabel, deren Mann Johan Friso vor mehr als einem Jahr bei einem Lawinenunglück in Lech verunglückt war und seither in einer Londoner Klinik im Wachkoma liegt.
Die privilegierten Prinzessinnen und Töchter setzen sich schon seit langem für die Rechte von Frauen in der Dritten Welt ein.Mette-Maritvor allem im Kampf gegen Aids und für Bildung,Prinzessin Mabelbei „Girls Not Brides“. Zwangsverheiratete Frauen haben meistens keine Chance auf geschützten Sex. Das wäre schließlich eine Beleidigung des Mannes. In einer Grußadresse stellten sich auch afrikanische First Ladys hinter die Forderungen der Konferenz „Women Deliver“ mit mehr als 4000 Teilnehmern. Komplikationen infolge von Schwangerschaft und Geburt seien in Entwicklungsländern eine der Haupttodesursachen bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren.

Ich war 50 Schafe wert

Nur wenige Fälle von Kinderehen werden bekannt: Im Vorjahr heiratete ein 75-jähriger saudischer Scheich eine Minderjährige, ihr Vater musste Strafe zahlen, weil die Tochter geflohen war. Bekannt wurde ein UNICEF-Foto von einem 40-jährigen Afghanen mit 12-jähriger Braut. Nima Sarvestani prangerte in ihrer Dokumentation „Ich war 50 Schafe wert“ den Mädchenhandel an. In den ärmeren Regionen Indiens, besonders in Bihar und Rajasthan, wird jede zweite Frau unter 18 verheiratet.

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