Ziemlich erotisch neurotisch
Legendär – mit diesem Wort sollte wohl jeder Artikel über die berühmteste Brille der Hollywoodgeschichte, Woody Allen, beginnen. Mehr als 50 Filme hat er erschaffen, für fast 140 Preise wurde das Ausnahmetalent nominiert. Das sind mehr als Charlie Chaplin, Buster Keaton und Harold Loyd zusammen! Der schmächtige, intellektuelle, stets etwas verwirrt wirkende Mann voll Melancholie (er tippt alle seine Skripte auf einer 60 Jahre alten Olympia-Schreibmaschine) ist Kult. Genau wie seine Filme, in denen es mitunter nicht annähernd so turbulent zugeht wie in seinem richtigen Leben. "Filmemachen ist eine gute Ablenkung von den Qualen des Lebens", sagte er einst – und von denen gab es genug, teils selbst auferlegt.
Mit seiner langjährigen Partnerin Mia Farrow (70) adoptierte er zwei Kinder und bekam Sohn Ronan (wobei dieser wilden Spekulationen zufolge eigentlich von Entertainer Frank Sinatra stammen soll). Und dann funkte die Liebe dazwischen, die Liebe zu Farrows koreanischem Findelkind Soon-Yi (45), mit der Allen mittlerweile sogar seit 1997 verheiratet ist und ebenfalls zwei Kinder adoptierte. "Ich hatte Glück, wir haben 35 Jahre Altersunterschied, und die Dynamik funktioniert", so der Filmemacher. Weniger Glück hatte er mit den schweren Vorwürfen seiner Ex Mia Farrow nach deren Trennung. Sie beschuldigte ihn des Missbrauchs an der gemeinsamen Adoptivtochter Dylan (30). Die Ermittlungen wurden aber – ob zu Unrecht oder zu Recht – eingestellt. Schon weit mehr Glück hatte Allen mit seinen unglaublichen Filmpartnerinnen, wie zum Beispiel Diane Keaton (69), Meryl Streep (66) oder Scarlett Johanson(31) – alles wunderschöne Frauen, die sich in Allens Filmrealität nicht um seine Optik scheren, sondern sich vom Intellekt, Humor und der akademischen Bildung des jüdischen "Charlie Browns" angezogen fühlen.
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