"Star Wars"-Fans sind eine Klasse für sich, die sind bekanntlich extrem besessen von jedem Detail. Werden Sie manchmal korrigiert?
Oh ja, ich sage dann so was wie "der und der Liveanimateur hat den Droiden gelenkt" und die schauen mich an, als käme ich vom Mond und erwidern, "du meinst 21B". Die wissen weit mehr als ich.
Sie fanden lange keine Arbeit in Hollywood, aber erkannt wurden Sie dennoch überall. Wie war das?
Teilweise sehr skurril. Da war ich in einem Airport, und Leute kamen auf mich zu und sagten zu ihren vierjährigen Kids: "Schaut, das ist Luke Skywalker!" und hielten mir die Kids hin, die natürlich zu plärren begannen. Ich war 52 und auch wenn sie die Filme gesehen hatten, konnten sie den Typen vor sich natürlich nicht erkennen. Die müssen sich gedacht haben, Mann, der hat sich gehen lassen. Ich war nicht der Held, ich war der Kinderschreck.
Sie haben in Ihrem Leben so viele verschiedene Rollen gespielt und wirklich bewiesen, dass Sie ein großartiger Darsteller sind. Tut es Ihnen weh, dass man Sie nur für die eine kennt?
Absolut nicht! Wenn heute jemand sagt, du wirst den Menschen nur als Luke Skywalker in Erinnerung bleiben, dann freue ich mich! Ich dachte nie, dass ich irgendwem für irgendwas in Erinnerung bleibe, das ist also ein Win/Win für mich. Und ich bin nichts als dankbar.
Lieben Sie heimlich die Anonymität, die Ihnen Ihre Arbeit als Voiceover-Künstler gegeben hat?
Nicht heimlich, sehr offen! Ich fand es auch super, als alle jungen Darsteller von "Das Erwachen der Macht" die PR-Tour machten und ich nicht gebraucht wurde.
Kamen Sie immer gut aus mit George Lucas?
Ja, vor allem beim Revival der Franchise. Er wollte ja den Film erst "Die Rache der-Ritter" nennen, er liebt diese Wort Rache, denn es erregt sofort Aufmerksamkeit, aber dann meinte jemand, Jedis sind nicht rachsüchtig, und so nannte er es "Die Rückkehr der Jedi", was ein bisschen lahm ist. Ich meinte, es ist so großartig, wenn man die Prequels sieht, denn man weiß sofort, dass Obi Wan Kenobi nicht steben kann, denn er kehrt als Alec Guinness zurück. Er drehte sich ganz locker zu mir um und saget, nein, vergiss es, in diesem Film sterben alle. Und ich sagte, du Hurensohn, das ist der schlimmste 5-Wort-Spoiler aller Zeiten! Ich hege den Verdacht, dass George Filme am liebsten ohne Schauspieler machen würde.
War Ihre Gage beim Originalfilm die höchste, die Sie bis dato bekommen hatten?
Oh nein, ich wurde bei Filmen und Serien vorher viel besser bezahlt! Aber ich war kein Star, genauso wenig wie Carrie Fisher und Harrison Ford, denn George Lucas wollte keine überaus bekannten Gesichter. Also zahlte er uns auch dementsprechend wenig. Aber er machte uns ein Angebot, das damals und heute keinen unbekannten jungen Schauspielern gemacht wird: er gab uns einen Prozentsatz an den Einspielergebnissen. Und erinnern Sie sich: keiner glaubte an den Erfolg von "Star Wars". Auch wir nicht, wenn ich ehrlich bin. Nur George spürte, das könnte was werden. Und letztlich wurden wir dank seiner Großzügigkeit alle reich.
Wie sehr ging Ihnen Carrie Fishers Tod zu Herzen?
Es ist nie einfach, ein Familienmitglied zu verlieren. Denn das war sie, und ihr Tod hat uns allen das Herz gebrochen. Ich bin dankbar für die Güte, die Weisheit und selbst all die kindischen Attitüden, die mein Space-Zwilling über die Jahre über mich ergehen hat lassen. Ich liebe und vermisse Carrie. Wir waren wie eine Garagenband, die plötzlich berühmt wird.
Hatten Sie je ein Problem mit dem Altern?
Nein, warum? Ich warte immer noch darauf, dass mein Körper endlich so alt wird wie mein Geburtsdatum!
Kommentare