Tragische Details aus dem Leben von "Hunger Games"-Star Woody Harrelson

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Woody Harrelson blickt auf ein bewegtes Leben und eine lange Karriere zurück. Im neuen "Hunger Games"-Teil wird er aber nicht mit von der Partie sein.

"Die Tribute von Panem"-Fans haben Grund zur Freude. Schriftstellerin Suzanne Collins hat einen neuen Teil ihrer dystopischen Romanreihe angekündigt. Dieser soll auch in verfilmter Form in die Kinos kommen. 

Am selben Tag, an dem Suzanne Collins den neuen Roman "The Hunger Games: Sunrise on the Reaping" ankündigte, bestätigte auch die Produktionsfirma Lionsgate, dass ein Film in der Entwicklung sei.

Neuer "Hunger Games"-Teil ohne frühere Hauptdarsteller

Lionsgate bestätigte als geplanten Kinostart den 26. November 2026.

Über die Besetzung ist derzeit noch nichts bekannt. Man weiß aber bereits, dass die Original-Besetzungsmitglieder Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth und Elizabeth Banks wahrscheinlich nicht auf die Leinwand zurückkehren werden, da die Geschichte mehr als zwei Jahrzehnte vor der Einführung ihrer Charaktere spielt.

Auch Kult-Schauspieler Woody Harrelson, der in den bisherigen "Hunger Games"-Teilen den Charakter Haymitch Abernathy spielte, wird nicht mit von der Partie sein.

Harrelson ist aber ohnehin dafür bekannt, nur ausgewählte Rollen anzunehmen und sich dem Rampenlicht weitgehend fern zu halten.

Woody Harrelson: "Erfolg hat mich betrunken gemacht"

In Hollywood herrsche seiner Ansicht nach zu viel Selbstsucht. "Das Hauptproblem mit der Unterhaltungsindustrie - und ich habe das oft gesehen, ich bin seit 30 Jahren dabei und habe alle getroffen - ist das Ego", sagte er 2015 britischen Zeitung The Guardian. "Da hat man eine Person mit einem Loch im Leben, und sie will, dass es mit Beachtung und Liebe gefüllt wird." Das hat Harrelson auch bei sich selbst festgestellt: "Ich war 24, als ich berühmt geworden bin. "Und der Erfolg hat mich betrunken gemacht. Mein Ego ist aufgeflammt."

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Woody Harrelson hat auf der Überholspur gelebt

Harrelson über Drogen und Sex

Der heute 63-Jährige bereut offenbar wenig: Bei den Filmfeststpielen in Venedig erklärte er dem Playboy im Jahr 2017: "Ich behaupte ja nicht, dass man ohne Sex-, Drogen- und Alkohol-Exzesse kein erfülltes Leben haben kann. Aber für mich war es wohl wichtig, diese Dinge auszuprobieren. Intensiv zu leben. Ohne Rücksicht auf Verluste", sagte der Schauspieler. "Das hat mich sicher stark geprägt und mir auch bei meiner Selbstfindung geholfen. Dadurch bin ich bestimmt etwas klüger geworden."

Harrelson hat ein faszinierendes Leben voller großer Erfolge und Herausforderungen geführt. Eine Kindheit ohne Vater, der 1968 – als Harrelson sieben Jahre alt war – wegen Mordes an einem texanischen Geschäftsmann verurteilt wurde, eine Scheidung und Probleme mit dem Gesetz: Auf seinem Weg zum Ruhm hat der Schauspieler viel überwunden. 

Geboren und aufgewachsen in Midland, Texas, entdeckte Woody während seines Studiums die Schauspielleidenschaft. Die Sitcom "Cheers" war sein Karriere-Sprungbrett.

Der Film "Natural Born Killers" machte ihn zum Kult-Star der 1990er-Jahre. Dreimal wurde Harrelson für einen Oscar nominiert, ohne jemals eine Auszeichnung zu bekommen.

Schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis

Zu seinem Vater Charles hatte der Hollywoodstar, der inzwischen selbst drei Kinder hat, lange Zeit kaum Kontakt - bis dieser aus dem Gefängnis 1981 wieder Kontakt zu seinem Sohn aufnahm. Durch Gefängnisbesuche entstand schließlich doch noch eine enge Bindung.

Trotzdem sagte Harrelson einst gegenüber dem US-Magazin People: "Ich finde nicht, dass er ein besonders guter Vater war. Er hat sich nicht wirklich um meine Erziehung gekümmert." Sein Vater sei "einer der wortgewandtesten, belesensten und charmantesten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Trotzdem prüfe ich, ob er meine Loyalität oder Freundschaft verdient. Ich sehe ihn eher als Freund denn als Vater."

Harrelson setzte sich schließlich für eine Wiederaufnahme des Prozesses gegen seinen Vater ein, da er den ersten Prozess für unfair hielt. Charles Harrelson starb jedoch 2007 im Alter von 68 Jahren in seiner Gefängniszelle an einem Herzinfarkt.

Narben am ganzen Körper

Harrelsons Familie war arm und auf den Lohn seiner Mutter angewiesen. Ende der 70er-Jahre jobbte der Schauspieler, der zusammen mit seinen zwei Brüdern bei seiner Mutter aufgewachsen war, im Vergnügungspark Kings Island, bevor ihm Mitte der 80er der Durchbruch gelang.

In seiner Kindheit und Jugend hatte Woody Harrelson mit Wutanfällen zu kämpfen. Dies führte oft dazu, dass er sich mit Fremden prügelte. "Ich war ein ziemlich glücklicher Mensch, aber ich war auch sehr wütend. Als Kind hatte ich echte emotionale Probleme. Ich hatte diese Wutanfälle", erzählte er 2017 dem Hollywood Reporter. Mit zunehmendem Alter sei er oft in Bars gegangen, nur um Streit zu suchen. Daher habe er am ganzen Körper Narben.

"Ich war ungewöhnlich sensibel, aber auch von einer überirdischen Gewaltbereitschaft geprägt, die sich in Schüben entlud", erzählte der Schauspieler 1988 dem Magazin People. In einem anderen Interview meinte er: "Ich glaube, es gab viele Situationen, in denen ich jemanden getötet hätte, wenn ich eine Waffe in der Hand gehabt hätte."

Mit zunehmendem Alter fand Woody jedoch Wege, seine Wutzustände zu überwinden. Yoga, Meditation und die Therapie halfen ihm dabei.

Probleme mit dem Gesetz

Dennoch geriet der Star in jungen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Aufgrund seiner Aggressionsprobleme geriet er mehrmals mit der Polizei aneinander. 1982 wurde Harrelson im Alter von 21 Jahren angehalten. Er log die Polizei an, keinen Ausweis dabei zu haben, und wurde daraufhin eigenen Angaben zufolge von der Polizei misshandelt. "Er packte mich und schleuderte mich ein paar Mal gegen die Wand. Ich schlug ihm die Hände weg, stieß ihn weg und rannte los. Das war der Beginn einer wirklich schlimmen Situation", erzählte Woody 2017 dem Hollywood Reporter über seine Auseinandersetzung mit einem der Beamten. "Es war so brutal, wie sie mit mir umgingen."

Schließlich sei er weggerannt und wurde von einem Auto angefahren, von Polizisten umringt und mit Pfefferspray besprüht. "Damals spielte ich noch mit dem Gedanken, Polizist zu werden", erinnerte sich Woody Harrelson. Dies sei ihm nach dem Vorfall vergangen.

Auch mit Paparazzi hat sich der Filmstar mehrfach angelegt und deswegen wiederholt zivilrechtlich geklagt. 2009 geriet er in Schwierigkeiten, weil er einen TMZ-Fotografen geschlagen hatte. Damals behauptete er, er sei nach den Dreharbeiten zu "Zombieland" noch in seiner Rolle gewesen und habe den Fotografen für einen Zombie gehalten.

Ruhm und Alkohol ihn beinahe Ehe gekostet

Auch wenn Harrelson seine früheren Eskapaden heute mit einem Augenzwinkern betrachtet: Übermäßiger Alkoholkonsum hatte einst zu ernsthaften Problemen in seiner Beziehung mit seiner Frau Laura Louie geführt, mit der Harrelson seit 2008 in zweiter Ehe verheiratet ist. "Mein Problem ist, dass ich trinke, und dann trinke ich zu viel", sagte er dem Hollywood Reporter. "Eine der negativen Seiten des Berühmtseins ist, dass jeder einen Schnaps mit dir trinken will. Es ist gefährlich, in eine Bar zu gehen, weil ich dann am Ende viele Schnäpse trinke, abhängig von der Spendierfreudigkeit der anderen."

2002 betrank sich der US-Amerikaner, damals bereits mit Louie liiert, in einer Londoner Bar, als er von einer Gruppe Frauen angesprochen und zu einem Stelldichein in seiner Wohnung überredet wurde. Am Ende wurde Harrelson mit drei Frauen im Bett fotografiert.

Laut Harrelson war eine der Frauen mit einem britischen Boulevardfotografen verbandelt, und die ganze Sache sei inszeniert gewesen. "Es war eine der schlimmsten Nächte meines Lebens. Ich wollte es verdrängen", sagte Harrelson, der die Erlebnisse des Abends für sein Regiedebüt "Lost in London" nutzte.

Laura Louie blieb trotz allem an seiner Seite. Noch in derselben Woche war sie zur Stelle, um Harrelson aus dem Gefängnis zu holen, nachdem es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einem Taxifahrer gekommen war.

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