Tom Schilling rechnet mit Filmindustrie ab: "Herzloses Business"

Tom Schilling rechnet mit Filmindustrie ab: "Herzloses Business"
Der Schauspieler geht mit der Filmindustrie ins Gericht und erklärt, warum er keine Intellektuellen mehr verkörpern möchte.

Ehrgeiz zu einer Hollywood-Karriere habe er nicht um jeden Preis, erzählte Tom Schilling (37) gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Schilling geht mit Filmindustrie ins Gericht

"Film kann auch ein schnödes, herzloses Business sein, wo es heißt: Du hast einen Vertrag, sag deine Sätze. Diese Art von Arbeit interessiert mich gar nicht", sagte Schilling.

"In den USA, das ist kein Klischee, muss man sich auch ein bisschen geil finden und sich selbstbewusst inszenieren können. Der Teppich scheint da wichtiger als das, was sich drinnen abspielt. Das liegt mir so gar nicht." Außerdem seien viele Angebote kaum attraktiv: "Bei den meisten Angeboten, die man als Deutscher im Ausland bekommt, bist du doch nur in einem mittelmäßigen Film der dritte Nazi von rechts."

Schauspieler will keine Intellektuellen mehr spielen

Tom Schilling rechnet mit Filmindustrie ab: "Herzloses Business"

Im Fernsehen spielte Schilling zuletzt Bertold Brecht. Die Rolle als Intelligenter habe sehr an ihm gezehrt.

Schilling hat außerdem die Nase voll davon, immer wieder schlaue Menschen zu spielen. "Keine Künstler mehr, nie mehr kluge Intellektuelle. Das ist schon mal sicher", sagte Schilling den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Der Berliner hatte zuletzt fürs Kino den Maler Gerhard Richter und im Fernsehen den Dramatiker Bertolt Brecht gespielt. Er habe das als Belastung erlebt. "Ich mache mir doch selbst schon immer einen Kopf über alles. Dann noch lauter kluge Dinge zu sagen, diese Last, diese Schwere, ständig zu reflektieren, das zehrt ganz schön."

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