Tiefer Fall einer großen Ikone: Gina Lollobrigida ist entmündigt
Sie galt einst als "die schönste Frau der Welt" in Anlehnung an den Film von 1955. Die Leinwand-Ikone aus Italien, Gina Lollobrigida wird heute, Montag, 95 Jahre alt. Einen Künstlernamen lehnte sie die ganze Zeit über vehement ab.
Sie wurde östlich von Rom als zweitälteste von vier Töchtern des Möbelherstellers Giovanni Mercuri Lollobrigida und dessen Ehefrau Giuseppina geboren. Nachdem die Familie nach Rom umgezogen war, lebte sie dort in bescheidenen Verhältnissen. Doch für Gina Lollobrigida war klar, dass sie vor die Kamera wollte.
Nach einigen Statistenrollen wurde sie von Filmemacher Mario Costa (gest. 1995) entdeckt und er gab ihr einen größeren Part in "Opernrausch" (1947). Einem breiteren Publikum wurde sie durch ihre Darbietung in "Fanfan, der Husar" (1952) bekannt.
Klassiker wie "Die Schönen der Nacht" (1952) und "Der Glöckner von Notre Dame" (1956) folgten. 1961 gab’s dann auch einen Golden Globe als beliebteste internationale Darstellerin – für einen Oscar reichte es allerdings nie.
Und auch sonst kam die Film-Karriere in den 1970er-Jahren jäh zum Erliegen. „Ich habe es abgelehnt mich auszuziehen“, sagte Lollobrigida einmal und hätte dadurch weniger Beachtung als Kolleginnen bekommen.
Sie sattelte um und betätigte sich als Bildhauerin und Fotografin und hatte Persönlichkeiten wie Fidel Castro ( 2016) oder Ronald Reagan ( 2004) vor der Linse.
Privat war sie von 1949 bis 1971 mit dem jugoslawischen Arzt Milko Škofič verheiratet und hat mit ihm den gemeinsamen Sohn Milko Škofič jr. (64).
Doch das Leben von „La Lollo“ war nicht immer nur Glamour. Wie sie in der italienischen Talkshow "Porta a Porta" erzählte, wurde sie zweimal vergewaltigt, einmal war sie erst 19 Jahre alt und ging noch zur Schule.
"Beim ersten Mal war ich unschuldig, ich kannte die Liebe nicht, ich wusste nichts. Die Person war sehr bekannt. Beim zweiten Mal war ich schon verheiratet und stand zu Beginn meiner Filmkarriere." Und auch ihr Lebensabend bereitet ihr viele Sorgenfalten, denn die einst so große Film-Ikone darf nicht mehr selbst über ihr Vermögen verfügen. Ein Gericht wies ihr nach einem jahrelangen Familienstreit mit Sohn Milko einen Vormund zu.
Auf das Vermögen hatte es wohl auch ein Heiratsschwindler namens Javier Rigau Rifols (60) aus Spanien abgesehen, den Lollobrigida im Jahr 2006 beinahe geehelicht hätte.
Und auch im aktuellen Zwist mit ihrem Sohn steht ein junger Mann im Fokus, offiziell ihr Assistent, laut Lollobrigida "mein großes Glück". Der Mann lebt mit seiner Frau und dem Kind bei der Seniorin - und habe Lollobrigida manipuliert, wie deren Sohn behauptet.
Die Film-Diva sagte in einer italienischen TV-Sendung nur so viel dazu: "Ich habe das Recht, in Frieden zu leben, aber auch in Frieden zu sterben."
Kommentare