Sophia Loren: Das Leben der italienischen Hollywood-Ikone

Sophia Loren: Das Leben der italienischen Hollywood-Ikone
Sie war das italienische Sexsymbol schlechthin. Männerwelt und Hollywood lagen ihr zu Füßen. Doch sie liebte nur einen.

Sie ist der Inbegriff des hässlichen Entleins, dass sich zum schönen Schwan entwickelt hat: Sophia Loren, der wahrgewordene Männertraum der 50er und 60er Jahre. Die Neapolitanerin zog Männer aus aller Welt an, wie das Licht die Motten. Und das, obwohl man ihr in jungen Jahren bei Probeaufnahmen gesagt hatte, dass sie für den Film ungeeignet sei, weil an ihr einfach alles zu groß sei.

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Das arme Mädchen aus Pozzuoli

Sofia (Villani) Scicolone, wie die Hollywood-Ikone mit bürgerlichem Namen hieß (83), erblickte am 20. September 1934 als uneheliches Kind in Rom das Licht der Welt. In ärmlichen Verhältnissen wuchs Sophia in der italienischen Kleinstadt Pozzuoli westlich von Neapel auf.

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Ihr adelig-verarmter Vater Riccardo Scicolone verließ die Familie und Sophias Mutter "Mammina", die in Jugendjahren selbst Schauspielerin werden wollte, versuchte aus Sophias "differenzierter" Schönheit Kapital zu schlagen. Einerseits, um über die Runden zu kommen, andererseits, um ihren einstigen Jugendtraum in ihrer Tochter erfüllt zu sehen.

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Von der Bohnenstange zur Schönheitskönigin

So arbeitete die blutjunge Sophia mit dem großen Mund und der Wespentaille anfangs als Komparsin beim Film und nahm an zahlreichen Schönheitswettbewerben teil, wo sie 1950 ihren späteren Ehemann Carlo Ponti (1912-2007) kennenlernte. Ponti war zu dieser Zeit einer der bedeutendsten italienischen Filmproduzenten, bereits 37 Jahre alt und verheirateter Vater von zwei Kindern. Sofia hingegen war gerade einmal 15 Jahre jung und schlug sich anfangs mehr schlecht als recht über die Runden. Aus dem anfangs freundschaftlich-väterlichen Verhältnis sollte die Liebe ihres Lebens werden. Sophia und Carlo waren von 1966 bis zu seinem Tod (beinahe) skandalfrei verheiratet.

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Filmpartner mit Rang und Namen

Zu ihren Filmpartnern gehörten Hollywoodgrößen wie Cary Grant, Gregory Peck, Paul Newman, Anthony Perkins, Clark Gable, Anthony Quinn, John Wayne, Frank Sinatra, Richard Burton, Charlie Chaplin und Marlon Brando. Die meisten Filme drehte sie aber mit ihrem Landsmann und langjährigen guten Freund, Marcello Mastroiani. Sophia hat im Laufe ihres Lebens in über 100 Filmen mitgespielt und nicht nur durch ihre atemberaubende Schönheit, sondern auch durch ihr ungeheures Talent begeistert.

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Sophias Liebe zu Italien

In Italien stand Sophia Loren bis zu ihrem Durchbruch in Hollywood lange Zeit in Konkurrenz zu Gina Lollobrigida. Beide galten zu dieser Zeit als italienische Sexsymbole. Jedoch war Sophia jünger, ihr Aussehen spezieller und sie hatte mit Carlo und Eduardo wohl auch die besseren Förderer. Ihre Zeit in Italien hat die Schauspielerin bis heute nicht vergessen.

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Auf die Frage wie es gewesen sei, Frauenschwarm Marlon Brando zu küssen, äußerte sich Loren vor einigen Jahren in einer italienischen TV-Sendung abschätzig: "Bah, nichts Besonderes. Weder der Kuss, noch Marlon Brando waren speziell." Umso spezieller empfand Sophia die Zusammenarbeit mit italienischen Größen wie Vittorio De Sica, Federico Fellini, Eduardo De Filippo und Dino De Laurentis.

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Marcello: Der Traumpartner-Kumpel

Entgegen aller Gerüchte verband die im Privatleben schüchterne Schauspielerin mit ihrem Film-Traumpartner Marcello Mastroianni (1924-1996) immer nur eine tiefe Freundschaft. Dreizehn gemeinsame Filme haben die beiden gedreht, viele davon unter der Regie von Vittorio De Sica. Dieser gilt bis heute mit Carlo Ponti als großer Entdecker und Förderer Sophias. 1993 überreichte "La Loren" zusammen mit Mastroianni in Los Angeles Federico Fellini den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.

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1964 festigte Sophia mit Erfolgs-Produktionen wie "Hausboot" und "Es begann in Neapel" auch ihre Karriere in Hollywood. Der Gewinn eines Oscars für "Und dennoch leben sie" katapultierte sie endgültig in die Liga der internationalen Top-Stars.

Heiratsantrag von Cary Grant

Filmpartner Cary Grant (1904-1986) war einer der wenigen Männer in Sophias Leben, der beinahe ihre Ehe mit Ponti gefährdet hätte. Der Brite verliebte sich nach gemeinsamen Dreharbeiten in die feurige Italienerin und soll ihr sogar einen Heiratsantrag gemacht haben. Man sagt, auch Sophia wäre damals verliebt in Grant gewesen, entschied sich aber für den 22 Jahre älteren Ponti, mit dem sie insgesamt über 40 Jahre lang verheiratet war. Vielleicht auch weil die beiden mehr verband und sie wusste, dass er als Italiener auf Dauer besser zu ihr passte. Im Nachhinein sagte die Italienerin: "Es war die richtige Entscheidung."

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Affären-Ende auf Italienisch

Ihre Ehe zu Ponti wurde noch ein weiteres Mal auf die Probe gestellt, als sie den französischen Endokrinologen Etienne-Emile Baulieu in Paris kennenlernte. Zwar verneinte Sophia stets eine Affäre, bis sie 1981 von einem italienischen Paparazzo in flagranti mit ihrem Liebhaber erwischt wurde. Die Fotos wurden kurz darauf zurückgezogen, Sophia und Carlo zogen mit ihren Söhnen Edoardo und Carlo in die Schweiz.

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Lebensliebe Carlo

Trotz des Flirts mit Cary Grant gab es ihm Leben der Filmdiva, die im Grunde immer eine typische italienische, kochende Mama blieb, tatsächlich nur ihren Mann und ihre beiden Söhne.

Carlo Ponti starb 2007 im Alter von 94 Jahren in einem Genfer Krankenhaus an den Folgen einer Lungenentzündung. Eine nochmalige Eheschließung komme nach Angaben Lorens nicht in Frage – "es wäre ihr unmöglich, jemand anderen als Ponti zu lieben", so die Leinwandlegende. Heute ist Sophia Loren Ehrenbürgerin von Neapel und mehrfache Großmutter. Seit 2006 lebt sie in Genf, Neapel und Rom.

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Ein paar lustige Fakten über Sophia Loren:

1980 wurde Sophia von einem italienischen Gericht zu 30 Tagen Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt und trat im Mai 1982 ihre Haftstrafe im Gefängnis von Caserta an.

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Loren ist die Taufpatin von Schauspielerin Drew Barrymore.

Ihre 1962 geborene Nichte ist die Schauspielerin und Politikerin Alessandra Mussolini (aus der Ehe von Sophias Schwester Anna Maria mit Romano Mussolini, Sohn des früheren italienischen Diktators Benito Mussolini). So hat Tante Sophia ihrer Nichte geraten, für den Playboy zu posieren.

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Ponti wurde der Bigamie bezichtigt, nachdem sich der Produzent von seiner ersten Frau Giuliana Fiastri in Mexiko hatte scheiden lassen. Die Trennung Pontis von Fiastri wurde in Italien allerdings rechtlich nicht anerkannt und seine Ehe mit Loren wurde offiziell annulliert. Erst nachdem Sophia und Carlo die französische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, konnte die Scheidung und Wiederverheiratung nach französischem Recht vorgenommen werden.

 

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