Schimpftirade gegen Trump: De Niro zuckt bei "Tonys" aus
Ein ruhiges Folklore-Musical ("The Bands Visit") und ein Stück über den beliebten Zauberlehrling Harry Potter ("Harry Potter and the Cursed Child") sind die großen Abräumer der diesjährigen Tony Awards. Der wichtigste Theaterpreis der Welt war heuer jedoch alles andere als ruhig. Während Oscarpreisträger Robert De Niro mit seiner wüsten Beschimpfungstirade gegen US-Präsident Donald Trump vom Sender zensiert wurde ("Ich will nur eins sagen: Fuck Trump! Es kann nicht mehr heißen: Weg mit Trump!, es heißt: Fuck Trump!") spendete das Publikum regen Applaus.
De Niros Kraftausdrücke über den US-Präsidenten wurden vom TV-Sender CBS, der die Tony Awards ausstrahlte, mit einem "Piep" übertönt. Seit Jahren werden Live-Sendungen im US-Fernsehen mit einigen Sekunden Zeitverzögerung gezeigt, damit Schimpfwörter herausgeschnitten werden können.
Dass der " Taxi Driver"-Star kein Fan von Donald Trump ist, hatte er schon während dessen Präsidentschaftskandidatur gezeigt, als er Trump als "unverholen dumm" und "Dreckskerl" bezeichnete.
Die Geschichte des erwachsenen Zauberers gewann übrigens sechs Preise, das israelische Musical zehn. Den Preis für die beste Wiederaufnahme eines Theaterstücks gewann das New-York-Drama "Angels in America", bestes Musical-Revival wurde das Karibik-Märchen "Once on this Island". Zu den bekannteren Preisträgern in den Einzelkategorien zählten unter anderem "Spiderman" Andrew Garfield für "Angels in America" und Laurie Metcalf ("Lady Bird") für "Three Tall Women" als beste Schauspieler in einem Theaterstück. Bruce Springsteen erhielt einen Sonderpreis für seine Konzertreihe "Springsteen on Broadway". Die Tony Awards ehren seit 1947 die besten Theaterstücke und Musicals am New Yorker Broadway.
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