Smith, Paltrow und Co: Diese Schauspieler mag heute niemand mehr
Amerika (oder wahrscheinlich die ganze Welt) liebt es, Personen auf ein unerreichbares Podest zu heben, nur um sie kurz danach eiskalt fallen zu lassen – und danach zuzusehen, wie sie wie der berühmte Phönix aus der Asche wieder auferstehen und sich ihren Weg zurück an die Spitze (oder zumindest ins Leben, es kommt hier auf die Fallhöhe an) zurück kämpfen.
Das Aufstehen, Krone-Zurecht-Rücken, Staub-Abputzen und geläutert um Vergebung zu bitten ist menschlich genauso faszinierend wie der berüchtigte American Dream, weil er eigentlich streng damit gekoppelt ist: Vom Tellerwäscher zum Millionär – und zurück – und zurück. Aufsteigen, fallen, aufrappeln. Das ist es, wieso wir so sehr an unserer Hassliebe zu manchen Stars festhalten.
Es gibt aber einige Promis, die haben diese Rückkehr nicht geschafft. Die konnten nach öffentlichen Ausrutschern, Stolperfallen und handfesten Skandalen nicht mehr an alte Erfolge und vor allem alte Beliebtheitswerte anknüpfen – und können nur sich selbst daran die Schuld geben.
Diese 15 Schauspieler und Schauspielerinnen waren früher beliebt, müssen aber heute um jeden Sympathiepunkt kämpfen:
Jared Leto
Jared Leto
Mit seiner Wandlungsfähigkeit, seinem Mut, sich kopfüber in jede Rolle zu stürzen, und natürlich als lässig-cooler Frontman der Rock-Band 30 Seconds to Mars stieg Leto zu den gefragtesten Männern Hollywoods auf. Sein Schauspieltalent ist nach wie vor unbestritten, sein übertriebenes Method Acting (er verzögerte dadurch beispielsweise die "Morbius"-Dreharbeiten) und seine klischeehafte Exzentrik stehen aber mittlerweile im Vordergrund. Außerdem soll mit dem 52-Jährigen am Set nicht gut Kirschen essen zu sein.
Mel Gibson
Mel Gibson
In den 1980ern und 90ern gehörte Mel Gibson zu den größten Stars der Welt. Wo sein Name drauf stand, war ein Kino-Kassenerfolg drin. Der Schauspieler leidet unter einen starken Suchtkrankheiten leidet. Doch auch das entschuldigt nicht seine rassistischen und anti-semitischen Ausbrüche in der Öffentlichkeit. Davon konnte sich Gibson bzw. sein Image nie wieder erholen. Heute gilt: Wo sein Name drauf steht, ist ein Kino-Flop drin.
Katherine Heigl
Katherine Heigl
Zugegeben: Sie gehörte nie zu den beliebtesten "Grey's Anatomy"-Stars, konnte diese Pole-Position ihren Kollegen Sandra Oh, Ellen Pompeo, Patrick Dempsey und Kate Walsh niemals streitig machen. Trotzdem galt Heigl Anfang der Nuller-Jahre, als die Ärzte-Soap am Höhepunkt ihres Erfolgs war, als einzig legitime Nachfolgerin von Julia Roberts: Ihre Rom-Coms waren Kassenschlager, einen Emmy gab's auch, Heigl war ganz oben angelangt.
Der Erfolg war ihr leider zu Kopf gestiegen: Zickereien, Diva-Gehabe und das öffentliche Schimpfen über "Grey's" (immerhin jene Serie, die ihr einen Emmy einbrachte) schadeten ihrem Image nachhaltig. Auch die schlechten Storylines ihrer Rolle der Izzy Stevens übertrugen sich auf das private Image der Schauspielerin; viele Fans taten sich schwer, zwischen der Rolle und der realen Person zu unterscheiden.
Lea Michele
Lea Michele
Lea Michele war das Gesicht des Serien-Musical-Knüllers "Glee", gehörte Anfang der Zehner-Jahre zu den größten Teenie-Idolen der Welt. Tolles Aussehen, tolle Stimme, tolles Talent: Lea Michele schien das gesamte Paket gewesen zu sein.
Nach Ende der Serie machten aber mehrere "Glee"-Ex-Kollegen ihrem Ärger über Michele öffentlich Luft und beschuldigten sie des (rassistisch motivierten) Mobbings und der Arroganz der schlimmsten Sorte. Michele entschuldigte sich daraufhin auf Instagram, doch auch dieses Posting wurde von Kollegen und Fans in der Luft zerrissen. Seitdem widmet sich Michele, abgesehen von einigen – wenn auch erfolgreichen – beruflichen Engagements, vor allem ihrer Familie: Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Tom Cruise
Tom Cruise
Das liebestolle Herumgehüpfe auf Oprah Winfreys Couch (er schwärmte überschwänglich von seiner damaligen Freundin Katie Holmes) ist zwar bereits ein Weilchen her, aber seitdem gilt Actionstar Tom Cruise in der Öffentlichkeit als "sonderbar", wenn nicht sogar "unberechenbar". Bei den Paparazzis und Journalisten ist er wegen seiner Professionalität zwar äußerst beliebt, bei den Fans ruft Cruise aber immer öfter nervige Machismo-Gefühle hervor:
Immer wieder betont Cruise, wie mutig er ist, weil er all seine Stunts in den Filmen selbst ausführt. Hinlänglich bekannt ist auch, dass Cruise der mächtigste Mann innerhalb der umstrittenen Glaubensrichtung Scientology ist und auch in Interviews gerne für die Gemeinschaft wirbt. Zudem soll Cruises Ego unproportionale Größen angenommen haben: Er scheint sich gerne für den Größten zu halten.
Gwyneth Paltrow
Gwyneth Paltrow
Wohl kein Star pendelt so sehr – und so selbstsicher – zwischen Kultstatus und personifizierter Peinlichkeit wie der "Iron Man"-Star. Aus der Schauspielerei hat sie sich bis auf ihre Auftritte in einigen Marvel-Filmen komplett zurückgezogen, dafür bereitet es der 52-Jährigen immer größere Freude, öffentlich intime Details über ihr Privatleben zu erzählen oder die Welt durch eine zweifelhafte Esoterik-Brille zu sehen.
Ihre Lifestyle-Marke "Goop" feiert zwar große Erfolge, doch Produkte wie "So riecht meine Vagina"- oder "So riecht mein Orgasmus"-Kerzen sorgen regelmäßig für Kopfschütteln. Paltrow strengt sich zwar an, nach wie vor ernst genommen zu werden, doch ihren früheren Fans fällt das immer schwerer.
Kevin Spacey
Kevin Spacey
Wenn von Cancel Culture und der gefürchteten Cancel-Liste gesprochen wird, fällt sein Name stets als erstes: Kevin Spacey ist der Inbegriff des tiefen Falls einen Hollywood-Topstars und leider auch eines der Gesichter der zahlreichen Hollywood-Missbrauchsskandale. 2017 wurden ihm mehr als 30 sexuelle Missbräuche vorgeworfen – womit das Geheimnis, über das ganz Hollywood jahrelang schwieg, publik wurde.
Spacey galt als einer der talentiersten Schauspieler der Traumfabrik. Heute muss er um jede Rolle kämpfen – und um jeden einzelnen Fan. Als er öffentlich beklagte, aufgrund der Skandale "alles verloren" zu haben, kostete dem einstigen Megastar das zusätzliche Sympathiepunkte.
Roseanne Barr
Der erfolgreiche Sitcom-Star der Neunziger war seit jeher dafür bekannt, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen – und eckte damit schon zu ihren Hoch-Zeiten an. Ihre Fans liebten sie aber dafür, verehrten sie als feministische Ikone. Barr aber überschätzte ihre Star-Persona, wollte in der Politik mitmischen, näherte sich immer mehr Donald Trumps Umfeld an – und vorbei war's mit der Fan-Verehrung. Nach einem rassistischen Tweet wurde die Kabbalah-Anhängerin 2018 sogar aus ihrer eigenen Sitcom gefeuert.
Einsicht zeigte Barr aber stets nur bedingt – weshalb sie wohl auch als eine der unbeliebtesten Frauen Amerikas gilt.
Chris Pratt
Der Übergang ging leiser vonstatten, aber irgendwann zwischen 2019 und 2020 beschloss die Welt, Marvel- und "Jurassic World"-Star Chris Pratt nicht mehr zu mögen und aus Everybody's Darling wurde jemand, der vermehrt mit Hass-Postings in sozialen Medien konfrontiert wurde. Eventuell fing es damit an,, als Schauspieler Elliot Page ihn dafür kritisierte, eine Kirche zu unterstützen, die eine klare Anti-LGBTIQ-Haltung zeigt.
Oder damit, dass er die gesundheitlichen Probleme seines Sohnes respektlos kommentierte. Auch seine Social Media-Präsenz kommt seit der Heirat mit Schwarzenegger-Tochter Katherine nicht gut an, denn Pratt wirkt wie jemand, der seine Beziehung aufdringlich in der Öffentlichkeit zur Schau stellen und bei jeder Gelegenheit betonen möchte, wie verliebt er ist.
Shia LaBeouf
Mit Shia LaBeouf verhält es sich ähnlich wie mit Jared Leto: Sein egomanisches Method Acting nervt viele und er scheint mit jedem Film zu glauben, mit seinem (unbestritten vorhandenen) Talent und seiner Arbeit die Welt zu retten. Noch unsympathischer machen den "Transformers"-Star allerdings seine öffentlichen Wutausbrüche und die Gerüchte, er solle seine Ex-Freundinnen physisch und emotional missbraucht haben.
Auch, dass viele Probleme mit der Aussprache seines Namens haben, macht den Schauspieler (zu Unrecht) in der Öffentlichkeit nicht sympathischer.
Alyssa Milano
Während der Laufzeit der Hitserie "Charmed" war sie lange Zeit die Schwester mit der größten Fan-Community. Auch, dass Milano regelmäßig auf den "Sexiest-Women-Alive"-Listen auftauchte (so sexistisch das vielleicht auch sein mag), trug zu ihrer Beliebtheit und ihrem Ruf als eine der gefragtesten Serienstars bei.
In den vergangenen Jahren aber entdeckte Milano die Aktivistinnen- und Politikerinnen-Seite in sich und tut lautstark ihre Meinung zur Gesellschaft und Politik in den sozialen Medien kund. Ihr Engagement ist überaus bemerkenswert, da sie aber ganz klare Standpunkte vertritt, hat sie viele ihrer Anhänger vergrault.
Seitdem ihre 2024 verstorbene "Charmed"-Kollegin Shannen Doherty in ihrem Podcast Milano vorwarf, sie habe sie aus der Serie geekelt, rasselten die Beliebtheitswerte der mittlerweile 51-Jährigen in den Keller. Viele Fans werfen Milano vor, für die gesunkene Qualität der Serie in ihren letzten Staffeln verantwortlich gewesen zu sein.
Ashton Kutcher
Mit "Die wilden Siebziger", "Punk'd", "Two and a half Men", "Voll verheiratet" und "Ey Mann, wo is' mein Auto?" spielte sich Kutcher in die Herzen des Publikums (wobei bereits sein Einsteig bei "Two and a half Men" kritisch beäugt wurde). Der Sunnyboy war immer für Schenkelklopfer zu haben und schien auch stets guter Laune zu sein.
Doch seitdem Kutcher seinen Freund Danny Masterson (die beiden spielten zusammen in "Die wilden Siebziger" und "The Ranch"), der wegen mehrfacher Vergewaltigung für schuldig gesprochen wurde, vor Gericht verteidigte, möchte niemand etwas mehr von Kutcher wissen. Weil sich Kutcher auch aktiv gegen Kindesmissbrauch einsetzt, wird ihm der Brief, den er zugunsten Masterson schrieb, doppelt vorgeworfen. Auch gibt es aktuell Gerüchte, dass Kutcher von den kriminellen Machenschaften von Sean "Diddy" Combs gewusst haben soll.
Will Smith (und Chris Rock)
Lange Zeit zählte Will Smith zu den Topverdienern Hollywoods und den absoluten Lieblingen der Traumfabrik. Millionen von Fans weltweit lagen ihm zu Füßen, seinem frechen Grinsen konnte – und wollte – sich niemand entziehen.
Dunkle Image-Wolken zogen erstmals auf, als er und Partnerin Jada Pinkett-Smith (die seit jeher mit Unbeliebtheit zu kämpfen hat) immer mehr intime Details über ihre Beziehung ausplauderten, ja gar manchmal dem Gegenüber sogar aufzwangen. "Das wollen wir gar nicht wissen!" oder "Will steht unter der Fuchtel seiner Frau" war immer öfter in den sozialen Medien zu lesen. Auch war offensichtlich, dass Smith alles tat, um seine Kinder Jaden und Willow ins Rampenlicht zu rücken. Die Filmkarriere begann zu stocken.
Der bisherige Antisympathie-Höhepunkt war jedoch die Oscarverleihung 2022, als er vor laufenden Kameras auf die Bühne stürzte und Moderator Chris Rock eine Ohrfeige gab, nachdem dieser sich über den krankheitsbedingten Haarausfall von Pinkett-Smith lustig machte. Smith, der am selben Abend den Oscar für die beste männliche Hauptrolle bekam, entschuldigte sich zwar unter Tränen, wurde aber von der Academy für die nächsten zehn Jahre von allen Oscarveranstaltungen ausgeschlossen. Seitdem scheiterten alle Comeback-Versuche.
Blake Lively
Zusammen mit Ryan Reynolds galt der Ex-"Gossip Girl"-Star in den vergangenen Jahren als neues Power-Couple Hollywoods. Lively wurde für ihren Humor, ihren Stil und eben auch für ihre Ehe mit Reynolds gefeiert, den einen oder anderen Filmhit konnte die 37-Jährige auch verbuchen.
Einer dieser Filmhits ist auch "Nur noch ein einziges Mal", der dieses Jahr an die Spitze der amerikanischen Kinocharts schoss. Doch mit dem Erfolg kam auch der tiefe Image-Absturz von Lively: Während Regisseur und Co-Darsteller Justin Baldoni im Zuge der PR-Tour über häusliche Gewalt sprach – das Thema des Films –, zog es Lively vor, ihre Beauty-Produkte zu bewerben und leichtfüßigen Girl-Talk zu betreiben. Das kam nicht gut an. Zudem kam es während der Dreharbeiten zwischen Baldoni und Lively zum Zerwürfnis, da sich Lively angeblich zu sehr in den Vordergrund gespielt haben soll.
Parallel dazu wurde ein alter Interview-Clip von Lively wieder ausgegraben, in dem sie die Journalistin äußert unfreundlich behandelte. Ein Shitstorm war die Folge – und Lively deaktivierte daraufhin ihre Kommentarfunktion auf Instagram. Bis heute.
Armie Hammer
Es gab eine Zeit, da assoziierte man Hollywood-Star Armie Hammer mit Attributen wie "aufstrebend", "talentiert" und "sexy" sowie mit gefeierten Filmen wie "Call me by your name" oder "The Social Network". Heute denkt man eher an Kannibalismus, Vergewaltigung und Sadomasochismus.
Denn der heute 38-Jährige wurde 2021 beschuldigt, eine seiner Affären 2017 nicht nur mental, sondern auch körperlich missbraucht zu haben: Er soll sie stundenlang vergewaltigt und missbraucht haben, zudem fantasierte er in Textnachrichten an sie, sie zu Tode zu quälen und ihren Körper zu essen. Auch andere Frauen meldeten sich daraufhin zu Wort und berichteten über ebenso verstörende Erlebnisse mit Hammer. Aufgrund mangelnder Beweise wurde 2023 die Anklage jedoch fallen gelassen.
Hammer wurde daraufhin von Hollywood gemieden. Er betonte zwar selbst, das jede Art der sexuellen Begegnung mit den Frauen einvernehmlich war, ließ sich aber wegen seiner Drogen- und Sexsucht in eine Entzugsklinik einweisen. In einem Interview vergangenen Jahres gab Hammer zu, Frauen "benutzt" zu haben. Sein Lebensstil sei damals "intensiv" und "extrem" gewesen.
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