Ryan Reynolds distanziert sich von Lively: SNL-Auftritt wird zum PR-Desaster

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Beim 50-jährigen Jubiläum von "Saturday Night Live" schien sich Reynolds über Livelys Klage gegen Baloni lustig zu machen.

Am Sonntag absolvierten Blake Lively und Ryan Reynolds ihren ersten Auftritt auf dem roten Teppich, seit Lively Klage wegen sexueller Belästigung gegen ihren "It Ends With Us"-Co-Star und Regisseur Justin Baldoni eingereicht hatte.

Das Ehepaar präsentierte sich beim 50-jährigen Jubiläum von "Saturday Night Live". Der Auftritt sorgte für Aufsehen - nicht zuletzt, weil sich Reynolds einen Witz auf Kosten seiner Frau erlaubte.

SNL-Witz: Reynolds schien sich von Klage um Lively zu distanzieren

Experten sind der Meinung, der "Deadpool"-Star habe sich über den Skandal um Lively und Baldoni lustig- und die Behauptungen seiner Frau kleingemacht. Nun wird ihm vorgeworfen, dies könnte Missbrauchsopfer davon abhalten, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Während der Show machte Reynolds einen Witz, als er an einer Frage-und-Antwort-Runde mit Tina Fey und Amy Poehler teilnahm.
 
Fey wollte wissen: "Oh Ryan Reynolds, wie geht es dir?" In einer offensichtlichen Anspielung auf die Schlagzeilen um seine Ehefrau antwortete der Filmstar: "Großartig – warum, was haben Sie gehört?"
Reynolds wurde für sein scheinbar leichtfertiges Auftreten heftig kritisiert. 
 
Shari Botwin, Autorin von "Thriving After Trauma: Stories of Living and Healing", behauptet, Reynolds Witz erwecke den Anschein, als würde er die schwerwiegenden Anschuldigungen seiner Frau auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Witz distanziere Reynolds davon, "ihr Partner in einer Situation zu sein, die Blakes angeblicher Realität entspricht", zitiert die Daily Mail die Trauma-Expertin.

"Witze über sexuelle Belästigung bringen zum Schweigen"

"Witze über sexuelle Belästigung stärken die Vergewaltigungskultur und bringen die Opfer noch mehr zum Schweigen", stellt Botwin fest. "Es minimiert und diskreditiert ihre Erfahrungen." Dies könnte bei Lively das Gefühl bestärken, dass "niemand mir glauben oder mich ernst nehmen wird."
Generell könnte es Betroffene daran hindern, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen. "Witze über sexuelle Belästigung zu machen, unterstellt, dass das Opfer die Schuld trägt, was es noch unwahrscheinlicher macht, dass sich jemand [zu Wort] meldet", meint Botwin.
 
In den sozialen Medien wurde dem Schauspieler und seiner Frau zudem vorgeworfen, ihren Einfluss zu nutzen, um nach Monaten voller schlechter Schlagzeilen die Gunst der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.
 
Kurz: Der Glamour-Auftritt wurde zum PR-Desaster. Hollywood-Insider sind der Meinung, dass die Teilnahme von Blake Lively und Ryan Reynolds an der Sonderveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum von "Saturday Night Live" keinen guten Eindruck gemacht habe. Ein Insider teilte Page Six exklusiv mit, dass das Paar "diese Sache hätte besser aussitzen sollen."

Baldoni könnte SNL-Auftritt für sich nutzen

Angesichts von Baldonis Gegenklage sei der Auftritt zudem kein kluger Schachzug gewesen. "Es ist sehr plausibel, dass Justins Anwaltsteam diesen öffentlichen Auftritt nutzen wird, um Baldoni zu verteidigen", zitiert Page Six eine Quelle. "Justin nimmt diese Klage sehr ernst und macht sie nicht öffentlich lächerlich."

Aus dem Umfeld des Paares heißt es indes: "Blake und Ryan bereuen ihren Auftritt nicht und sind froh, dass sie aufgetaucht sind, denn sie haben nichts zu verbergen." Ein weiterer nsider sagt, Lively "zögerte zunächst, die Jubiläumsshow zu besuchen, aber letztendlich ist sie froh, dass sie dort war und eine wirklich schöne Zeit hatte."

Nach den Dreharbeiten zu dem gemeinsamen Film "It Ends with Us" (deutscher Titel "Nur noch ein einziges Mal") hatte Lively sich über Baldonis Verhalten am Set beschwert und Klage eingereicht. Sie warf ihm unter anderem vor, ständig über sein Sexualleben gesprochen zu haben. Außerdem habe Baldoni versucht, Sex-Szenen in den Film einzubauen, denen sie vorher nicht zugestimmt habe. Produzent Jamey Heath habe sie zudem beim Umziehen beobachtet, obwohl sie ihn gebeten habe, sich umzudrehen. Auch gegen ihn reichte die aus "Gossip Girl" weltbekannte Schauspielerin Klage ein.

Daraufhin verklagte Baldoni seine Kollegin und auch deren Ehemann wegen Verleumdung. Er fordert von dem Promi-Paar mindestens 400 Millionen Dollar (388 Millionen Euro) Schadenersatz.

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