Krisentreffen zwischen William und Charles eskalierte: Warum Andrew seine Titel verlor

König Charles und Prinz William unterhalten sich bei einer Veranstaltung.
Prinz William soll Charles auf ein konsequenteres Vorgehen gegen Andrew gedrängt haben und planne, ihn künftig von royalen Anlässen auszuschließen.

Zusammenfassung

  • Prinz Andrew gibt nach Diskussionen mit König Charles III. und der Familie seine verbliebenen royalen Titel und Pflichten ab, um das Königshaus zu entlasten.
  • Prinz William drängte auf ein konsequenteres Vorgehen gegen Andrew und plant, ihn künftig von royalen Anlässen auszuschließen.
  • Ein Krisengespräch zwischen Charles und William über Andrews Zukunft eskalierte, da William härtere Maßnahmen forderte, während Charles auf Harmonie bedacht war.

Der in der Affäre um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein tief gefallene britische Prinz Andrew gibt auch seine verbliebenen royalen Titel und Pflichten auf. Das sagte der 65-Jährige in einer vom Palast veröffentlichten Erklärung. In Diskussionen mit seinem Bruder, König Charles III., und seiner Familie seien sie zu dem Schluss gekommen, dass "die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken", ließ Andrew mitteilen.

Missbrauchsskandal: Andrew weist Anschuldigungen weiterhin zurück

Mit der Erklärung kommt der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. weiteren Spekulationen und einer womöglich noch größeren Demütigung - der Aberkennung der Ehren durch den König selbst - voraus. In wenigen Tagen, am 21. Oktober, erscheinen die Memoiren von Virginia Roberts Giuffre, dem wohl bekanntestes Opfer in dem Missbrauchsskandal - sie hatte dem Prinzen vorgeworfen, sie als Minderjährige missbraucht zu haben.

"Wie ich bereits gesagt habe, weise ich die gegen mich erhobenen Vorwürfe entschieden zurück", ließ Andrew mitteilen. Der Skandal belastet das Königshaus seit Jahren. Ein Prinz bleibt der 65-Jährige weiterhin, den Titel trägt er schon seit seiner Geburt. Auch Andrews Ex-Frau Sarah Ferguson wird ihren Titel Duchess of York den Angaben zufolge nicht länger verwenden. Die gemeinsamen Töchter Beatrice und Eugenie bleiben aber Prinzessinnen.

Konflikt mit Charles: William plant rabiaten Umgang mit Andrew

Andrews Entscheidung, seinen Herzosgtitel niederzulegen sei "nach Diskussionen" mit dem König und seiner Familie erfolgt. Britische Medien sind sich jedoch sicher: Andrew musste verzichten und sei zu dem Entschluss gedrängt worden. Alternativ hätte der König den Schritt möglicherweise von oberster Stelle aus angeordnet.

"Das war eindeutig nicht allein Prinz Andrews Entscheidung", analysierte der Sender Sky News. Vom ersten Satz der Mitteilung an werde kein Zweifel daran gelassen, dass Charles gesagt haben müsse: "Genug ist genug."

Charles soll mit dem Entschluss seines Bruders zufrieden sein - William dagegen ganz und gar nicht, wie die Sunday Times berichtete. Der Thronfolger ist sich demnach gewiss, dass das "Andrew-Problem" eines Tages auf seinem Tisch landen wird.

William plant dem Bericht zufolge einen rabiaten Umgang mit Andrew, will ihn unter anderem von seiner künftigen Krönung und anderen öffentlichen wie privaten Anlässen ausschließen - und vom gänzlichen royalen Leben an sich. Der Kensington-Palast äußerte sich zu den Angaben nicht.

Krisengespräch zwischen Charles und William soll eskaliert sein

Die Gespräche zwischen Charles und seinem ältesten Sohn darüber, wie mit Andrew zu verfahren sei, sollen Berichten zufolge auch nicht gerade harmonisch abgelaufen sein. 

Ein Palast-Insider plaudert gegenüber der Bild-Zeitung aus: "Vor zehn Tagen gab es ein Konfliktgespräch zwischen Charles und William, welches eskaliert sein soll."

"William drängte den König dazu, endlich zu handeln und Prinz Andrew die Titel zu entziehen", zitiert das deutsche Blatt die namentlich nicht genannte Quelle. 

Prinz William soll sehr verärgert gewesen sein, heißt es weiter. Charles sei aber weiterhin auf Harmonie bedacht. "Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er die Skandale um seinen Bruder einfach weiter ausgesessen", behauptet der Insider über den britischen Monarchen.

Die Sunday Times berichtet indes, dass William bei der Entscheidung, Andrew seine royalen Titel und Ehren zu entziehen, zwar "konsultiert" worden. Er sei mit jedoch "mit dem Ergebnis nicht zufrieden." Er selbst soll planen, in Zukunft härtere Maßnahmen zu ergreifen.

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