Wie Queen 2014 auf Papst Franziskus' "unbezahlbares" Geschenk für George reagierte

Queen Elizabeth II., Prinz Philip und Papst Franziskus (2014)
Die verstorbene britische Königin Elizabeth II. hat im Wesentlichen jeden kennengelernt, der oder die wichtig war. Dazu zählten natürlich auch die Päpste. Mit Ausnahme von Paul VI. (1963-1978) und Johannes Paul I. (1978) traf sie mit allen Päpsten zusammen, entweder in Rom oder in England.
Noch als Thronfolgerin reiste sie in Begleitung ihres Ehemanns Philip in den Vatikan, wo sie Papst Pius XII. (1939-1958) am 13. April 1951 in Privataudienz empfing. Als sie zehn Jahre später erneut zum Staatsbesuch nach Italien kam, hatten sich die Umstände gründlich verändert.
Aus der Prinzessin war die Königin geworden, Papst war nun Johannes XXIII. (1958-1963), und das Zweite Vatikanische Konzil stand kurz bevor. Am 5. Mai 1961 fanden sich rund 600 Priester, Seminaristen und Ordensfrauen aus den Ländern des Commonwealth ein, um die Queen im Vatikan hochleben zu lassen. Am Ende des knapp halbstündigen Gesprächs erklärte ein sichtlich gut gelaunter Johannes XXIII., das Verhältnis zwischen England und dem Vatikan sei nie herzlicher gewesen. 20 Jahre vergingen danach bis zum nächsten Besuch der Königin. Nun saß der Pole Johannes Paul II. auf dem Papstthron.
Am 17. Oktober 1980 war unter anderem der für 1982 anvisierte Papstbesuch in England Thema. Zur Erinnerung an ihre erste Begegnung im Vatikan mit Johannes Paul II. kam Elizabeth II. dann auf den Tag 20 Jahre später, am 17. Oktober im Heiligen Jahr 2000, noch einmal nach Rom. Ein stark gealterter, kranker Johannes Paul II. hielt gerührt die Hand der Queen.
George "wird sich darüber freuen - wenn er etwas älter ist"
Anfang April 2014 dann ihr letztes Mal im Vatikan. Begleitet wurde Elizabeth II., zugleich Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche, von ihrem Ehemann Philip. Nach dem rund 20-minütigen Gespräch wurden Geschenke ausgetauscht. Für Prinz George, dem damals noch nicht einjährigen Urenkel der Queen, gab Franziskus seinen Besuchern eine Art kleinen Reichsapfel mit, eine Lapislazuli-Kugel mit einem aufgesetzten Kreuz. Mit Blick darauf, dass George eines Tages wohl König sein wird, keine schlechte Wahl. Der britischen Zeitung Express schrieb von einem "unbezahlbaren" Präsent. Der Papst habe bei der Übergabe gesagt: "Für den kleinen Buben". Die Queen soll wohl mit einer Prise Humor entgegnet haben: "Er wird sich darüber freuen - wenn er etwas älter ist."

Papst Franziskus gab Queen Elizabeth II. 2014 für Prinz George eine Lapislazuli-Kugel mit aufgesetzten Kreuz mit
Franziskus starb am Ostermontag. Als Todeszeitpunkt des 88-Jährigen gab Camerlengo Kardinal Kevin Farrell Stunden später 7.35 Uhr an. Als Todesursache erklärte der Direktor des Gesundheitsamtes des Vatikanstaats, Professor Andrea Arcangeli, Schlaganfall und irreversibles Herzversagen, wobei der Tod per EKG (Elektrokardio-Thanatographie) festgestellt wurde. Schon zuvor hatte der Papst unter anderem an einer akuten Insuffizienz der Atmungsorgane bei beidseitiger Lungenentzündung sowie Bluthochdruck und Diabetes Typ II gelitten.
Letzte Ruhe in der Marienkirche Santa Maria Maggiore
Seine letzte Ruhe wird Franziskus am Samstag nicht im Petersdom finden - der wichtigsten Kirche der Christenheit - sondern in der deutlich kleineren Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rom. Das war sein ausdrücklicher Wunsch.
Zweimal war die Queen selbst Gastgeberin für einen Papst. Johannes Paul II. machte 1982 - als erster Bischof von Rom überhaupt - einen Pastoralbesuch im Vereinigten Königreich. Als sein Nachfolger Benedikt XVI. (2005-2013) im September 2010 nach Großbritannien kam, empfing die Queen ihn in ihrer schottischen Residenz Holyroodhouse in Edinburgh. Gegenüber dem nur ein Jahr jüngeren Benedikt sparte sie damals nicht mit Lob für die katholische Kirche und für den Vatikan.
Alle Begegnungen der Queen mit den Päpsten verliefen in herzlichem Einvernehmen, getragen von gegenseitigem Respekt. Elizabeth II. war nicht nur das Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche - eine Aufgabe, die sie mit großem Ernst ausfüllte. Sie lebte in ihren Glauben und bezog ihre Stärke daraus. In diese Treffen ging sie daher auf Augenhöhe mit den Päpsten.
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