FBI präsentiert neue Epstein-Ergebnisse: Was das für Prinz Andrew bedeutet

Die Skandale verfolgen Prince Andrew
Auch hat das FBI eigenen Angaben zufolge keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden.

Das FBI hat seine Ermittlungen zu Prinz Andrews möglichen Verbindungen zum verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein abgeschlossen. 

Auch hat das FBI eigenen Angaben zufolge keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden. Bei der Durchsuchung der zur Verfügung stehenden Informationen und Daten habe sich die Spekulation zu einer Kundenliste mit den Namen von US-Eliten nicht erhärtet, teilte das FBI mit.

Ebenso gebe es keine glaubwürdigen Hinweise darauf, dass Epstein prominente Personen damit erpresst habe, Missbrauch von Minderjährigen öffentlich zu machen. Die Ermittlungen hätten auch keine Belege erbracht, die eine Strafverfolgung gegen bisher nicht angeklagte Dritte rechtfertigten würden.

Prinz Andrew kann wieder reisen

Aufgrund des Abschlusses der Ermittlungen dürfte es Prinz Andrew nun wohl wieder möglich sein, zu reisen. Der 65-Jährige soll bereits eine Auslandreise planen, so ein Insider gegenüber der britischen Zeitung Mirror. Die vergangenen sechs Jahre verbrachte Andrew in der Royal Lodge in Windsor – angeblich aus Angst vor einer Verhaftung, sollte er Großbritannien verlassen, berichtet der Mirror. Doch nun bestehe kein Risiko mehr, dass gegen ihn Anklage erhoben wird.

Prinz Andrew wurde von Virginia Giuffre, der Hauptklägerin gegen Epstein, des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, was er bestreitet. Er trat 2019 von seinen königlichen Pflichten zurück, nachdem seine Freundschaft mit Epstein öffentlich wurde.

Mehr als 1.000 Opfer

Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, hatte in den USA und weltweit für Aufsehen gesorgt. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil der Finanzier beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus.

Dem FBI zufolge bestätigte die Prüfung der Bundespolizei, dass Epstein mehr als tausend Opfer geschädigt habe. Die Akten enthielten allerdings sensible Informationen über diese Personen - weitere Veröffentlichungen seien deshalb nicht angemessen. Die Behörde betonte, das Verbreiten unbegründeter Theorien helfe weder bei der Aufarbeitung noch bei der Bekämpfung sexueller Ausbeutung.

Ablehnung der Eliten befeuert Verschwörungstheorien

Zudem veröffentlichte das FBI ein Video von dem Flur einer Justizvollzugsanstalt, das beweisen soll, dass niemand die Zelle Epsteins in dessen Todesnacht betreten habe. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino hatte zuletzt bereits keinen Zweifel daran gelassen, das er den Suizid Epsteins für belegt hält. "Es gibt keine DNA, keine Audioaufnahmen, keine Fingerabdrücke, keine Verdächtigen, keine Komplizen, keine Hinweise, nichts", hatte er dem Sender Fox News gesagt.

Bongino hatte - wie viele weitere rechte Verschwörungstheoretiker - in seinem früheren Job als ultrakonservativer Radiomoderator selbst verbreitet, dass es sich beim Tod Epsteins möglicherweise um einen Mord einflussreicher Eliten gehandelt habe, damit dieser sie in dem bevorstehenden Prozess nicht verraten konnte. Bongino hatte seinen Zuhörern versprochen, Klarheit in den berüchtigten Fall zu bringen. Als Vize-FBI-Chef distanziert es sich nun von seinen früheren Behauptungen.

Für weiteren Zündstoff hatte zuletzt Multimilliardär Elon Musk gesorgt, inmitten der wütenden Entfremdung von US-Präsident Donald Trump, für den Musk als enger Berater gearbeitet hatte. Musk behauptete, der Name des US-Präsidenten finde sich in Unterlagen zu Epstein, weshalb diese nicht veröffentlicht würden. Musk legte allerdings keine Beweise vor und hatte in der Vergangenheit bereits unbegründete Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Kritiker erhoben.

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