Konsequenzen nach jüngster Demütigung für Charles: Prinz Andrew bleibt "nichts mehr"

Konsequenzen nach jüngster Demütigung für Charles: Prinz Andrew bleibt "nichts mehr"
Spionage-Vorwürfe gegen einen seiner engsten Vertrauten, bleiben für Prinz Andrew nicht ohne Auswirkungen.

Wenn man denkt, man kann nicht noch tiefer fallen, beweist Prinz Andrew das Gegenteil. Der jüngere Bruder von König Charles III. gilt wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein schon lange als schwarzes Schaf der Royals und zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit.

Nachdem die britische Königsfamilie dieses Jahr aber bereits mit Charles' und Prinzessin Kates Krebsdiagnosen jede Menge Grund zur Sorge hatte, sorgt der Herzog von Wales kurz vor Jahresende nun aber erneut für einen Skandal.

Spionage-Vorwürfe gegen Prinz Andrews Vertrauten

In der vergangenen Woche war der Bruder des britischen Königs Charles III. wegen seiner Kontakte zu dem Geschäftsmann Yang Tengbo in die Schlagzeilen geraten. Ein Gericht in London hatte am Donnerstag eine Entscheidung der britischen Behörden aus dem vergangenen Jahr über ein Einreiseverbot gegen den Chinesen bestätigt. Begründet wurde dies mit "geheimen und betrügerischen Aktivitäten" im Auftrag der Kommunistischen Partei Chinas, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit des Königreichs darstellten.

Andrew hatte den Geschäftsmann zu seinem Berater ernannt und ihm Verbindungen zur königlichen Familie versprochen, wie die Zeitung Times berichtete. Der mutmaßliche Spion sei ermächtigt worden, in Andrews Namen nach Investoren in China zu suchen.

Der mutmaßliche Spion habe "ein beträchtliches, man könnte sogar sagen ungewöhnliches Maß an Vertrauen von einem ranghohen Mitglied der königlichen Familie gewonnen, das bereit war, mit ihm geschäftliche Aktivitäten einzugehen", betonte Richter Charles Bourne in seinem Urteil. Der Herzog von York habe wegen seiner schwierigen privaten Lage unter starkem Druck gestanden. "Es ist offensichtlich, dass der Druck auf den Herzog ihn anfällig für den Missbrauch dieser Art von Einfluss machen könnte."

"H6", wie der Mann genannt wird, hatte Einspruch gegen das Einreiseverbot eingelegt. Dies wies eine Berufungskommission nun zurück. Das chinesische Außenministerium wies die Unterstellungen zurück. Die Volksrepublik lehne die Verwendung von "Spionage" zur Verunglimpfung Chinas entschieden ab, hieß es. Peking forderte die "betroffene Seite" auf, politische Manöver gegen China einzustellen.

Der Sicherheitspolitiker Tom Tugendhat von der Konservativen Partei nannte den Fall in der BBC dennoch "äußerst peinlich". 

Der Buckingham-Palast wollte sich nicht äußern und verwies darauf, dass Andrew kein "Working Royal" sei und nicht im Namen der königlichen Familie auftrete.

König Charles gedemütigt: Konsequenzen für Andrew

Hinter den Palastmauern sollen die Enthüllungen dennoch für reichlich Ärger sorgen. Der König sei wieder einmal von seinem Bruder gedemütigt worden, titelt Page Six unter Berufung auf Quellen.

Am gemeinsamen Weihnachtsfest der Royals auf Schloss Sandringham werden der 64-Jährige und seine Ex-Frau Sarah Ferguson daher nicht teilnehmen. Charles habe Hoffnung gehegt, dass der Duke of York angesichts des wachsenden Spionageskandals "das Anständige tun" und sich dazu entschließen würde, der Veranstaltung freiwillig fernzubleiben, heißt es. Das Königspaar habe privat deutlich gemacht, dass es ein "Segen" wäre, wenn Fergie Prinz Andrew davon überzeugen würde, "Vernunft zu zeigen" und sich kommende Woche taktvoll von öffentlichen Versammlungen zurückzuziehen.

Wie jetzt bekannt wird, Andrew steht nun auch nicht mehr auf der Gästeliste für das jährliche Weihnachtsessen der königlichen Familie am Donnerstag im Buckingham Palace.

Die kommenden Feiertage sollen er und "Fergie" Berichten zurückgezogen auf ihrem Anwesen, der Royal Lodge, verbringen, während ihre Töchter Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie jeweils ihre Schwiegereltern besuchen.

Andrew ist "buchstäblich nichts" mehr geblieben

Der Herzog von York soll zuvor darauf bestanden, am traditionellen Weihnachts-Lunch der Königsfamilie teilzunehmen. Er sei von Ferguson aber davon überzeugt worden, besser fernzubleiben, bestätigt eine Quelle gegenüber Page Six. "Die Herzogin von York hat Prinz Andrew geraten, dass dies die beste Vorgehensweise ist, und er hat akzeptiert, dass es das Richtige und Ehrenhafte ist", so eine Quelle.

"Niemand will ihn im öffentlichen Leben und er akzeptiert das", pflichtet Hugo Vickers, ein bekannter königlicher Historiker und Freund der Familie, gegenüber Page Six bei.

Nach dem Epstein-Debakel beutet das für Andrew eine weitere Schmach. Er hatte ohnehin schon fast alle Privilegien eingebüßt, als er gezwungen war, als ranghoher Royal zurückzutreten und seine militärischen Titel niederzulegen. 

"Ihm ist nichts mehr geblieben, außer Reiten im Park und Golf, seine Kinder und Enkelkinder – das ist alles, was er hat, buchstäblich nichts", sagte Vickers.

Während Charles seinen Bruder Berichten zufolge dazu bewegen will, aus der Royal Lodge auszuziehen, sollen den Duke of York finanzielle Probleme plagen. Er liege dem König auf der Tasche, wird gemunkelt. 

Ein Umzug aus der Royal Lodge in das kleinere Frogmore Cottage, das einst Prinz Harry und Herzogin Meghan bewohnten, würde die jährlichen Sicherheitskosten für Andrew in Höhe von 3 Millionen Pfund (rund 3,64 Millionen Euro), die der König bis vor Kurzem noch zahlen musste, drastisch reduzieren.

Bisher konnte Prinz Andrew trotz allem auf Unterstützung durch seinen Bruder rechnen. Andrew galt als Lieblingskind der Queen und auch Charles würde sich für einen Bruder verantwortlich fühlen. "Die Königin liebte ihn und war sehr besorgt über die ganze Situation", so eine palastinterne Quelle. "Es war sehr beunruhigend für sie."

"Der König ist sich vollkommen bewusst, dass er sich um seinen Bruder kümmern muss", sagte kürzlich ein hochrangiger Insider des Königshauses gegenüber Page Six. "Er mag ihn vielleicht nicht, aber er wird es tun."

Nun sah sich Charles aber offenbar gezwungen, sich von seinem Bruder weiter zu distanzieren.

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