Herzogin Sophies großer Schritt aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht
Die unter Charles verschlankte Monarchie braucht ihr Personal - aktuell dringender denn je. Denn ohne den König und Prinzessin Kate gibt es kaum Royals, die Termine wahrnehmen. Königin Camilla und ihre Schwägerin Prinzessin Anne gehören dazu, Prinz William - und dann fängt schon fast die zweite Reihe an, mit Charles' jüngstem Bruder Prinz Edward und dessen Ehefrau Herzogin Sophie.
Sophie ist es auch, die derzeit verstärkt Profil beweist - und obwohl sie mit 59 Jahren nicht mehr zu den jungen Generationgezäht werden kann, beweist sie Gespür für moderne Themen und scheut sich nicht, Stellung zu beziehen.
Zuletzt hat Sophie etwa dazu aufgerufen, sexualisierte Gewalt als Kriegsmittel zu ahnden. Überlebende in der Ukraine und überall auf der Welt hätten mutig über ihre Erfahrungen gesprochen, sagte die Schwägerin von König Charles Anfang März. Diese Menschen würden daran erinnern, dass man sich nicht abwenden dürfe von den Schrecken dieses Verbrechens.
Vielmehr gelte es, an der Seite der Überlebenden zu stehen, um Gerechtigkeit zu erreichen. "Um sicherzustellen, dass dieses Verbrechen nicht zu einem akzeptierten Teil eines Konflikts wird", führte Sophie nach Angaben des Palasts in einer Videoansprache aus, die sich an Teilnehmende einer Konferenz in der Ukraine richtete.
Sophie, die mit Charles' Bruder Prinz Edward verheiratet ist, setzt sich seit Längerem für das Thema ein. Die Folgen von sexualisierter Gewalt in Konflikten seien nicht nur für die Überlebenden und die Kinder, die aus Vergewaltigungen hervorgegangen seien, verheerend, sondern wirkten sich auf die ganze Familie und die Gemeinde aus.
Der König ist auf Sophie und Edward angewiesen
Eingebrannt hätten sich ihr die Schreie eines fünfjährigen Mädchens, das sich im Panzi-Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo an seinen Vater geklammert habe, während Ärzte liebevoll versucht hätten, ausreichend Vertrauen aufzubauen, um das Kind untersuchen zu können. Ebenso gehe es ihr mit den Gesichtern und Berichten der vielen Frauen, die ihre furchtbaren Erfahrungen geteilt hätten. "Und während sie - als unschuldige Opfer - lebenslang mit verheerenden psychologischen und körperlichen Konsequenzen gestraft sind, kommt der Großteil der Täter ungestraft davon", führte Herzogin Sophie aus. "Das muss sich ändern." Man müsse mehr dafür tun, dass die Schuld nicht den Betroffenen zugeschoben werde, und Täter zur Verantwortung ziehen. Es brauche eine erfolgreiche Strafverfolgung, die Verhängung von Sanktionen zur Abschreckung und Hilfsmaßnahmen für Betroffene.
Herzogin Sophie und Prinz Edward haben stärkere Aufmerksamkeit erhalten, seitdem Harry und Meghan vor einigen Jahr ihre royalen Pflichten aufgegeben haben. Davon fühlten sie sich "geschmeichelt", erzählten sie einst. "Wir haben so vor uns hin gearbeitet, haben es hoffentlich gut gemacht", sagte Sophie. Mit dem Ausstieg von Harry und Meghan hätten sich die Dinge dann plötzlich verändert. "Natürlich suchen die Medien nach Leuten, die die sogenannte Leere füllen können. Wenn die Menschen dem, was wir tun, mehr Beachtung schenken, dann ist das großartig." Vor allem Sophie ist damals verstärkt ins Rampenlicht gerückt oder dort bis heute geblieben. Sie engagiert sich besonders für Gesundheitsthemen und Frauenrechte. Gemeinsam mit Edward hat sie zwei Kinder, Louise und James.
Kürzlich hatte sich Sophie auch dafür ausgesprochen, um Menstruationsprodukte nicht mehr so ein Geheimnis zu machen. Beim Besuch einer Londoner Mädchenschule warb sie für einen offeneren Umgang. "Viele Unternehmen, die diese Produkte herstellen, ob es Binden sind oder Tampons oder etwas anderes, versuchen, die Verpackung relativ hübsch zu machen", sagte sie. "Aber wo bewahren wir die auf? Versteckt im Schrank." Die Produkte müssten raus aus dem Schrank, weil das auch dazu diene, besser ins Gespräch zu kommen.
Am Puls der Zeit
"Wenn eure sechsjährige kleine Schwester eins davon in die Hand nimmt und fragt: 'Wofür ist das?', dann könnt ihr darüber zuhause ein Gespräch führen", sagte Sophie der Nachrichtenagentur PA zufolge. Wenn man Periodenprodukte verstecke, mache man daraus ein Tabu. Sie sprach zum Beispiel auch über starke Menstruation. Sophie engagiert sich für die Organisation "Wellbeing of Women".
Für Ehemann Edward gab es zum heurigen 60. Geburtstag gar eine für Royals untypisch emotionale Liebeserklärung. Er gebe immer 150 Prozent, sagte Sophie nach Angaben des Palasts bei einem Auftritt im nordenglischen Leeds. "Er ist der beste aller Väter, der liebevollste aller Ehemänner und ist noch immer mein bester Freund."
Sophie verglich ihren Mann mit ihrem Schwiegervater Prinz Philip, dem Ehemann der verstorbenen Königin Elizabeth II. "Wie mein Schwiegervater ist auch mein Ehemann niemals auf Komplimente für sich aus", sagte sie. Deswegen sei es immer eine absolute Überraschung für ihn gewesen, wenn er Anerkennung bekommen habe.
Edward trägt den Titel Herzog von Edinburgh. Mit Sophie ist er seit bald 25 Jahren verheiratet. In einem Video der Nachrichtenagentur PA war zu sehen, dass beide sichtlich gerührt waren und sich danach in die Arme nahmen.
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