Herzogin Meghans Kochshow: Wirbel um gestohlene Rezepte

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Der Netflix-Kochshow "With Love, Meghan" wird vorgeworfen, nicht besonders originell zu sein.

Wie so oft, wenn Herzogin Meghan ein neues Projekt startet, bekommt sie viel Gegenwind. Auch für ihre neue Netflix-Kochshow "With Love, Meghan" muss die Herzogin von Sussex viel Kritik einstecken.

So zeigen sich Kritiker nicht nur wenig beeindruckt von den dargebotenen Kochvorschlägen. Meghan wird obendrein vorgeworfen, einen Teil der Rezepte gestohlen zu haben.

Meghan: Hat sie sich ihre Rezepte von hier abgeschaut?

Social-Media-User haben einige der von Meghan vorgestellten Rezepten auf anderen Websites gefunden. Darunter hat der Foodblog "Salty SideDish" etwa 2018 eine Inspiration zu einer Marienkäfer-Caprese-Vorspeise veröffentlicht, die sehr an Meghans Marienkäfer-Crostini erinnert. Verärgerte Zuschauer stellten fest, dass es Rezepte für das Gericht bereits seit 2015 auf Dutzenden von Foodblogs und Pinterest-Seiten gibt, es im US-Lifestyle-Magazin First For Women im Jahr 2018 gezeigt wurde und auf dem beliebten TikTok-Account "Home Cooks World" seit 2023 zu sehen ist.

Auch Meghans "Caprese Bruschetta" wurde mit ähnlichen Rezepten verglichen, andere wiederum entdeckten eine Ähnlichkeit mit einer YouTube-Kochshow, die von der Marquise von Bath moderiert wird. 

Meghan Bienenzucht auf dem kalifornischen Anwesen wurde außerdem mit einem Hobby ihrer Schwägerin Prinzessin Kate verglichen: Catherine hält seit Jahren Bienen auf ihrem Anwesen Anmer Hall und stellt sogar ihren eigenen Honig her.

Ein weiteres Rezept, das in Meghans Sendung geteilt wird, ist ein gesundes Charcuterie-Brett mit Obst, das auf der Seite "Ain't Too Proud To Meg" von Meg Quinn ebenfalls sehr ähnlich präsentiert wird, wie eine Userin bei X (ehemals Twitter) anmerkt. 

"Sie hat die Idee geklaut! Wie narzisstisch Meghan ist, dass sie eine Frau namens Meg kopiert", lautet ein sarkastischer Kommentar hierzu.

Tatsächlich geben aber viele bekannte Küchenchefs zu, sich bei ihren Serviervorschlägen bei von anderen Köchen inspirieren zu lassen.

Auch andere Köche "klauen" Rezepte

Der britische Chefkoch Tom Kerridge erzählte etwa, das Rezept für Boeuf Bolognese seiner Mutter "gestohlen" zu haben. "Ich finde es großartig, dass so viele von uns dieselben Macken und Missgeschicke in der Küche haben – sei es, dass uns Essen auf den Boden fällt oder wir uns ein Familienrezept ausleihen. Kochen soll Spaß machen, und es sind diese kleinen Unvollkommenheiten, die es besonders machen."

Kerridge fügte hinzu: "Ich habe definitiv meinen gerechten Anteil an Katastrophen erlebt, und ja, ich bin dafür bekannt, mir die Ehre für das Boeuf Bolognese meiner Mutter zuzuschreiben."

Der Fernsehkoch James Martin erzählte "White Wine Question Time" erzählte der Moderatorin Kate Thornton frei von der Leber weg, wie er ein Rezept für Kimchi-Garnelen- und Seetangsalat von Michelin-Sternekoch Paul Ainsworth "geklaut" hat.
 
Gastronomiekritikers Jonathan Meades, der 2017 in dem Buch "The Plagiarist in the Kitchen: A Lifetime's Culinary Thefts" 125 seiner Lieblingsrezepte vorstellt, erzählte indes gegenüber Vice: "Kein Gericht ist originell. Ich finde die Anmaßungen der Köche und der Kochbuchbranche irgendwie grotesk. Es ist nicht gefährlich, niemand kommt zu Schaden, aber es ist lächerlich und lustig. Sie streiten sich darüber, wer ein bestimmtes Gericht erfunden hat."

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