Romy Schneiders Ex-Ehemann: "Sie war nicht drogensüchtig"

Romy Schneiders Ex-Ehemann: "Sie war nicht drogensüchtig"
Romy Schneiders Ex-Ehemann Daniel Biasini spricht über den Tablettenabusus der Filmikone und ihr wohl schwierigstes Jahr.

Schon zu Lebzeiten rankten sich um Romy Schneider Mythen. Mit ihrer Rolle in "Sissi" bekannt geworden, wurde sie schon bald zum Star in der deutschen Klatschpresse. Ein ungesunder Lebensstil mit viel Alkohol, Tabletten und wenig Schlaf führte sie 1981 vor ihrem nächsten Filmprojekt zu einer Fastenkur ins französische Quiberon.

Der Film "3 Tage in Quiberon" erzählt vom letzten Interview, das Schneider (gespielt von Marie Bäumer) der deutschen Presse gab. Damals entblößte sich Romy Schneider gegenüber Stern-Reportern und vor der ganzen Welt, als sie zugab: "Ich bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren und heiße Romy Schneider!" - und erklärte: "Ich muss Pause machen, ich muss endlich zu mir selbst finden. (...) Im Moment bin ich zu kaputt.“

"Das war für uns ein sehr kompliziertes Jahr"

Nun sprach Schneiders langjähriger Ehemann Daniel Biasini gegenüber News erstmals über den Film und über das Jahr 1981.

Zum Zeitpunkt von Schneiders Interview war ihre gemeinsame Tochter Sarah vier Jahre alt. Romys Sohn David aus ihrer gescheiterten Ehe mit Harry Meyen war vierzehn. Doch auch Schneiders Ehe mit dem elf Jahre jüngeren Biasini war in die Krise geraten. Nur wenige Wochen nach ihrem letzten Interview reichte Schneider die Scheidung ein.

"Das war für uns ein sehr kompliziertes Jahr. Wir wussten nicht, wie es mit uns weitergehen soll, ob wir zusammenbleiben sollen oder nicht“, so Biasni, mit dem Romy Schneider seit 1975 verheiratet war.

Romy Schneiders Ex-Ehemann: "Sie war nicht drogensüchtig"

"Romy hat auch an David gedacht. Er wollte seinen Familiennamen sogar in Biasini ändern. Denn er hatte zuvor nie ein richtiges Familienleben gekannt. Jeden Abend haben wir diese Probleme diskutiert. Das war alles sehr schwierig", erzählt Bianisni über diese schwierige Zeit und übt Kritik an dem damaligen Interviewer: "Aber Jürgs hat nicht nachgefragt, wie und warum es ihr so geht. Er hat gar nicht versucht, sie zu verstehen. Er hat nur die üblichen Klischee-Fragen gestellt. Das war absoluter Blödsinn. Auch was Jürgs später in einem Buch über Romy geschrieben hat, ist nicht mehr als geistige Selbstbefriedigung."

, weil sie diesem Journalisten das Interview zugesagt hat."

"Da war es einfach, daraus eine Drogensüchtige zu machen"

Auch gesundheitliche Probleme hatten die Filmikone damals geplagt. "Bevor Romy nach Quiberon fuhr, unterzog sie sich einer Gesundheitsuntersuchung. Die Ergebnisse waren katastrophal. Aber das wussten damals nur drei Menschen: Romy, der Arzt und ich. Wir beschlossen, nicht darüber zu sprechen."

Eine Niere habe nicht mehr funktioniert, schließlich wurde diese im Mai 1981 entfernt. "Aber Romy war psychisch sehr stark, denn es ist nicht einfach, nur mit einer Niere zu leben. Und dann hatte sie auch diese Narbe, fast 30 Zentimeter lang. Und das Finanzamt stellte auch noch Forderungen. Das war für sie alles sehr beunruhigend."

Drogenabhängig sei sie aber nicht gewesen: "Es stimmt, dass sie Medikamente genommen hat, aber die musste sie wegen ihrer Niere nehmen. Da war es einfach, daraus eine Drogensüchtige zu machen", stellt ihr Ex-Mann klar.

"In Deutschland wollte man diese Frau beschmutzen. Man wollte ihr Bild zerstören. Man wollte aus ihr eine Drogensüchtige und eine Alkoholikerin machen. Das ist unglaublich und wird immer ein Rätsel für mich bleiben."

Schneiders größter Schicksalsschlag ereilte sie im Sommer 1981. Am 5. Juli starb ihr Sohn bei dem Versuch, über den Zaun auf das Grundstück von Biasinis Eltern zu gelangen. Er hatte beim Klettern das Gleichgewicht verloren und war im Fallen von einer Metallspitze des Zauns aufgespießt worden. 1982 starb auch Romy Schneider in Paris an Herzversagen.

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