Rolando Villazón als Clown in Wien

Der Opernstar unterstützt seit Jahren die "Rote Nasen Clowndoctors"
Der Opernstar über den Einsatz mit "Roter Nase", Humor und Traurigkeit.

Eine bunte Gala mit viel Musik und Spaß", verspricht Rolando Villazón (42)für die große "Rote Nasen"-Show am Sonntag im Wiener Volkstheater. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Clowndoctors schlüpft der sympathische Opernstar und Autor – sein kürzlich erschienenes Buch "Kunststücke" handelt von einem Clown – wieder einmal ins "Dr. Rollo"-Kostüm. Denn für den guten Zweck macht sich der zweifache Vater – gemeinsam mit vielen anderen Künstlern wie Angelika Kirchschlager und Konstantin Wecker – gerne zum Clown. Der Talk.

KURIER: Gab es einen Moment, der Ihnen bewusst machte, wie wichtig die Arbeit der Clowndoctors ist?

Rolando Villazón als Clown in Wien
APA3175059 - 19112010 - WIEN - ÖSTERREICH: Opernsänger Rolando Villazon am Freitag, 19. November 2010, als Clown bei einem Besuch der Kinderstation des SMZ Ost in Wien. APA-FOTO: ROLAND SCHLAGER
Rolando Villazón:Als ich zum ersten Mal als Clown verkleidet auf eine Hospital-Visite mitgegangen bin, war da ein sehr ernsthaftes Kind, mit einem Verband um den Kopf. Es war ganz still. Auf einmal, beim fünften Sketch begann es zu lachen. Nachher sagte die Mutter des Kindes zu mir, es sei das erste Mal seit Wochen, dass ihr Kind sich geöffnet hätte, sie sei so dankbar. Das hat mich sehr gerührt.

Welche Rolle spielt Humor in Ihrem Leben?

Humor bringt uns dazu, unerwartete Wege zu gehen, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das ist mir persönlich sehr wichtig.

Wer bringt Sie zum Lachen?

Meine beiden Söhne.

Rolando Villazón als Clown in Wien
Künstlerischer Leiter des österreichischen Vereins, Martin Kotal (oder Ernesto Stoppl, wie er sich in seiner Clownrolle nennt) und Rolando Villazón ("Dr. Rollo").
Gehören Sie zu den Menschen, die auch über sich selbst lachen können?

Oh ja! Es gibt zum Glück viele Momente, in denen ich über mich lachen kann. Einmal ist mir zum Beispiel mitten in einer Hoffmann-Vorstellung die Hose geplatzt und meine mit Robotern bedruckte Unterhose hat hervorschaut. (lacht)

Man kennt Sie als humorvollen Künstler, jedoch haben Sie einst auch über Ihre Depressionen gesprochen. Was macht Sie traurig?

Die derzeitige Situation auf der Welt. Es scheint, wir Menschen haben nichts gelernt. Anstatt Mauern niederzureißen, bauen wir neue, wir begegnen einander mit Kälte anstelle von Empathie. Es gibt so viele Konflikte – das beschäftigt mich sehr.

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