Richard Gere kritisiert Donald Trump scharf

Der US-Präsident habe mit der Gleichsetzung von Flüchtlingen und Terroristen Angst geschürt, so Gere, der das für das größte Verbrechen hält.

Um ein monströses Verbrechen und dessen Vertuschung geht es im US-Thriller "The Dinner", der am Freitag in den Wettbewerb der 67. Berlinale gestartet ist. Hauptdarsteller Richard Gere zog vor Journalisten die Parallele zu US-Präsident Donald Trump. "Leider haben wir Staatsoberhäupter, die Angst schüren. Und diese Angst verleitet uns dazu, furchtbare Dinge zu tun", so der 67-Jährige.

"Das ist das größte Verbrechen"

Die Anzahl an Hassverbrechen sei "von dem Zeitpunkt an, da Donald Trump für das Amt kandidiert hat", enorm angestiegen. "Wir müssen wirklich vorsichtig sein, wie wir miteinander reden und umgehen", mahnte der Schauspieler und Menschenrechtsaktivist. "Das Furchtbarste, was Trump getan hat, war, dass er zwei Wörter zu einem verschmolzen hat: Flüchtling und Terrorist." Früher habe man Flüchtlinge in den USA als Menschen wahrgenommen, die Hilfe bräuchten. "Heute haben wir Angst vor ihnen. Es ist das größte Verbrechen, diese beiden Begriffe zu verschmelzen."

Im Mittelpunkt von "The Dinner" stehen zwei Paare - gespielt von Gere und Rebecca Hall respektive Steve Coogan und Laura Linney -, die bei einem Abendessen darüber streiten, wie mit einem Verbrechen ihrer Söhne umzugehen ist. Der israelische Regisseur Oren Moverman unterbricht das Kammerspiel um moralische Konflikte mit Rückblenden, die Details der Tat sowie Familiengeheimnisse offenbaren, und streift Themen der sozialen Verantwortung rund um Rassismus, psychische Erkrankung und Obdachlosigkeit.

Gleiche Weltsicht

Der Film ist Movermans bereits vierte Zusammenarbeit mit Gere, der zuletzt in "Time Out Of Mind" einen Obdachlosen in New York verkörperte. "Richard und ich teilen denselben Ärger über gewisse Dinge. Einen Ärger darüber, wie die Welt ist, wie sie sein könnte", so der Filmemacher. "Es gibt sehr, sehr, sehr viel, über das man sich ärgern kann." In "The Dinner" verrennt sich der britische Komiker Steve Coogan als ehemaliger Geschichtslehrer und Bruder eines scheinbar abgeklärten Kongressabgeordneten (Gere) in seiner Wut. "Er lässt sich von seiner Verbitterung überrollen", meinte Coogan auf die Frage eines Journalisten, ob seine Figur Paul psychisch krank sei. "Ich würde sagen: ja. Aber verglichen zum US-Präsidenten ist es nur ein leichtes Kopfweh."

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