Reinhold Messner will 80er ohne Kinder feiern: Sohn Simon reagiert auf Erbstreit

 Reinhold Messner
Die Südtiroler Bergsteiger-Legende möchte den 80. Geburtstag im September nur mit Ehefrau Diane verbringen.

"Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, unglücklich ist jede Familie auf ihre eigene Art", wusste schon der russische Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828 - 1910). 

Auch in der Familie von Bergsteiger-Legende Reinhold Messner ist alles andere als eitel Wonne, da herrscht innerhalb der Familie ein gröberer Zwist. 

Angefangen hat alles damit, dass Messner in einem Interview mit der "Apotheken Umschau" erzählt hat, dass das vorzeitige Verteilen seines Vermögens an seine Kinder sein "größter Fehler" gewesen sei. Von fehlender Wertschätzung spricht er da. 

"In dem Moment, als ich mein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt hatte, zerbrach die Familie", so Messner. 

Sohn Simon (34), der noch drei Schwestern hat, reagierte darauf mit Unverständnis. "Schade und traurig", findet er diese Aussagen seines Vaters. Zwei Bergbauernhöfe im Vinschgau in Südtirol habe er von seinem Vater bekommen und er würde das sehr schätzen. Und genau das habe er seinem Papa auch immer vermittelt.

"Deswegen verstehe ich den Vorwurf eigentlich im Grunde nicht", so Simon gegenüber dem "Bayerische Rundfunk". Das vorzeitige Überschreiben des Erbes und der Bruch der Familie habe nichts miteinander zu tun, betonte Simon. Das sei Schritt für Schritt passiert und habe ganz andere Gründe. Mit seinen Geschwistern würde er sich gut verstehen. Die geschäftliche Zusammenarbeit an der Messner Mountain Movie GmbH haben Vater und Sohn, der ebenfalls Alpinist ist, laut "BR" auch beendet. 

Gegenüber der deutschen "Bildzeitung" meinte Messner, die Aussagen seines Sohnes seien unwahr. Jetzt möchte er sogar seinen 80. Geburtstag am 17. September ohne seine Kinder feiern. Er möchte den Tag nur mit seiner Ehefrau Diane (44) verbringen. 

"Diane und ich werden in eine kleine Berghütte auf 2000 Metern ziehen, um zu feiern. Nur wir zwei", erzählte er der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". 

2018 haben sich die beiden kennengelernt, 2021 dann geheiratet. "Reinhold ist meine Inspiration und ich seine Motivation", sagte Diane 2022 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "spot on news". 

"Werte wie Pünktlichkeit oder Verlässlichkeit sind ihm wichtig, er ist ein vorsichtiger und zum Pessimismus neigender Mensch. Ich bin spontaner und optimistischer eingestellt. Außerdem lobt er selten. Er bekommt sein Lob von außen, ihm fehlt es also nicht. Aber es ist menschlich, hören zu wollen, wenn man etwas gut gemacht hat, um einen Richtwert zu haben. Das sind die Herausforderungen, mit denen ich umgehen muss", so die gebürtige Luxemburgerin.

Gegenüber der deutschen "Bild" betonte Messner, dass seine Frau eine große Stütze für ihn sei. "Gemeinsam sind wir am stärksten. Sie ist die Einzige, die mein geistiges Erbe in die Zukunft tragen kann."

Als Geburtstagsgeschenk hat Diane, die selbst tätowiert ist, über ein Tattoo für Ihren Liebsten nachgedacht. Etwas, das "vielleicht ein bisschen wehtun könnte", meinte sie gegenüber dem "Südwestrundfunk". Doch Messner winkte ab. 

"Passiert nicht. Keine Verunstaltung. Ich bin kein Tattoo-Verehrer", so der Bergsteiger gegenüber der Deutschen Presse-Agentur "dpa". An ihre Tattoos habe er sich aber gewöhnt. 

Übrigens, anlässlich seines Geburtstages bringt Messner, der als erster Mensch alle 14 Achttausender bestiegen hat, Ende des Sommers sein neues Buch "Gegenwind: Vom Wachsen an Widerständen" heraus.

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