Prinz George und Prinzessin Charlotte vor schwerer Aufgabe bei Beerdigung der Queen

Prinz George, Prinz Louis, Prinzessin Charlotte und Catherine, Prinzessin von Wales, in einer Kutsche.
Mehr als eineinhalb Wochen nach ihrem Tod wird die britische Königin Elizabeth II am Montag beigesetzt.

Mehr als eineinhalb Wochen nach ihrem Tod wird die britische Königin Elizabeth II am Montag beigesetzt.

Der Sarg der am 8. September im Alter von 96 Jahren verstorbenen Queen wird in mehreren aufwendig choreografierten Prozessionen zunächst vom Parlament in die Westminster Abbey gebracht - von dort geht es weiter zum Wellington Arch und nach einer Überführung per Leichenwagen nach Windsor in die St.-Georges-Kapelle des dortigen Schlosses. In einer Seitenkapelle der Kirche findet die Queen am Abend ihre letzte Ruhestätte an der Seite ihres im vergangenen Jahr gestorbenen Ehemannes Prinz Philip.

An den Trauerzügen durch London und Windsor nehmen neben Hunderten Militärangehörigen, Polizistinnen und Polizisten sowie Mitarbeitern des Gesundheitsdiensts NHS auch König Charles III (73), Thronfolger Prinz William (40) und Prinz Harry (38) teil. Auch Prinz George (9) und Prinzessin Charlotte (7) nehmen an der Trauerfeier für ihre Urgroßmutter teil. Demnach schließen sich die beiden älteren Kinder von William und Prinzessin Kate (40) der Prozession hinter dem Sarg innerhalb der Kirche an. Die Royals werden dem Sarg zu Fuß durch die von Tausenden Menschen gesäumten Straßen folgen. In der Londoner Innenstadt werden zu dem Jahrhundertereignis bis zu einer Million Menschen erwartet.

George und Charlotte absolvieren ihren bisher schwersten Gang

George und Charlotte steht keine einfache Aufgabe bevor. Nicht nur der Anlass ist traurig, Williams und Kates Kinder werden auch mit einem Trubel umgehen müssen, dem sie in dieser Form bisher noch nie ausgesetzt waren. Ob die Geschwister an der Prozession teilnehmen oder nicht, soll Berichten zufolge in den vergangenen Tagen deswegen gründlich abgewägt worden sein. Georges und Charlottes jüngerer Bruder Louis wird dem Begräbnis nicht beiwohnen. Mit seinen vier Jahren habe er Schwierigkeiten damit zu verstehen, dass seine Uroma gestorben ist, verriet Prinzessin Kate im Vorfeld der Beerdigung. George hingegen würde erst jetzt begreifen, wie wichtig seine Urgroßmutter war. 

Prinz William hatte einmal darüber erzählt, wie schwer es für ihn gewesen ist, als er als 15-Jähriger zusammen mit seinem jüngeren Bruder Harry nach dem Tod seiner Mutter bei der öffentlichen Beerdigung - gefilmt von unzähligen Kameras, umringt von weinenden Diana-Fans und live übertragen an die Weltöffentlichkeit - hinter ihrem Sarg hergehen musste. "Das war eines der schwierigsten Dinge, die ich jemals tun musste. Ich weiß nur noch, dass ich mich hinter meinen Stirnfransen versteckt habe und viel auf den Boden sah", sagte William in einer Doku anlässlich des 20. Todestages von Diana. "Damals habe ich nicht verstanden, warum alle so laut weinten und auf diese Art Gefühle zeigten, obwohl sie unsere Mutter doch gar nicht kannten", so der heutige Thronfolger.

Auch Prinz Harry hat den Tag von Dianas Begräbnis in keiner guten Erinnerung. "Die Leute haben uns angefasst, uns in ihre Arme gezogen. Das werfe ich natürlich keinem vor. Aber diese Momente waren sehr schockierend. Die Leute haben geschrien und geweint, die Hände, die ich schüttelte, waren nass vom Wegwischen der Tränen", hatte Harry erzählt. 

Beim Begräbnis der Königin werden bei den beiden Brüdern wohl Erinnerungen wachgerufen werden. Nach dem Trauermarsch für Queen Elizabeth II vergangene Woche hatte William einem trauernden Royal-Fan laut The Telegraph anvertraut, die Trauerprozession sei ihm schwergefallen und habe ihn schmerzlich an das Begräbnis seiner Mutter erinnert. 

Das Leben von Queen Elizabeth II in Bildern

Ein Schwarzweißporträt von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip.

Elizabeth II.: Ihr Leben in Bildern

Elizabeth, damals 21, bei der Verlobung mit Philip, ihrer großen, lebenslangen Liebe.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip an ihrem Hochzeitstag.

Die Hochzeit im November 1947.

Hochzeitsfoto von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip mit der königlichen Familie und Brautjungfern.

Das Medieninteresse ist groß an Elizabeths Beziehug zu dem schnittigen Kadetten Philip, in den sich die Tochter von Königs Georg VI., und dessen Ehefrau Elizabeth bereits mit 13 Jahren bereits verliebt haben soll.

Ein Schwarzweißfoto von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip, beide lächelnd, auf einer Bank sitzend.

Das glückliche Paar während seiner Hochzeitsreise.

Das Treetops Hotel im Aberdare Nationalpark, Kenia, steht auf Stelzen über einem Wasserloch.

In diesem einfachen Hotel erfuhr Elizabeth während einer Reise durch Kenia im Jahr 1952 vom Tod ihres Vaters. Sie wurde über Nacht zur Königin.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip winken von einem Balkon.

Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953 statt. Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung. Der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als "eine der großen Gefahren der Welt". Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen.

Königin Elizabeth II., Prinz Philip und ihre Kinder Charles und Anne bei einem Picknick im Freien.

1952 waren Elizabeth und Philip bereits zweifache Eltern - und zwar von Thronfolger Charles (li.) und Prinzessin Anne.

Die königliche Familie sitzt mit einem Hund auf einer Decke vor Schloss Balmoral.

1960 kam Kind Nummer drei zur Welt, Andrew. Edward folgte 1964.

Königin Elisabeth II. trifft eine Menschenmenge, darunter viele Kinder mit kleinen Flaggen.

1970: Auf einer Tour durch Australien und Neuseeland führt Elizabeth II. ihre "königlichen Spaziergänge" ein - eine Art distinguiertes Bad in der Menge, bei dem die Königin in Kontakt mit ihren Untertanen tritt. Damit will die Monarchin dem Königshaus offensichtlich ein moderneres Image verschaffen.

Ein Schwarzweißporträt des schwedischen Schauspielers Max von Sydow vor einem nebligen Hintergrund.

Am 27. August 1979 wird Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Mitglied des innersten Zirkels der Königsfamilie, durch die nordirische Untergrundorganisation IRA getötet. Seine Ermordung macht die in den 70er und 80er Jahren ständig vorhandene Gefahr für die Königsfamilie sichtbar.

Königin Elisabeth II. lächelt in einem Auto sitzend.

1992: Elizabeth II. erlebt ihr "annus horribilis", ihr "schreckliches Jahr": Ihre Söhne Charles und Andrew trennen sich von ihren Frauen und Prinzessin Anne wird geschieden. Zudem wird Schloss Windsor bei einem Brand schwer beschädigt. Vor allem die der Trennung folgende Schlammschlacht zwischen Diana und Charles lässt das Ansehen des Königshauses in den kommenden Jahren weiter sinken.

Prinz Charles und Prinzessin Diana mit Blumenmädchen und Pagen auf dem Balkon des Buckingham Palace.

Thronfolger Charles bei seiner Hochzeit mit Diana, 1981. Der Ehe war bekanntlich kein Glück beschieden. In den 1990er-Jahren erreichte das Verhältnis zwischen dem Königshaus und dem Volk jedoch einen Tiefpunkt: Die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana, der "Königin der Herzen", war zerrüttet, der Rosenkrieg wurde auch über britische Medien ausgetragen. In einem TV-Interview sagte Diana, mehr gehaucht als gesprochen, über ihre Nebenbuhlerin Camilla: "Sie war die dritte in der Ehe, und es wurde ein wenig eng."

Königin Elisabeth II. und Prinz Philip bei einer Veranstaltung im Freien.

1997 starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Die Queen schwieg lange, was ihr Image schädigte. Im Bild ist sie am Vorabend der Beerdigung mit Ehemann Philip zu sehen.

Die Royals gaben den Medien die Schuld. Bei einem Prozess in Frankreich im Jahr 2017 um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos von Williams Frau, Herzogin Kate, teilte William mit, er sei besonders geschockt, weil es ihn an die Belästigung erinnere, die "zum Tod meiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, geführt hat".

Charles und Camilla an ihrem Hochzeitstag auf den Stufen der St. George's Chapel.

2005 war wohl das glücklichste Jahr für Prinz Charles: Er heiratete seine Jugendliebe Camilla Parker-Bowles.

Prinz William und Kate Middleton küssen sich auf dem Balkon, umgeben von Blumenkindern.

2011 heiratete auch sein Sohn William, und zwar die Bürgerliche Catherine Middleton. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder - George, Charlotte und Louis.

Prinz Harry und Meghan Markle winken bei ihrer Hochzeit den Zuschauern zu.

2018 schloss auch Williams Prinz Harry den Bund der Ehe. Dass er und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, sich später von der Familie abwendeten, hat die Queen wohl nie verwunden.

Königin Elisabeth II. und Prinz Philip mit ihren Urenkeln auf einem Sofa.

Die Queen und Prinzgemahl Philip umringt von Urenkeln.

Eine Frau mit Hut und Maske sitzt in einer Kirchenbank aus dunklem Holz.

In Trauer: Die Queen bei der Beerdigung ihres geliebten Ehemannes Philip im April 2021. Die beiden waren 74 Jahre lang verheiratet gewesen.

Königin Elisabeth II. verlässt mit Maske ein Auto.

Die Queen gebeugt auf der Beisetzung von Prinz Philip

Soldaten in roten Uniformen tragen einen mit Flaggen geschmückten Sarg.

Boris Johnson begrüßt Königin Elizabeth II. mit einem Händedruck.

15 britische Premierminister hat Elizabeth II. erlebt, die letzte war Liz Truss.

Königin Elisabeth II. liest eine Rede in einem blauen Kostüm und Hut.

Als Monarchin kommentierte die Queen nie das politische Geschehen, auch wenn sie etwa den Brexit wohl vehement ablehnte. Für Aufsehen sorgte ihre Rede im Parlament 2017: Elizabeth erschien mit einem blauen Hut mit Sternen, der an die EU-Flagge erinnerte.

Königin Elizabeth II. lächelt in einem türkisfarbenen Hut und passendem Blazer.

2022 fand das große 70-jährige Thronjubiläum der Queen statt.

König Charles, Königin Elizabeth, Prinz William, Prinzessin Kate und ihre Kinder auf einem Balkon.

Mit einer riesigen Parade in London, Straßenfesten und landesweiten Picknicks ließ die Bevölkerung Königin Elizabeth II. im Juni mehrere Tage lang hochleben. Trotz eher trüben Wetters feierten Zehntausende die historische Regentschaft Queen, die aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten selten anwesend war, aber sich zum Abschluss am Balkon des Buckingham Palace zeigte.

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