Solotänzer: "Da ist der Druck natürlich enorm"
Für die Tänzer der Eröffnung des Wiener Opernballs ist ihr Auftritt am 12. Februar alles andere als ein Spaziergang. "Beim Opernball repräsentieren wir national und international unser Haus, da ist der Druck natürlich enorm", sagte Irina Tsymbal, Erste Solotänzerin, gegenüber der APA. Dennoch ist der Auftritt ein "absolutes Highlight".
"Es ist wirklich immer ein ganz spezieller Auftritt", betonte auch der Erste Solotänzer Vladimir Shishov. "Bei einer normalen Ballettvorstellung sind rund um mich herum nur Menschen, die ich kenne, nämlich meine Tänzerkollegen auf der Bühne. Beim Opernball hingegen sind so viele Menschen vor Dir, hinter Dir, neben Dir, über Dir..."
Obwohl der Auftritt des Balletts verhältnismäßig kurz ist, ist er doch fordernd. Man müsse sich immer sehr intensiv auf jeden Auftritt vorbereiten, jedoch steht bei bekannten Stücken wie etwa 'Der Nussknacker' immer genug Videomaterial zur Verfügung, um sich auch zu Hause vorbereiten zu können. "Beim Opernball ist jedes Mal eine komplett neue Choreografie einzustudieren", erklärte Tsymbal. Zudem steht für die Tänzer am Mittwoch zusätzlich die Premiere von "Verklungene Feste/Josephs Legende", choreografiert von John Neumeier, auf dem Programm.
Keine Angst
Worin liegt nun trotz des Mehraufwandes der Reiz für einen Tänzer, auf dem Ball aufzutreten? "Die Atmosphäre und der Wiener Charme, den man noch am Opernball spürt, ist einzigartig auf der ganzen Welt und jedes Jahr das absolute Highlight für uns Tänzer", meinte Tsymbal. Und nicht zuletzt erreicht man mit rund 1,5 Millionen Fernsehzusehern ein enormes Publikum. "Gut, dass Sie mir sagen, wie viele Menschen mich sehen werden. Spätestens jetzt werde ich nervös (lacht) ... Spaß beiseite: Natürlich spürt man in diesen Momenten der Opernballeröffnung die Besonderheit, aber man hat keine Angst, sondern ist einfach höchst konzentriert", sagte Shishov.
Tsymbal wird auch nach ihrem Auftritt auf dem Ball bleiben. "Ich tanze sehr gerne privat, am liebsten mit meinem Ehemann, der kein Tänzer, sondern Pilot ist", meinte die Solotänzerin. Dabei lässt sich auch sehr gerne von einem "nicht Profi" führen, "da ich dann abschalte und einfach den Tanz genießen kann" - auch wenn die auf der Bühne so geforderte Perfektion darunter mitunter leidet. "Es wird zwar immer von den anderen Gästen erwartet, dass man dann einen perfekten Walzer tanzt, jedoch muss ich ehrlich sagen, auch ich steige da mal meinem Partner auf die Füße. So wie es wohl auf einem Ball dazu gehört."
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