Oliver Pocher über Stefan Raab: "Er möchte nicht mal, dass man sich grüßt"

Oliver Pocher
In einem aktuellen Interview findet Pocher keine lobenden Worte für seinen ehemaligen Freund und Kollegen. Auch glaubt er, Raabs RTL-Zeit sei bald abgelaufen.

Moderator und Comedian Oliver Pocher (46) ist bekannt für seine scharfe Zunge und dafür, dass er gern über andere Kollegen und Kolleginnen lästert. 

Diesmal trifft es Stefan Raab (58). In einem aktuellen Interview mit Bild.de gibt er Einblicke in sein schwieriges Verhältnis mit seinem Ex-Geschäftspartner und gibt eine Prognose zu Raabs Zukunft beim Sender RTL ab. 

Raab meidet Pocher

Eigentlich verbindet Pocher und Raab einiges: Nicht nur, dass sich beide kein Blatt vor den Mund nehmen und ihren Lausbuben-Humor zum Geschäftsmodell erhoben haben, sie waren auch beide erfolgreich beim deutschen Privatsender ProSieben tätig, moderierten gemeinsamen Raab-Sendungen (etwa "TV Total Turmspringen") und waren sogar einige Zeit Geschäftspartner, denn Raab war an Pochers Produktionsfirma beteiligt. Zudem wohnen beide in Köln.

Es ist zwar nicht bekannt, wieso, aber seit geraumer Zeit herrscht Funkstille zwischen den beiden Star-Moderatoren. Als Raab gegen Regina Halmich boxte und so sein TV-Comeback feierte, durfte Pocher nicht einmal am Event teilnehmen, da er Hausverbot von Raab bekam. Und auch, wenn sich beide zufällig über den Weg laufen, wird nicht miteinander gesprochen. Mehr noch: Raab meidet Pocher sogar tunlichst. 

"Vor einer Woche standen wir gemeinsam am Fahrstuhl zur Loge beim 1. FC Köln", erzählt Pocher im Interview mit Bild.de. "Stefan zog es vor, nicht mit mir zwölf Sekunden in einem Raum zu stehen. Er nahm die Treppe." Und weiter stichelt Pocher: "Stefan ist hinter der Kamera der verschüchtertste Mensch, den es gibt. Er ignoriert dich einfach, schaut durch dich hindurch. Er möchte nicht mal, dass man sich grüßt."

Pocher überzeugt: Raab möchte ProSieben schaden

Auch für Raabs neue Karriere bei RTL hat Pocher keine guten Worte übrig. Er greift die Kritik vieler Zuseher auf, dass Raab ausschließlich auf Nostalgie setze und seinen früheren Weg unbeirrt fortsetzt, ohne sich dabei weiterzuentwickeln. 

"Ich bin enttäuscht, was er für Shows macht. Nämlich fast dasselbe wie früher. Jetzt kommt wieder die Poker-Nacht und der ESC", so Pocher, der überzeugt ist, dass es Raab aktuell vor allem darum gehe, seinem alten Haussender ProSieben zu schaden: "Ich habe den Eindruck, dass Stefan das nicht aus Leidenschaft, sondern aus purer Zerstörungswut gemacht hat. Es geht gegen seinen alten Sender ProSieben, gegen seine alte Produktionsfirma, es geht gegen seine alte Show 'TV total'. Er wirkt wie besessen davon, denen zu schaden."

"Nicht so eine Erfolgsgeschichte, wie man es uns verkaufen möchte"

Wenig überraschend: Von Raabs Eurovision-Show "Chefsache ESC 2025" in der ARD, in der er den deutschen Act für den diesjährigen Song Contest sucht, ist Pocher ebenfalls kein Fan. Dass man "mit einem Casting-Verfahren" den deutschen ESC-Vertreter sucht, hält er für unvernünftig und wenig zielführend. "Der ESC hat sich extrem verändert, da braucht es viel mehr. Ich bezweifle, dass das funktioniert."

Raabs RTL-Zukunft im Allgemeinen sieht Pocher zeitlich begrenzt und prognostiziert einen Totalflop: "Meine Voraussage dazu ist, dass es Raab in einem Jahr nicht mehr bei RTL geben wird. Es ist nicht so eine Erfolgsgeschichte, wie man es uns verkaufen möchte. Irgendwann wird jemand, der bei Bertelsmann nichts mit Entertainment, sondern mit dem Taschenrechner zu tun hat, zwei Fragen stellen. Was hat’s gekostet? Wie viel haben wir damit verdient? Und dann wird’s beerdigt." 

Die Show "Chefsache ESC 2025" zählt ein Publikum von bis zu 2,03 Millionen, die Quoten sind also zufriedenstellend. Laut Bild.de sieht man das auch bei RTL so. Weder der Sender noch Raab haben sich bis dato zu Pochers Kritik geäußert – was voraussichtlich auch so bleiben wird.

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