Obonya & Golpashin: Sommerpläne von österreichischen Promis
Glück und Dankbarkeit empfindet Cornelius Obonya. Nicht, weil er im Sommer faul auf der Haut liegt, sondern weil er in Salzburg brillieren kann. Wie der "Jedermann" stehen auch die Schauspieler Philipp Hochmair, Stefano Bernardin und Barbara Kaudelka auf der Bühne bei verschiedenen Festspielen. Obwohl Nina Blum heuer sogar zwei Märchensommer-Festspiele als Intendantin leitet und Regie führt, kann sie das Grillen-Zirpen und das Rauschen des Schilfes am Neusiedler See hören und genießen.
Stargeiger Julian Rachlin kann ohne Meer nicht leben. In Kroatien schwimmt er jeden Tag zwei Kilometer, "um mir Kraft fürs ganze Jahr zu holen". Nächstes Jahr wird er erstmals im Musikverein dirigieren.
Babs Kaudelka, frisch mit Bassist Peter Schönbauer verheiratet, liebt die Natur. Grün hat sie es selbst in ihrer Stadtwohnung, wenn sie vom Balkon in den Innenhof blickt und ihre kleine Oase genießt. Daniela Golpashin sieht dagegen nackte Nachbarn, wenn sie aus dem Fenster schaut. Und entspannt sich, wie alle, bei spannender Lektüre.
Was fühlst du? Freiheit. Kommt wahrscheinlich daher, dass man mehr Zeit draußen
verbringt und da kann das Auge weiter schweifen als normal. Bei 30° beginnt
meine ideale Betriebstemperatur.
Was hörst du? Als Stadtmensch höre ich am allerliebsten den Sound der Natur. Der Sommer ist allerdings auch Festival-Saison und da hab ich’s gerne etwas härter, wenn möglich, bin ich immer am Novarock.
Was riechst du? Im Moment den Duft von
Kaffee.
Was liest du? Immer drei Sachen gleichzeitig, das hab ich von meiner Mutter, die ist auch so ein Bücherwurm. In diesem Sommer:
Haruki Murakami „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“, „Meine Schreibmaschine und ich“ von Thomas Glavinic und Umberto Ecos „Die Insel des vorigen Tages“.
Was unternimmst du? Hochsommer ist Outdoor-Zeit, da spielt sich bei mir fast alles im Freien ab; wenn ich in Wien bin, dann
verzupf ich mich meist an die Alte Donau, leg mich in die Sonne, lese, hüpf dazwischen immer mal wieder ins kühle Nass und arbeite am Manuskript zu meinem Buch.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Grün, obwohl ich mitten in der Stadt wohne. Blumen, Baumbestand und Efeu an den Hausmauern im Innenhof. Mein Balkon ist meine kleine Oase. Dort wird gegessen, gearbeitet, Käffchen getrunken, gechillt, gelesen, geschrieben und gekuschelt.
Info: Die frisch verheiratete Babs Kaudelka dreht seit zwei Wochen für die TV-Serie „Copstories“ und steht beim Laxenburger Kultursommer bis Ende August auf der Bühne.
www.kultursommerlaxenburg.at
Was fühlst du? Angenehme Aufregung vor meiner nächsten Aufführung von „Jedermann“, einer modernen Konzert-Performance, die ich mit zwei Musikern aus Dresden erarbeitet habe.
Was hörst du? Nina Hagen.
Was riechst du? Vanilleeis.
Was liest du? „Endlich Kokain“, den neuenRoman von Joachim Lottmann.
Was unternimmst du? Ich springe nach meiner „Jedermann“- Vorstellung im Totenhemd in den Wolfgangsee.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Der Geist von Alexander Moissi, dem ersten Jedermann-Darsteller auf dem Salzburger Domplatz, schwebt gerade an meinem Fenster vorbei.
Info: Hochmair spielt am 20.7. „Jedermann-Solo“ in St. Gilgen. Im August beginnen die Dreharbeiten bei Händel Klaus Spielfilm „Kater“ als Hauptdarsteller. www.philipphochmair.com
Was fühlst du? Schmetterlinge im Bauch und ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit.
Was hörst du? Grillen zirpen und dasRauschen des Schilfes am Neusiedler See.
Was riechst du? Gegrilltes Fleisch, Sonnenmilch und Wiesenblumen.
Was liest du? „Homo Faber“ von Max Frisch – nach 20 Jahren wieder einmal.
Was unternimmst du? Die Betreuung meiner beiden Festivals (Märchensommer Niederösterreich und Steiermark), Fahrten ans Meer, Bergwanderungen und in der Wiese liegen.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Einen klaren Sternenhimmel!
Info: Heuer gibt es erstmals neben dem Märchensommer NÖ auf Schloss Poysbrunn (Alice im Wunderland – neu erträumt vom 3. Juli bis 24. August) auch den Märchensommer Steiermark im Priesterseminarhof in Graz (Malanda – das Feenland der Träume vom 11. Juli bis 3. August). Bei beiden Festivals führt Blum, Tochter des Ex-Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel Regie und ist Intendantin.
www.maerchensommer.at
Was fühlst du? Die wunderbare Energie des Meeres und der Sonne gibt mir Kraft fürs ganze Jahr.
Was hörst du? Das Rauschen des Meeres. Ich schlafe auf einer Yacht bei Hvar in Kroatien.
Was riechst du? Das Sonnenöl auf meiner Haut.
Was liest du? Die Partitur von Antonin Dvorak, Cello-Konzert, das ich im Juli dirigiere.
Was unternimmst du? Ich schwimme jeden Tag zwei Kilometer im Pool oder im Meer.
Was siehst du? Das Meer, Boote und am Abend den Mond, der sich im Meer spiegelt.
Info: Rachlin wird am 11. September im Wiener Musikverein mit den Münchner Philharmonikern und dem Dirigenten Semyon Bychkov als Solist Dmitrij Schostakowitsch spielen.
Was fühlst du? Glück, Dankbarkeit, dass ich das alles leben darf.
Was hörst du? Manchmal Vögel, oder auch die Hitze.
Was riechst du? Warme Erde.
Was liest du? Gutes!
Was unternimmst du? Nicht viel Zeit dafür, aber wenn, dann Neues.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Wenn ich will: südlichen Himmel.
Info: Obonya brilliert auch heuer wieder bei den Salzburger Festspielen als „Jedermann“.
www.corneliusobonya.com
Was fühlst du? Eine ungewohnte Entschleunigung.
Was hörst du? Boy; she and him.
Was riechst du? Frischen Fisch, das Meer, Schweiß in der U6.
Was liest du? Die „Vogue“, die „Rozznjagd“ und Heinrich Heine.
Was unternimmst du? Ich plane akribisch die Weltherrschaft zu übernehmen.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Nackte Nachbarn.
Info: Im Herbst ist Golpashin im NDR-Hamburg Tatort in einer Hauptrolle zu sehen. Im Dezember spielt sie am Wiener Volkstheater im 2-Personen-Stück „Rozznjagd“ von Peter Turrini. Und sie schreibt an ihrem ersten Drehbuch.
Was fühlst du? Nichts zu tun zu haben, das ist großartig.
Was hörst du? Deutschlandfunk.
Was riechst du? Den Rauch in meinem Auto, wenn ich auf der Autobahn fahre.
Was liest du? Das Magazin „Spektrum der Wissenschaft – Gehirn und Geist“. Und „Ein Universum aus Nichts“ von Lawrence M. Krauss.
Was unternimmst du? Ich fahre mit dem Auto ins Blaue.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Die Autobahn und die Raststation.
Info: Gunkl hat am 3. 9. im Wiener Stadtsaal Premiere mit seinem neuen Programm „So Sachen – ein Stapel Anmerkungen“.
Was fühlst du? Einen Summer of Lllllllllove! Im Stück „Charleys Tante“ im Filmhof Asparn an der Zaya, wo ich die Tante spiele, geht es nämlich um den „Summer of Love“ von 1967.
Was hörst du? Die Lieder, die Christian Deix und Sascha Peres für „Charleys Tante“ geschrieben haben. Und den Fahrtwind beim offenen Fenster im Auto.
Was riechst du? Die herrliche Landluft, die Sonnenblumen und den Schweiß meiner Kollegen auf der Bühne bei gefühlten 80 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Was liest du? Die Strafmandate der Mistelbacher Polizei.
Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust?Auf der einen Seite wunderschöne Sonnenblumenfelder, auf der anderen aufgescheuchte Fasane, vor mir einen Traktor,der 30 km/h fährt und hinter mir ein Blaulicht, das mir anzeigt, rechts ran zu fahren.
Info: Bernardin probt gerade im Kabarett Simpl für die neue Revue und spielt vier Mal pro Woche in Asparn. „Ansonsten hab ich nach dieser spannenden WM den Post-Fußball'schern-after-WM-Blues.“
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