Michael Niavarani steht auf Lisa Eckhart
Just einen Tag nach dem Muttertag begibt es sich, dass hier ein Vater von seinen Kindern erzählt, auch, wenn Michael Niavarani, Vater einer Tochter, dennoch nicht zur Topmeldung in den Society-News taugt. Biologischer Papa wird er nämlich nicht, weil sein ältestes Kind 86 Jahre alt ist. Mit Otto Schenk ist er derzeit in seinem Globe-Theater mit "Zu alt, um blöd zu sein" auf der Bühne zu sehen. Auffällig oft fördert "Nia" aber auch jüngere Künstler-Kids, wie "Jedermann"-Chartstürmer und Schauspieler Otto Jaus, der bei und mit ihm Theater spielt. Oder Lisa Eckhart (24), Förderpreisträgerin des österreichischen Kabarettpreises 2016 und Österreichs Poetry-Slam-Meisterin 2015. "Mir ist egal, ob jemand jung oder alt ist. Man sieht in Menschen etwas Besonderes, man sieht ihr Talent, ist begeistert und möchte gerne mit ihnen zusammenarbeiten."
Mit Eckhart, die sowohl auf der Bühne als auch abseits davon eine imposante Erscheinung ist, schreibt er gerade ein Theaterstück. "Es geht um Goethe und Schiller, so viel kann man sagen. Aber schreiben Sie ja noch nichts drüber! Und falls das trotzdem jemand liest, muss er es schnell vergessen."
Hochoffiziell ist dafür, dass Eckharts Bühnentexte "Metrische Taktlosigkeiten", nun bei Niavaranis Verlag "Schultz und Schirm" erschienen sind, weil "Nia" in Lisa "ein großes Talent fürs Kabarett und das in ihrer besonderen Form Literarische" sieht. In Eckharts Texten geht es um Politik, Glauben und Mythen des Alltags, worunter sich auch ihre Art zu sprechen einordnen lässt, irgendwie nasal, irgendwie wienerisch, obwohl gebürtige Leobnerin und irgendwie Falco – weil sie sich auch so schräg stylt, wie einst er – der Jetztzeit entrückt und scheinbar verloren zwischen Raum und Zeit. "Ich bin ein irrer Fan von jeglichem Anachronismus und versuche nur, ein skeptischer Besucher dieses Zeitalters zu sein. Viel lieber begebe ich mich in andere Epochen und picke mir dort raus, was mir gefällt."
Offenbar gehört auch das Tragen von Blaufuchs dazu, wie Eckhart leicht vermessen bekennt. "Natürlich ist er echt. Was ich an Kunstpelz verachte, ist, dass Menschen die Ästhetik der Tiere lieben, deren Mord aber verpönen. Das ist wie veganes Fleisch oder E-Zigaretten. Alles haben wollen, ohne den Preis dafür zu zahlen." Angst vor Kritik? Hat sie nicht! "Wenn ich Caligula zitieren darf: Sollen sie mich hassen, solange sie mich nur fürchten." "Nia" sieht die Sache als "Vater" entspannt: "Es war sicher ein glücklicher Pelz."
Kommentare