KURIER: Hatten Sie als Kind viele Spielzeugautos?
Matt Damon: Nein, als ich ein Kind war, gab’s die TV-Serie C.H.I.P.S., und ich tat so, als wäre mein Kinderfahrrad ein Motorrad. Mir waren Autos immer herzlich egal. Was mich bewog, den Film zu machen, war das Feuer dieser Leute, etwas Außergewöhnliches zu schaffen, das übers persönliche Ego hinausgeht.
Sie spielen den Mann, der die Rennautos von Ford entwarf. Ein kreativer Kopf. Aber seine Vorgesetzten gaben dauernd ihren Senf dazu. Erinnert Sie das an Hollywood?
(lacht) Ja, wir alle hatten Gespräche darüber am Set. Da gibt es definitiv Parallelen zum Studiosystem. Und vermutlich zu allen Firmen, wo geniale Leute sich permanent von weit weniger genialen Beratern und Vorgesetzten, die in Wirklichkeit keine Ahnung haben, was sagen lassen müssen. Haben wir alle oft erlebt.
Sie haben eine witzige Streitszene mit Christian Bale ...
Ja, wir beide haben ja in unseren Karrieren schon viele Kampfszenen gedreht, bis ins kleinste Detail choreografiert. Aber hier wollten wir, dass es wie ein „Beef“ zwischen Brüdern wirkt. Darum schlage ich mit matschigem Toastbrot auf ihn ein. Als wir das drehten, da hörte ich einen Assistenten zum anderen flüstern: „Kaum zu glauben, dass das ,Jason Bourne’ und ,Batman’ sind.“
Haben Sie Autorennen je interessiert oder fasziniert?
Nein, aber das hat damit zu tun, dass wir in den USA mit „Nas-car“ (Serienfahrzeug-Rennen) aufwachsen. Und das ist im Vergleich zur Formel 1 eher eine drittklassige Veranstaltung.
Ford oder Ferrari?
Ich bin jetzt unpatriotisch, aber ich wette, alle Amerikaner sind sich einig, dass sie nicht Ford sagen würden.
Was fahren Sie für ein Auto?
Einen Tesla. Einfach ein super Auto. Und elektrisch.
Was war Ihr erstes Auto?
Ein aufgemotzter 89 Acura Integra LS (von Honda) für 9000 Dollar. Als Ben (Affleck) und ich „Good Will Hunting“ verkauften, legten wir uns je einen „Jeep Grand Cherokee“ zu. Uns gefiel beiden dieselbe Farbe, aber das wäre peinlich gewesen. So warfen wir eine Münze. Ich gewann und bekam den dunkelgrünen, Ben musste sich mit dem schwarzen zufriedengeben.
Sehen Sie Ben Affleck oft?
Ja, dauernd. Fürchterlich! Ich habe sogar ein Haus ganz in der Nähe von ihm gekauft. Dabei sind wir so gegensätzlich – ich der Langweiler, der mit vier Kids daheim hockt, er immer auf der Pirsch ... Unter Freunden muss man nicht den gleichen Lebensweg gehen, um einander zu mögen.
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