Mathe-Muffel bei "Vermessung der Welt"
"Was ist Glück?" Carl Friedrich Gauß hatte bereits 1805 die Antwort darauf: "Glück ist ein Mathematikfehler", sagte der deutsche Mathematiker, in der Verfilmung von Daniel Kehlmann s Roman "Die Vermessung der Welt" von David Fitz gespielt. Dass Gauß diese Erkenntnis just am Tag seiner Hochzeit hatte, sei nur nebenbei angemerkt. Bei der Premiere der "wissenschaftlichen Komödie" im Wiener Village Kino, die von "Rubbel die Katz"-Regisseur Detlev Buck in 3-D inszeniert wurde, stand jedoch nicht die Glücksfrage, sondern vielmehr die Frage nach den Mathematik-(Er)-Kenntnissen im Raum. Neo-Drehbuchautor Kehlmann outete sich, immer ein guter Schüler gewesen zu sein:"Es ist peinlich das zuzugeben, es wäre besser, man wäre das nicht. Aber Mathematik und Naturwissenschaft haben mich immer interessiert."
Probleme hatte der 37-Jährige nur, wie der Schulstoff vermittelt wurde: "Die Art, wie Mathe in der Schule unterrichtet wird, ist eine Katastrophe. Man berechnet die langweiligsten Dinge, wie zum Beispiel die Dicke von Schraubengewinden. Dass Mathe eine schöne, geistig anregende Sache ist, kriegt man in der Schule, so wie die Lehrpläne gestaltet sind, nicht mit." Auch Kollege David Schalko, der mit Kehlmann vor Kurzem das Drehbuch zu dessen erstem Bühnenstück "Die Geister in Princeton" fertiggestellt hat, gehört zu den Glücklichen, die mit der "Rechenkunst" nie große Probleme hatten: "Ich war in einer mathematischen Schule. Ich war zwar kein besonders guter Schüler, aber ich habe immer darum gekämpft, es zu verstehen. Richtig gelungen ist es mir jedoch nie."
Zu den weniger Begabten gehört zweifellos Schauspieler Manuel Witting : "Wir Hörbigers sind gar nicht so talentiert im Schauspiel, wir flüchten vielmehr vor der Mathematik. Es gibt ähnlich wenig begabte in der Familie. Aber ich bin zweifellos federführend im Nicht-Talent." Lilian Klebow s Zugang ist familienbedingt zwiegespalten: "Mein Vater ist Matheprofessor.
Meine Rebellion gegen ihn war es, Schauspielerin zu werden." Verwunderlich ist das nicht: "Er hat Sätze geprägt wie: "Gefühle sind Verhaltensprogramme"."
Kommentare