Maskenbildnerin der Stars
Am Sonntag werden nicht nur die Schauspieler und Produzenten für ihre Arbeit mit einem Oscar ausgezeichnet. Auch Filmschaffende hinter den Kulissen – wie Regisseure, Musiker und Kostüm- und Maskenbildner – werden mit der heiß begehrten Statuette gewürdigt.
Die gebürtige Gmundnerin Martina Kohl ist zwar heuer nicht für einen Oscar nominiert, aber dennoch gehört sie zu den wenigen Österreicherinnen, die den Durchbruch in Hollywood geschafft haben. Einfach war es anfänglich nicht. Denn neben der nötigen Portion Glück bedarf es mehr: "Du musst viel networken und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein", erklärt die 46-Jährige. "Noch wichtiger ist jedoch, wenn man die Tür aufgemacht bekommt, auch drinnen zu bleiben. Mit entsprechender Leistung schafft man das." Als Martina Kohl vor 25 Jahren nach Los Angeles kam, brachte sie neben ihrem großen Interesse am Fach vor allem eines mit: Den Willen, es in Hollywood zu schaffen: "Ich habe eine Make-up-Schule besucht und viel über Licht und Kamera gelernt."
Das Problem war anfänglich, keine Erfahrung zu haben: "Eine Maskenbildnerin aus Frankreich hat mich zu meinem ersten Werbedreh mitgenommen. Sie wollte jemanden, der weniger konnte als sie." Der Regisseur erkannte jedoch ihr Talent: "Er hat mich für meinen ersten Film engagiert." Eine wahre Hollywood-Geschichte ereignete sich wenig später: "Ich hatte ein Interview mit der Regisseurin von Poison Ivy II. Sie entschied sich jedoch für jemanden mit mehr Erfahrung." Als der auserkorene Maskenbildner gleich zu Beginn der Produktion einen Streit mit Alyssa Milano hatte, kam ihr das zugute: "Er wurde gefeuert und ich engagiert." Inzwischen arbeitet die Österreicherin mit Hollywood-Größen wie Ralph Fiennes, January Jones und Jeff Bridges. Aber: "Ich besuche meine Familie regelmäßig. Nach all den Jahren in L.A. würde ich mich freuen, auch mal wieder einen Film in Österreich zu machen."
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