Marianne Kohn wurde von der Stadt Wien geehrt

Sie ist die Herbergsmutter der Schlaflosen, die jetzt auch offiziell vergoldete Königin der Nacht: Loos-Bar-Patin (seit 1995) Marianne Kohn (71) wurde am Mittwochvormittag mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien bedacht.

Von der Filmcutterin von Federico Fellini ( 1993) zur Szene-Ikone Wiens. Und das als Spätberufene, denn erst mit 35 nahm sie ihren ersten Bar-Job im "Schoko" an. Es folgten Jahre als echtes und meist grantelndes Faktotum in der legendären Disco U4, wo sie Hit-Gigant Falco wegen Zechprellerei mit der Polizei drohte. Fazit: Sie wurden Freunde.

Zu denen zählt übrigens Designer Helmut Lang, aber auch mit anderen Größen hatte sie so ihrer Erlebnisse. Mit Pop-Art-Guru Andy Warhol (1987) soll sie sich mithilfe diverser Substanzen in Bewusstseinserweiterung geübt haben – so zumindest die nicht ganz unkompromittierende Mär, die man der äußerst kurzweiligen Laudatio von Herrn Hermes ("Willkommen Österreich") im prallvollen Wappensaal des Wiener Rathauses entnehmen konnte.

"Sie ist zutiefst wienerisch. Ein trockener Schmäh, ein legendärer Stil und ihr Grant. Sie ist einfach wirklich stilvoll unangepasst, und ihr ist egal, was die anderen denken", so der smarte Moderator.