"Das viele Geld war nicht gut für uns": Wie Ruhm für Kelly Family fast zur Tragödie wurde

Maite Kelly mit blonden Haaren und Lederjacke mit Nieten lehnt an einem schwarzen Metallzaun.
Sängerin Maite Kelly blickt in einem neuen Interview kritisch auf die Zeit nach dem Durchbruch der "Kelly Family" zurück.

Zusammenfassung

  • Maite Kelly berichtet, dass der plötzliche Erfolg und das viele Geld nach dem Durchbruch der Kelly Family 1994 für einige Familienmitglieder ungesund waren.
  • Familienoberhaupt Dan Kelly geriet laut Maite Kelly durch den Ruhm an falsche Berater und es kam zu Streit innerhalb der Familie.
  • Auch Michael Patrick Kelly sprach über den Druck als Kinderstar, betonte aber, dass sein Vater ihm Halt gab und ihn vor negativen Einflüssen schützte.

1994 gelang der Kelly Family mit dem Album "Over The Hump" und Liedern wie "An Angel" und "Why Why Why" der ganz große Durchbruch. Aus der Straßenmusiker-Familie wurden Teenie-Stars. Sie landeten auf unzähligen "Bravo"-Covern und noch mehr Postern an Kinderzimmer-Wänden. Seit Auflösung der Band verfolgen einige der Familienmitglieder Solo-Karrieren. Darunter auch Maite Kelly, die nun auf die Herausforderungen des früheren Mega-Ruhms zu sprechen kam. 

Maite Kelly: "Das viele Geld nicht gut war für einige in meiner Familie"

Im Interview mit der Zeit blickte die Schlagersängerin auf die Anfänge ihrer Karriere zurück. Der plötzliche Erfolg, der sich Mitte der Neunziger Jahre für die Kelly Family einstellte, war für einige der Familienmitglieder alles andere als gesund, wie aus ihren Erzählungen hervorgeht.

"Als die Millionen wirklich reinkamen mit dem Erfolg von  'Over the Hump' 1994, gab es eine Phase, in der das viele Geld nicht gut war für einige in meiner Familie", sagte Maite Kelly. "Dieses Business [wurde] ungesund für die Familie", so die 45-Jährige. 

Familienoberhaupt Dan Kelly geriet "an die falschen Leute"

"Das macht was mit dem Kopf", fügte die Siegerin der vierten "Let's Dance"-Staffel hinzu. Selbst ihr Vater Daniel Jerome "Dan" Kelly sei mit dem Sprung von Straßenmusiker-Dasein auf die große Weltbühne überfordert gewesen. "In dieser Zeit habe ich auch meinen Vater nicht wiedererkannt", erzählte Kelly.

"Der Größenwahn hat manche Menschen in meiner Familie mitgerissen. Auch mein Vater war davon nicht frei", gestand Maite Kelly. Demnach war Dan Kelly bemüht, die Unabhängigkeit der Familie erhalten. Er sah sich aber mit "gewaltigen kommerziellen Versuchungen" konfrontiert.

"Er geriet an die falschen Leute, falsche Berater, es gab viel Streit in der Familie", erzählte die Sängerin.

Auch sonst war das Promi-Leben trotz des neuen Komforts eine Herausforderung. "Die Blase, in der du lebst, wenn du kommerziellen Erfolg hast, ist gefährlich: Du lebst nur in Hotels, du bist ständig auf Reisen, es ist ein Leben out of reality", erzählte Maite Kelly. Ein solches Leben berge die Gefahr, sich nur mit Menschen zu umgeben, "die von dir bezahlt werden oder von dir profitieren."

Auch Michael Patrick Kelly litt als junger Musiker unter Erfolgsdruck

Auch Maite Kellys Bruder Michael Patrick Kelly hatte erst vor wenigen Wochen erzählt, froh darüber zu sein, die Zeit als Kinderstar und den damit verbundenen Druck gut durchgestanden zu haben. "Ich bin dankbar, dass ich die Zeit trotzdem halbwegs heil überstanden habe", sagte er dem Stern. "Der Druck, so früh auf Bühnen zu stehen, leisten und gefallen zu müssen, war groß." Der 47-Jährige ist der drittjüngste Spross des Musiker-Clans.

Viele Kinderstars hätten irgendwann den Halt im Leben verloren. "Zum Glück habe ich nie Drogen genommen. Ansonsten hätte das bei mir wahrscheinlich schlecht geendet", sagte Kelly. 

Anders als seine Schwester, äußerte sich Michael Patrick Kelly aber nicht zu den Schwierigkeiten seines Vaters geäußert. Der Patriarch der Familie ihm eine große Stütze gewesen, betonte er. "Mein Vater hat mich geerdet, indem er mich keine Autogramme geben ließ, als ich noch keine 18 Jahre alt war, und kaum Interviews", erzählte er unter anderem. 

Früher habe die Familie lange Zeit auf der Straße gespielt, dabei auch Anfeindungen, Angriffe und sogar körperliche Gewalt durch fremde Menschen erlebt. "Da lernst du schnell, was wirklich zählt", sagte Michael Patrick Kelly, der am 31. Oktober sein neues Soloalbum "Traces" veröffentlichte.

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