Keanu Reeves wusste nichts von Transgender-Allegorie in Matrix - "aber es ist cool"

Keanu Reeves wusste nichts von Transgender-Allegorie in Matrix - "aber es ist cool"
"Neo"-Darsteller Reeves spricht erstmals über die ursprüngliche Intention hinter dem Kult-Film. 2022 soll ein weiterer Teil der "Matrix"-Serie in die Kinos kommen.

Regisseurin Lilly Wachowski bestätigte kürzlich, dass es in den Kult-Science-Fiction-Filmen der "Matrix"-Reihe eine verborgene Allegorie zur Transsexualität gibt. Sie sei froh, dass dies nun "bekannt ist und diskutiert wird", so die 52-Jährige im Rahmen eines Interviews für Netflix. "Die Welt war damals noch nicht bereit" für die Transgender-Message, sagte sie. Diese sei die "ursprüngliche Intention" der Filme gewesen, die "wichtig für Trans-Personen seien", wie Wachowski betont. "Wenn man über Verwandlung und Transformation spricht, speziell in der Welt der Science Fiction, in der es um Vorstellungskraft und die Idee geht, dass das scheinbar Unmögliche möglich wird, dann ist es das, womit sie sich identifiziern können. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie auf ihrer Reise begleiten kann."

Keanu Reeves wusste nichts von Transgender-Allegorie in Matrix - "aber es ist cool"

Die US-Regisseurinnen Lana (links) und Lilly Wachowski

"In der Matrix ging es um das Verlangen nach Transformation. Wir hatten den Charakter Switch, der ursprünglich ein Mann in der realen Welt und eine Frau in der Matrix hätte sein sollen. Da waren wir gedanklich zu dem Zeitpunkt. (...) Ich und Lana existierten in einer Welt, in der die Worte fehlten, deshalb lebten wir immer in einer Welt der Imagination und interessierten uns für Science-Fiction. (...) Es ging darum, Welten zu erschaffen. Es hat uns als Filmemacherinnen befreit", führte Wachowski weiter aus.

Hauptdarsteller Keanu Reeves hat von der besonderen Bedeutung aber nichts geahnt. "Ich habe nie mit Lilly darüber gesprochen. Sie hat es mir nie erzählt", erzählte der Schauspieler nun im Rahmen eines Interviews mit Yahoo! Enterteinment. "Ich denke die Matrix-Filme sind sehr tiefgründig (...). Ich denke es ist cool, dass Lilly dies nun mit uns teilt."

 

Die Schöpfer des dystopischen Zukunftsszenarios, das rund um die Jahrtausendwende mit Keanu Reeves in drei Filmen Millionen Zuschauer in die Kinos lockte, Lana und Lilly Wachowski, sind selbst beide Transfrauen. Im Jahr 2016 hatte nach Lana auch Andy Wachowski ein Coming-out. Sie habe sich zu der Bekanntgabe entschieden, nachdem ein Reporter der britischen Zeitung Daily Mail mit einer Interview-Anfrage zu ihrer Geschlechtsveränderung an ihrer Tür geläutet habe, schrieb die US-Filmemacherin damals in einer Mitteilung. Lillys Schwester Lana (ehemals Larry) lebte zu diesem Zeitpunkt bereits seit einigen Jahren als Frau. Lilly Wachowski erklärte, dass die Daily Mail vor einigen Jahren maßgeblich zum öffentlichen Outing einer britischen Transgender-Lehrerin beigetragen habe, die sich später das Leben nahm.

"Und nun waren sie hier, an meiner Haustür, fast als ob sie sagen wollten: "Da ist noch eine! Lasst uns sie ans Licht zerren, damit wir alle gaffen können!""

"Ich wusste, dass ich irgendwann ein öffentliches Coming-out haben musste", schrieb Wachowski. Sie habe warten wollen, bis sie sich damit wohl fühle. "Aber anscheinend darf ich das nicht entscheiden." Das Wachowski-Duo feierte vor allem mit der 2003 abgeschlossenen "Matrix"-Trilogie Erfolge und legte dann mit Filmen wie "V wie Vendetta", "Cloud Atlas" und "Jupiter Ascending" nach.

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