Jürgen Prochnow: "Bin gerne a Deitscha!"

Jürgen Prochnow mit seiner dritten Ehefrau Verena Wengler in Wien
Der berühmte Film-Bösewicht im KURIER-Talk über sein junges Eheglück und sein in Leben in Los Angeles.

Im Hause Prochnow gibt es viel zu lachen: "Es ist herrlich! Meine Frau ist Innsbruckerin und ich bin gerne ,a Deitscha‘, wie die Verwandten von Verena mich nennen", sagte Jürgen Prochnow im KURIER-Interview im Hotel "Das Triest". Anlässlich der Premiere des Films "Die dunkle Seite des Mondes" (Kinostart 15. Jänner) stattete der 74-Jährige mit seiner dritten Frau Verena Wengler (53) Wien einen Besuch ab.

Jürgen Prochnow: "Bin gerne a Deitscha!"
epa04523201 German actors Juergen Prochnow (L) and Moritz Bleibtreu pose during the filming on the movie 'The Dark Side of the Moon' in Cologne, Germany, 10 December 2014. The movie will premiere in autumn 2015. EPA/HORST OSSINGER
Seit März 2015 sind die beiden Schauspieler ein Ehepaar: "Wir haben in Berlin geheiratet. Meine Frau hat dort lange gelebt und liebt diese Stadt. Ich bin da geboren und wir haben sogar in dem Bezirk geheiratet, wo ich aufgewachsen bin", verriet Prochnow, der 1981 mitWolfgang Petersens Kultfilm "Das Boot" seinen großen Durchbruch feierte. "Der Film war mein Ticket nach Hollywood. Er lief in zwei kleine Kinos in New York an. Danach haben mich Agenten angerufen, tolle Regisseure wollten mit mir arbeiten und ich habe sofort Angebote bekommen", erzählte er.
Jürgen Prochnow: "Bin gerne a Deitscha!"
Ausser Gefahr? Kapitaen Hellriegel (Juergen Prochnow, Mitte), der Chefingenieur (Klaus Wennemann, li.) und die Nummer Zwo (Martin Semmelrogge) peilen die Lage. ARD/DEGETO - honorarfrei, Verwendung nur im Zusammenhang mit o. g. Sendung bei Nennung Bild: ARD/DEGETO (S 2), Presse und Programmbetreuung (069) 1509-334 oder -335
In Blockbustern wie "Air Force One", "Beverly Hills Cop II" und "Der englische Patient" wurde er als Deutscher mit Akzent automatisch für die Bösewicht-Rollen gecastet: "Den Helden haben die Amerikaner gespielt," so Prochnow schmunzelnd. Als einer der wenigen konnte er sich über Jahrzehnte in Hollywood halten: "Um dort beständig arbeiten zu können, muss man Farbe bekennen und sich immer wieder neu beweisen. Offensichtlich hat es funktioniert ..."

Sein junges Eheglück sei nicht immer leicht zu organisieren: "Im Moment pendeln wir. Mitte Jänner fliegen wir wieder nach Los Angeles. Meine Frau würde am liebsten in Berlin bleiben. Sie ist Schauspielerin am Theater. Den Beruf kann sie nur im deutschsprachigen Raum ausüben." Prochnow fühle sich hingegen seit 33 Jahren sehr wohl in Kalifornien: "Ich bin mit einer unglaublichen Freundlichkeit aufgenommen worden. Im Herzen bin ich aber immer noch Deutscher. Ich war über 40, als ich hinübergegangen bin. Ich bin geprägt durch die Sprache, die Kultur, das Umfeld. Ich habe die Doppelstaatsbürgerschaft. Aber wenn ich die deutsche hätte abgeben müssen, hätte ich die Amerikanische nicht angenommen."

An Wien habe Prochnow schöne Erinnerungen: "Ich habe hier drei Filme gedreht. Einer davon war "Der Fall Lucona". Ich habe den Journalisten Pretterebner gespielt, David Suchet den Proksch."

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