Jean Reno im Talk: "Der Adler weiß alles"
Als Auftragsmörder in "Léon – Der Profi" feierte Jean Reno 1994 an der Seite der damals 12-jährigen Natalie Portman seinen großen Durchbruch. Im wirklichen Leben wirkt der französische Schauspieler alles andere als gefährlich. Freundlich, sympathisch, offen grüßt der 67-Jährige beim Eintreffen im Wiener Hotel Sofitel. Für wenige Stunden ließ Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz den Vater von sechs Kindern (aus drei Ehen) von seinem Drehort in Frankreich mit dem Privatjet einfliegen, um für "Wie Brüder im Wind" (Kinostart 29. Jänner) die Werbetrommel zu rühren. In dem Familienfilm mit atemberaubenden Naturaufnahmen spielt Reno einen Förster, der einem kleinen Jungen (Manuel Camacho, dessen Vater spielt Tobias Moretti) hilft, einen Adler großzuziehen.
KURIER: Stimmt es, dass Sie Deutsch sprechen?
Jean Reno: Nein, nicht wirklich. Ich kann nur wenige Worte, die ich während meiner Militärzeit in Deutschland gelernt habe. Das war im vorigen Jahrhundert (lacht).
Der Film "Wie Brüder im Wind" wurde in den Bergen Südtirols gedreht. Lieben Sie die Natur?
Ich war so glücklich dort. Wir haben ja im Winter und im Sommer dort gedreht. Meine Familie hat mich besucht. Es hat ihnen so gut gefallen, dass mein ältester Sohn (Anm.: Mickael Reno, 35) in einem Monat dort seine Flitterwochen verbringen wird.
Im Februar ist es aber noch sehr kalt ...
Das macht nichts. Mein Sohn und seine brasilianische Frau werden sogar in einem Iglo übernachten. Es soll eine unvergessliche Hochzeitsreise werden.
Sie standen in "Wie Brüder im Wind" wie schon in "Léon – Der Profi" mit einem Kind vor der Kamera. Wie verliefen die Dreharbeiten?
Mit Kindern zu arbeiten ist sehr unberechenbar. Wenn sie müde werden, dann wollen sie nicht weitermachen, dann steht die ganze Produktion. Es ist nicht leicht, mit Manuel lief es aber gut.
Ist die Zusammenarbeit mit Tieren leichter?
Ähnlich wie mit Kindern, aber mit den Adlern war es anders. Sie sind weise, sie wissen alles, sehen alles. Adler sind mächtig, sie sitzen mit ihren sieben Kilogramm auf deinem Arm, sie schauen dir in die Augen, sie könnten dich attackieren ... dann breiten sie ihre Flügel aus und fliegen los. Ich verstehe jetzt, warum man sie Kaiser der Lüfte nennt.
An welchen Film erinnern Sie sich am liebsten?
Mir sind die Menschen wichtiger als die Filme. Ich habe immer noch Kontakt mit Natalie Portman. Das ist wertvoller als jeder Film.
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