Illustres Dinner bei den Suppans
Beim Dinner im Hause der Galeristen Martin und Claudia Suppan fühlt sich Carl Djerassi sichtlich wohl. Vielleicht auch deshalb, weil das Wort „Anti-Baby-Pille“ bei der kleinen Gästeschar kaum fällt. Wo immer der emeritierte Chemieprofessor der Universität Stanford hinkommt, wird er sofort auf seine revolutionäre Erfindung angesprochen. Die stammt aus einem anderen Leben – damals war er 27 Jahre jung.
Mit der österreichischen Biochemikerin Gabriele Seethaler verbindet ihn die Kunst, nicht die Wissenschaft. In ihrer Ausstellung („Immortal Identities“ ist noch bis 6. 12. in der Galerie Suppan Contemporary, Habsburgergasse 5) ist auch ein Djerassi-Porträt zu sehen. Seethaler: „Wir haben das Buch, ,Vier Juden auf dem Parnass’ gemeinsam gemacht.“
Ob ihn das sehr enttäuschte? Der sonst so wortgewaltige und redselige Schriftsteller weicht der Frage aus, macht lieber „Propaganda“ für das Buch seiner 2007 an Krebs verstorbenen Frau Diane Middlebrook, „Der junge Ovid – Eine unvollständige Biografie“. Er wird es in zwei Wochen in der Albertina vorstellen. Klaus Albrecht Schröder rollt dem Kunstsammler gerne den roten Teppich aus. Hat doch Djerassi die Hälfte seiner 150 Paul-Klee-Werke der Albertina vermacht.
„Faszinierend sein Geist, sein Humor und sein unverkennbarer Wiener Charme“, resümiert KURIER–Kolumnist Georg Markus am Ende eines inspirierenden Abends.
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