Hörbigers zweites Heim

Warum eine Hotelsuite nach Christiane Hörbiger benannt wurde.

Das Porträt von Christiane Hörbiger der Starfotografin Elfie Semotan am Eingang der „Hörbiger Suite“ ist ein kleines Kunstwerk. Selten werden Hotelsuiten nach Schauspielern benannt. Warum gerade Christiane Hörbiger, die mit Lebenspartner Gerhard Tötschinger in der Nähe des neu eröffneten Hotels „Kärntnerhof“ wohnt, diese Ehre zuteil wurde, erzählt sie gerne: „Vor zwei Jahren ist vor Weihnachten unsere Heizung ausgefallen. Da der Installateur erst nach den Feiertagen kommen konnte, sind wir zwei Tage in diese Suite gezogen. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.“ Hörbigers Mops sei hingegen schon länger Stammgast in der eleganten Herberge: „Wenn ich ins Theater, einkaufen oder ins Kino gehe, wird Loriot hier sehr liebevoll betreut.“ Seit Jahren sieht die 74-Jährige das Hotel als „Zufluchtsort“, wenn ihr Lebensgefährte nicht zu Hause ist: „Ich bin ein ängstlicher Mensch. Ich lebe mit Alarmanlage. Ich habe zu viel erlebt und in meinem Alter weiß man, was passieren kann. Loriot wird mich nicht beschützen, der freut sich, wenn Besuch kommt.“

Erst Boxer, jetzt Mops

Hörbigers zweites Heim
Christiane Hörbiger
Tiere hatte Hörbiger ihr Leben lang um sich: „Wir hatten immer Hunde im Haus, obwohl meine Mutter (Anm. Paula Wessely) eigentlich keine mochte. Außer ihren Schäferhund, den hat sie heiß geliebt. Wenn sie vor einer Premiere betrübt war, hat er sie zum Spaziergang aufgefordert. Danach ging es ihr viel besser.“ Vor ihrem „Loriot“ lebte Hörbiger in ihren „Schweizerjahren“ mit einem Boxer-Hund unter einem Dach: „Den habe ich sehr geliebt. Seitdem mag ich diese flachen Schnauzen, aber ein Boxer wäre in der Innenstadt schwer zu bändigen.“

30 Jahre hat die Schauspielerin in Zürich gelebt. An diese Zeit erinnert sie sich gerne, obwohl der Abschied bittersüß war: „Mich verbindet viel mit der Schweiz. Mein Sohn wurde dort geboren, ist dort zur Schule gegangen.“ Dankbar sei Hörbiger nicht nur „für die vielen wunderschönen Rollen mit tollen Regisseuren“, sondern vieles mehr: „Ich habe gelernt, mit Geld diszipliniert umzugehen. Nachdem mein Mann starb, war ich Alleinerzieherin und die Theatergagen waren damals nicht hoch.“ An den Abschied aus der Schweiz erinnert sie sich ungern: „Der Direktor des Schauspielhauses mochte mich nicht, und ich ihn auch nicht. Er hat alles geblockt.“ Diesen April gab es doch noch einen schönen Abschluss der „Schweizerjahre“: „Ich war zum ,Sechseläuten‘ (Anm. Zürcher Frühlingsfest) eingeladen. Es war schön zu erleben, dass die Menschen mich dort nicht vergessen haben.“

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