Hackls letzter Vorhang

Juni KARLHEINZ HACKL, Schauspieler und Regisseur, der uns mit seiner Verkörperung der Figuren Nestroys, Raimunds und Hofmannsthals einen Kosmos eröffnet hat, 65
Freunde und Weggefährten nahmen im Akademietheater Abschied.

Was lachen Sie? – So hieß das, über Jahre hin, besonders erfolgreiche Programm, in dem Karlheinz Hackl mit dem kongenialen Doppelconférence- Partner Heinz Marecek brillierte. Bei den Ausschnitten, die im Rahmen der Matinee zu Ehren und im Gedenken an den – am 1. Juni im Alter von 65 Jahren – verstorbenen großen österreichischen Schauspieler am Sonntag über die Bühne des Akademietheaters ging, wurde noch einmal gelacht. Mit Tränen in den Augen. Das Ereignis vor vollem Haus, würdig von Burgherrin Karin Bergmann und Ex-Direktor Achim Benning einbegleitet, geriet zur letzten Verbeugung vor dem künstlerischen und ebenso vor dem überragenden menschlichen Talent Hackl. Sein Fach zeitlebens: Der Charakterdarsteller – wobei er Charakter stets hatte und daher nie "darzustellen" brauchte.

Berührend, wie Freunde, Bewunderer und Wegbegleiter (meist in dreifacher Personalunion) von ihrem "Karl", den Marecek den "unbösesten von allen" genannt hatte, Abschied nahmen. Erika Pluhar, Paulus Manker, Cornelius Obonya – alle hatten sie ihr ganz persönliches Erlebnis zu erzählen.

"Jedermann" Obonya berichtete, dass ihn Hackl überhaupt erst so richtig "auf eine Bühne gehoben" hatte. Er, Hackl, hatte nämlich "irgendeinen kleinen Bladen" für eine Inszenierung gesucht ...

Auch die jungen Kolleginnen (wie Birgit Minichmayr oder Petra Morzé), die zwischen Zuspielungen aus dem so prallen Lebenswerk Hackls über den "Weltmeister der Empathie" (wie es Marecek nannte) sprachen, trafen das Publikum in der Seele. Laut Schnitzler ein "weites Land" (mit Paraderollen für Hackl).

Standing Ovations.

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