Gwyneth Paltrows Gerichtsverfahren wurde zum Social-Media-Hit

Gwyneth Paltrow
Hollywood-Star Paltrow hat im Schadenersatzprozess um einen Skiunfall einen Sieg errungen. Im Gerichtssaal spielten sich teils skurrile Szenen ab.

Meist mit ernstem Gesicht war Hollywood-Star Gwyneth Paltrow ("Iron Man") seit voriger Woche in einem Gerichtssaal im US-Staat Utah zu sehen. Sichtlich erleichtert winkte sie am Donnerstag beim Verlassen des Gebäudes Schaulustigen und Reportern zu. Wenige Minuten zuvor hatte die Oscar-Preisträgerin in einem schlagzeilenträchtigen Prozess um einen Skiunfall einen Sieg errungen. Sie habe keinerlei Schuld an einem Crash im Jahr 2016 auf einer Piste im Skigebiet Deer Valley in Utah gehabt, befanden acht Geschworene.

Platrow unschuldig

Sie gaben dem Kläger, einem heute 76-Jährigen, die komplette Schuld an dem Vorfall. Er muss Paltrow nun eine symbolische Entschädigung von einem US-Dollar zahlen.

Leicht dürfte ihr der Auftritt vor den Gerichtskameras nicht gefallen sein. Wie im vorigen Jahr in dem bitteren Verleumdungsprozess zwischen den Ex-Eheleuten Johnny Depp und Amber Heard wurde auch diesmal jeder Prozesstag im Livestream weltweit übertragen. Ein gefundenes Fressen für Social Media-Nutzerinnen und -Nutzer, die aus den teils skurrilen Szenen, die sich ihnen boten, etwa Memes bastelten oder sie mitunter sarkastisch kommentierten. Für Paltrows Outfits gab es hingegen Lob:

Sie sehe mit ihrer Brille aus wie der Serienmörder Jeffrey Dahmer, findet ein weiterer Twitter User. Für bizarre Momente sorgte auch Kristin VanOrman, die Anwältin des Klägers. Sie stellte Paltrow teils eigenwillige Fragen wie: "Nun nehme ich an, und Sie stehen hier unter Eid, dass Sie eine gute Trinkgeld-Geberin sind?" VanOrman sparte ebenfalls nicht mit Komplimenten und Witzen. Wohlgemerkt: Sie vertrat die Gegenseite. Sehen Sie hier ein Video dazu:

Was war passiert?

Paltrow dankte dem Richter und der Jury nach Prozessende in einer Mitteilung für deren "harte Arbeit". Interviews gab sie nach dem Urteil nicht, aber die Schauspielerin betonte ihre Bereitschaft, den Fall vor Gericht auszufechten. Die falsche Behauptung des Klägers einfach hinzunehmen hätte ihre "Integrität" gefährdet, schrieb Paltrow in ihrem Statement. Sie hatte eine Gegenklage eingereicht, einen symbolischen Dollar Schadenersatz und die Erstattung ihrer Anwaltskosten gefordert. So mancher Twitter-User fand das Verfahren offenbar so unterhaltam, dass er sich eine Fortsetzung wünschen würde. "Okay, Gwyneth Paltow ist offensichtlich unschuldig, aber das ist kein Grund, dass der Prozess nicht weitergeht", heißt es in einem Posting:

Andere planen schon eine Verfilmung:

Paltrow wehrte im Zeugenstand mit aller Kraft gegen die Vorwürfe des Klägers, der ihr vorhielt, sie sei "außer Kontrolle" Ski gefahren, in ihn gekracht und damit schuld an seinen dauerhaften Gehirnschäden und vierfachen Rippenbrüchen. Der Pensionist hatte zunächst mehr als drei Millionen US-Dollar Schadenersatz gefordert. Ein Richter verwarf allerdings einige der Vorwürfe und reduzierte die mögliche Entschädigungsforderung auf 300.000 Dollar (rund 275.000 Euro). Der Mann sei "mit den Skiern direkt in meinen Rücken" gefahren, sagte Paltrow vor Gericht. Sie sei verwirrt gewesen und habe zunächst befürchtet, der Zusammenstoß sei ein Streich oder sexueller Natur. "Ich fuhr Ski, und zwei Skier gelanaten zwischen meine Skier und drückten meine Beine auseinander. Und dann drückte ein Körper gegen mich. Und ich hörte ein sehr seltsames Grunzgeräusch." Der Kläger wiederum stellte den Unfall völlig anders dar.

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