"Gilmore Girl" Kelly Bishop enthüllt, dass sie eine Abtreibung hatte
Mit der Verkörperung der steinreichen, perfektionistischen und oft gefühlskalt wirkenden Emily Gilmore in der Serie "Gilmore Girls" erlangte US-Schauspielerin Kelly Bishop (80) ab den 2000er-Jahren weltweite Berühmtheit.
Angefangen hat sie aber auf der Musicalbühne, genauer gesagt in "A Chorus Line" am Broadway. 1975 feierte sie dort ihr Debüt und bekam nur ein Jahr später den Tony Award für ihre Rolle als Sheila verliehen.
Was eventuell nicht jeder auf dem Schirm hat: Bishop spielte 1987 "Babys" Mutter in "Dirty Dancing". Jetzt hat sie ihre Memoiren "The Third Gilmore Girl" (Gallery Books, 27,99 Euro, in Englisch) vorgelegt und gibt dort auch überraschend viel Privates preis.
"Ich hatte nie Interesse daran, ein Star zu sein, über rote Teppiche zu gehen und auf Magazincovers zu sein. Das ist nichts, das zu mir passt", sagte sie im Interview mit dem Rolling Stone.
Dennoch sei es ihr jetzt wichtig gewesen, "meine Wahrheit" zu erzählen. So schreibt sie etwa auch über das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater. "Es tut mir leid, dass er so war, wie er war. Ich denke, es war der Alkohol - mehr als alles andere. Er konnte ein sanfter Mann sein, aber er kam leicht in Rage und hatte ein Problem mit dem Trinken, das unlösbar war."
Selbst ein besonders privates Detail sparte Bishop nicht aus: eine Abtreibung in ihren 30ern. "Ich habe mich entschieden, über meine Abtreibung zu schreiben, als uns Roe v. Wade weggenommen wurde. Ich wollte, dass die Menschen verstehen, was eine Abtreibung bedeutet. Es ist nichts, worüber man so einfach hinwegkommt", erzählte sie in der TV-Sendung "Good Morning America".
"Ich war mir schmerzlich bewusst, dass ich niemals mit einer wichtigeren Entscheidung in meinem Leben konfrontiert war. Ich habe versucht, eine Pro-und-Contra-Liste zu machen, wenn ich das Kind behalten würde. Und ich kann ehrlich sagen, ich hatte kein einziges Pro", schreibt Bishop in ihrer Biografie. Sie habe von Kindheit an gesagt, sie möchte selbst keine Kinder haben.
Die ungewollte Schwangerschaft passierte kurz nach ihrer gescheiterten Ehe. Ihre große Liebe fand sie dann in Lee Leonard, mit dem sie bis zu seinem Tod 2018 37 Jahre lang verheiratet war.
Deshalb sei es für sie auch besonders herausfordernd gewesen, die "Gilmore Girls"-Fortsetzung "A Year in The Life" zu drehen. Denn da geht es darum, wie Emily als Witwe nach dem Tod ihres Ehemanns Richard (gespielt von Edward Herrmann, der 2014 verstarb) klarkommt.
"Für mich war das furchtbar, weil zu dieser Zeit mein Ehemann schon krank war. Immer wieder dachte ich: 'Soll mich das schon auf die Wirklichkeit vorbereiten?' Natürlich kann man sich darauf nicht vorbereiten. Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, bevor es dich selbst erwischt."
Eine große Stütze sei ihr auch ihre Serien-Tochter Lauren Graham (spielt Lorelai Gilmore) gewesen. "Ich sehe sie tatsächlich als meine Tochter. Sie ist eine meiner liebsten Personen auf dieser Welt. Sie ist die Eine."
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